#189 I said I was a wizard

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Jimin

"Ich drehe durch."

Jimin ließ den Kopf nach hinten fallen, auf die Lehne des Sofas, auf dem er saß. Als er sich wieder aufsetzt begegnete er Taehyungs Blick. "Ich weiß", antwortete dieser. Doch Jimin, der sonst so positiv war, konnte sich nicht mehr dazu durchringen nur ansatzweise zu lächeln. Die Situation schien den sensiblen Lotus besonders schwer zu treffen, denn nicht nur war sein Mate in Gefahr, Lilly war auch seine Schwester. Es saugte also doppelt am Arsch.

"Ich hätte ihn nie losgehen lassen dürfen", sagte er und Tränen stiegen in ihm auf. "Wenn, dann ist es meine Schuld", flüsterte Taehyung dunkel, "ich bin doch im Sumpf verloren gegangen und-" "Stoppt diesen Bullshit, alle beide." Die beiden jungen Landare sahen auf zu ihrem König, der somit eine klare Anweisung gegeben hatte. "Sich selbst die Schuld geben bringt nicht, den anderen die Schuld geben bringt nichts, wir müssen nach vorn sehen." 

Mit einem schweren Nicken schluckte Jimin. Dann rieb er sich müde über das Gesicht. Sie hatten sich alle in der Bliblothek versammelt, um vielleicht antworten zu finden und weil dort genug Sitzmöglichkeiten für alle waren, die sich an der Suche nach Lilly und Hoseok beteiligen wollten. Doch für Jimin war es eine Qual hier zu sein, wenn Hosoek nicht hier war. Der Lotus vermisste seinen Mate mit jeder Faser seines Körpers, es tat weh. Er konnte sich kaum mehr konzentrieren.

Er hatte es gekonnt, solange er ein Zeil vor Augen gehabt hatte. Jimin war der talentierteste Tracker in ganz Vicarli und er war zuversichtlich gewesen entweder Lilly oder Hoseok anhand ihrer Energie Tracken zu können. Auf diese Weise hatten sie Lilly wiedergefunden, nachdem sie in der anderen Welt verschollen gegangen war. Ein Funken Energie reichte und Jimin konnte meilenweit tracken. 

Doch sie waren einfach verschwunden. Weder Lilly noch Hosoek waren irgendwo auffindbar.  Jimin hatte eine Richtung ertrackt, er war weit gekommen. Aber nicht weit genug, als dass sie einfach hätten der Matebindung folgen können. Wie sagte Taehyung so schön? Das Band ist noch zu sehr überdehnt. Die Matebindung ist die stärkste Bindung, die einzige, die der Flieder immer sehen konnte, auch wenn er es nicht drauf anlegte und sogar wenn die Partner nicht in einem Raum sind. Zuerst hatte Jimin gedacht, sie würden ihr einfach folgen können. Er hatte einer Erklärung bedurft, um zu verstehen, was das Problem damit war (so wie ein paar Leser sie auch brauchen). 

Das goldene Funkeln der Matebindung war kein durchgängiges, es bestand, wenn man es so wollte, aus Punkten. Man sollte sich ein Gummiband vorstellen, auf dass man Punkte malte. Wenn man dieses Band nun dehnt, dann driften die Punkte auseinander. Genauso war es auch mit den Punkten der Matebindung. Waren Mates in der Nähe voneinander, denn fällt gar nicht auf, dass es sich um Punkte handelte. Waren sie jedoch weit genug weg, dann waren die Punkte so weit auseinandergedriftet. dass man sie kaum noch sah... Lilly und Hoseok waren weit genug weg, dass man die Matebindungen zu ihrem Mates nicht mehr sehen konnte.

"Dieser Ort... ist so leer ohne Hoseok", murmelte Estelle, die sich auch zur Aufgabe gemacht hatte, nach irgendwas zu suchen, dass vielleicht helfen konnte, doch eigentlich hatte keiner von ihnen mehr große Hoffnungen, dass sich zwischen den alten Büchern der Bibliothek eine Lösung versteckte. Jimin fing ihren Blick auf und er konnte sehen, dass sie mitlitt. Butterflys. So emotional.

"Hey Tae", ergriff Yoongi wieder das Wort und drehte das dimmbare Licht ein wenig heller. Der Flieder brummte nur geschafft. Er musste wahrscheinlich immer noch mit der Hälfte von Jungkooks Phobien fertig werden und auch wenn Tae nicht so schien, als würde er ausflippen wegen seiner Schwester... er tat es. Jimin kannte ihn von klein auf und Tae verkraftete seinen eigenen Schmerz viel besser, als den seiner Schwester. Wenn klein Tae gegen einen Baum gerannt war - das war okay, aber wehe dem Lilly fiel hin und schlug sich ein Knie auf, Tae hatte jedes Mal mit ihr gelitten und nicht aufgehört seine kleine Schwester zu trösten, bis sie wieder lächelte. 

Curare - Teil IIWhere stories live. Discover now