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Yoongi

Nun liege ich mit Jimin in seinem Bett, er ist dicht an mich gekuschelt und sein Atem geht ruhig und gleichmässig. Immer wieder fahren meine Finger durch seine weichen Haare und mein Blick ist starr und gedankenverloren an die gegenüberliegende Wand gerichtet. Seine Nähe hat etwas Beruhigendes, etwas das mich runterkommen lässt. Noch vor einer Stunde wollte ich jeder der mir in die Quere kommt töten, hatte eine solche Wut in mir, die ich dachte, sei nicht zu bändigen. Doch dieser kleine hier hat es doch tatsächlich geschafft. Ich wollte eigentlich seine Nähe meiden, wollte ihn so wenig wie möglich sehen. Aber schaut wo ich nach diesem heissen Fick gelandet bin. Kuschelnd in seinem Bett. Er hat mir seine Liebe gestanden und mit dieser Nähe werde ich ihm bloss Hoffnungen machen, Hoffnungen die sich niemals bewahrheiten werden.
Jimin regt sich neben mir und im nächsten Moment schlägt er seine Augen auf um mich mit einem Lächeln anzustrahlen. ''Schön bist du noch hier. '' Er setzt sich etwas auf und nimmt meine Hand. Er sollte dies nicht tun, er sollte wissen wie es enden wird. Doch warum bin ich dann noch hier? Was hat mich hier gehalten? ''Ich sollte gehen. '' Ich entreisse ihm meine Hand und stehe auf. Ich sehe wie ihn diese Geste verletzt, doch er ringt sich erneut ein Lächeln ab. ''Warum? '' Verwirrt drehe ich mich um und schaue Jimin fragend ins Gesicht. ''Warum bist du geblieben, obwohl du dies noch nie zuvorgetan hast. Du hast mich nach jedem Mal Sex einfach so zurückgelassen, wie ein Spielzeug. Was du auch in mir gesehen hast. Doch dieses Mal ist es anders. '' Ich blicke ihn bloss stumm an, habe keine Ahnung was ich dazu sagen soll. ''Sag mir nur warum Yoongi, sag mir was sich geändert hat. '' Sein Blick durchbohrt den meinen und es ist fast unmöglich mich von seinen Augen loszureissen. Wenn ich es doch nur selbst wüsste, wenn ich doch nur eine Antwort auf diese Frage hätte. ''Ich weiss es nicht Jimin. '' Er schlägt die Decke zur Seite und klettert aus dem Bett. Er trägt bloss mein Hemd, die Ärmel sind ihm zu lang, weswegen seine kleinen Hände unter dem Stoff verschwinden. Er tritt vor mich und greift erneut nach meiner Hand, welche ich erneut wegschlage. ''Warum lässt du meine Nähe nicht einfach zu? '' Ich muss mir wieder in Erinnerung rufen, was er eigentlich für mich ist, ein Spielzeug, ein kleiner Zeitvertreib, nicht mehr nicht weniger. ''Du bist mein Zeitvertreib, der selbst, wenn ich Nähe zulassen könnte, sie es nicht Wert ist. '' Warum tönen meine Worte so schwach in meinen Ohren. Sie tönen auswendig gelernt und nicht annähernd glaubwürdig. Auch er glaubt mir nicht, oder er lässt sich nicht unterkriegen von meiner Art. ''Ich liebe dich Yoongi. Das tue ich wirklich und ich würde alles für dich tun. '' Warum durchzuckt mich ein Blitz, warum kribbelt es in meinem ganzen Körper? ''Warum Jimin? Ich bin das Böse, ich bin das Gift das dich tötet. '' Er scheint kurz zu überlegen, sein Kopf ist gesenkt, doch als er spricht trifft mich sein entschlossener und lieblicher Blick. ''Du hast mich von diesem Gift kosten lassen und doch stehe ich noch vor dir. Dieses Gift hat mich nicht getötet, es hat mich zwar geschwächt, hat mich dem Tod in die Augen blicken lassen, hat mich in die Knie gezwungen. Doch dieses Gift hat mich auch wieder auferstehen lassen, hat mich lebendig fühlen lassen. '' Er macht eine kleine Pause, sein Blick liegt noch immer auf mir. ''Yoongi, es bist du der denkt dein Gift sei tödlich, nur du alleine siehst den Tatsachen nicht ins Gesicht. Es hat ein Gegengift und das bist du selbst. Du bist der Grund warum ich nicht daran kaputt gegangen bin, du hast mich Leben lassen, du hast mich süchtig gemacht, genau nach diesem Gift das du geglaubt hast würde mich umbringen. '' Eine Gänsehaut erstreckt sich über meinen gesamten Körper und eine wohlige Wärme breitet sich in meiner Brust aus.
Ich wollte ihn töten, nachdem er mir zuwider und langweilig werden würde, doch die Wahrheit ist, dass er einer der einzigen ist, den ich so Nahe an mein kaltes Herz gelassen habe. Er bestimmt schon seit Wochen meine Gedanken und doch kann ich nichts zulassen. Mein Herz ist nach wie vor gefroren, umhüllt von Eis das selbst er wohl nicht durchbrechen kann. Dennoch kann ich etwas fühlen, tief in meinem verkorksten Inneren, selbst wenn ich nicht weiss, was es ist. Nun bin ich es der einen Schritt auf ihn zu macht, seine Hand in meine nimmt und ihn an mich zieht. Die andere Hand lege ich ihm an seine Wange. Er schliesst seine Augen, so als ob er meine Berührung geniesst und schmiegt sein Gesicht noch etwas mehr an meine Handinnenfläche. ''Jiminie... '' Er öffnet seine Augen und schaut mich verträumt an. ''Ich bin kein Mensch für Liebe oder sonstige Gefühle. Diese habe ich schon längst hinter mir gelassen, habe sie tief vergraben. Ich kenne bloss die Dunkelheit und du Jiminie bist das Licht. Wenn du dich nicht in Acht nimmst, drohen meine Schatten dich zu fressen und du wärst für immer verloren. '' Ich überbrücke einige Zentimeter, so dass unser beider Atem kollidiert. Er schliesst die Lücke zwischen uns und drückt seine Lippen auf meine. Dieser Kuss hat nichts Wildes, nichts Stürmisches. Es ist eher ein hauchzarter Kuss, wie ein erfrischender Luftstoss an einem Sommertag. Jimin löst sich als erster aus dem Kuss. ''Wenn du mich nicht lieben kannst, dann töte mich. Denn so will ich nicht leben. '' Ich nehme sein Gesicht in meine Hände und wische ihm die Träne weg, die ihm über seine Wange läuft. ''Das kann ich nicht mehr, für das bin ich viel zu Egoistisch. ''

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I have nothing to say this time

ViperWhere stories live. Discover now