Verliebt in den Falschen

Kapitel 18

"Summer !" riss mich jemand mit strengem Ton aus meinen Gedanken. Erschrocken schaute ich auf und sah das mein Lehrer vor meinem Tisch stand. "Entschuldigen sie. Ich konnte ihnen nicht folgen." "Ja, das habe ich gemerkt. Am besten sie passen jetzt etwas besser auf Summer oder verlassen meinen Unterricht." Ich nickte und stand auf. Es hatte keinen Sinn hier noch länger zu sitzen, denn ich würde doch eh nur an meine Eltern denken.

Als ich das Schulhaus verlies, schaute ich auf mein Handy. Zwei Anrufe von Ma und eine Nachricht. Liebste Summer, wir konnten uns nicht bei dir melden, denn es gab keinen Empfang. Pa und ich mussten ein Gebiet anschauen das sich unsere Firma kaufen will. Dort werden neue Wohnkomplexe gebaut. Wir sind jetzt wieder in einem Meeting, aber es geht uns gut! Mach dir keine Sorgen. Wir lieben dich, Küsschen Ma & Pa.

Ich war in meinem ganzen Leben noch nie so erleichtert, wie in diesem Moment. Finn kam in diesem Moment auch auf den Schulhof. "Alles okay bei dir ?" "Ja, wie kommst du hier her ?" "Ich habe gesagt das ich nach dir schaue." Oh nein! Oh nein! Ich nein! Scheiße ! "Das hast du nicht getan!" "Doch, wieso?" "Ich denke du brauchst gar nicht mehr mit Lia Schluss machen." "Wieso das denn ?" "Innerhalb der nächstens Pause wird sich in der ganzen Schule rum gesprochen haben das wir hier draußen knutschen." "Ohje." Finn fuhr sich nervös durch die Haare. Das sah unglaublich gut aus!

"Geh wieder rein und sag das du mich nicht gefunden hast. Ich komme dann in zehn Minuten nach." Er nickte aufgeregt und rannte, wie ein kleiner Junge, wieder rein. Irgendwie war er ja schon süß. Okay Summer, denke nicht über sowas nach!

Langsam ging auch ich wieder rein, aber bevor ich ins Klassenzimmer wollte lief ich an meinem Spinnt vorbei, um noch etwas zu trinken. Zum Glück war meinen Eltern nichts passiert, sonst könnte ich jetzt nirgends hin und schon gar nicht in den Unterricht.

Vor der Klassenzimmertür schlug mein Herz doppelt so schnell wie sonst. Ich bin eigentlich nicht schüchtern, aber jeder findet es peinlich vor seiner ganzen Klasse auf seinen Platz zu gehen. Kurz schloss ich meine Augen bevor ich die Tür öffnete. "Summer, wieder alles okay bei ihnen ?" Fragte mein Lehrer. "Ja, 'tschuldigung für die Störung." Nuschele ich vor mich hin, in der Hoffnung das er es verstanden hat. Der Rest der Stunde verlief so das alle zwei Minuten ich von irgendjemand seltsame Blicke zugeworfen bekam. Irgendwann kam auch ein Brief von Liam. Die Schrift konnte man kaum lesen.

Alles okay bei dir? Dein Sitznachbar scheint nicht die hellste Birne am Nachthimmel zu sein. Jeder denkt jetzt da läuft was zwischen euch. Sind diese Gerüchte wahr ?

Das war vorher sehe bar. Alles okay. Ich konnte nur meine Eltern nicht erreich, dadurch habe ich mir Sorgen gemacht. Sie haben mir allerdings geschrieben das alles okay sei. Zwischen mir und Finn läuft nix. Wir sind nur Freunde.

Ich gab den Brief an Liam zurück. Es dauerte nicht lange bis er zurück kam. ­­­­Achso. Ich dachte mir schon das irgendwas schlimmes passiert ist. Wir müssen reden, wann hast du Mal Zeit ?

Ich könnte in der Pause ins Trefflabor kommen. Unsere Lehrer dachten sich das es besonders cool wäre den Raum für die Schüler Trefflabor zu nennen, aber es war eine ihrer dümmsten Ideen ! Allerdings ist dort nie jemand, da wir eine riesen Aula haben in der auch eine Ecke mit Sofas ist. Dort ist es viel bequemer und angenehmer wie im Trefflabor.

Okay, das müsste ich schaffen. Wir müssen nur aufpassen das unsere Freunde uns nicht erwischen!

Die Stunden vergingen schleppend, aber irgendwann stand ich mit Lia, Leo und Finn an unseren Spinten und versuchte sie los zu werden. "Ich muss noch wo hin." "Ich komme mit." Leo wollte der unangenehmen Situation mit Finn und Lia alleine zu sein aus dem Weg gehen. "Das geht nicht !" Jetzt schauten mich alle seltsam an. "Wo willst du denn hin Summer ?" "Nirgends wo. Ist egal, aber ich muss jetzt wirklich los." "Summer Winter, du hast seit 16 Jahren mir alles erzählt, jede noch so peinliche und kleine Geschichte! Also sag mit jetzt wo du hin gehst!" Lia stellte sich vor mich und stemmte ihre Hände in die Seiten.

"Lia, bitte. Ich erzähle es dir wann anders, aber jetzt gehe ich." Lia schaute mich prüfend an. 2Es geht um einen Jungen. Dieser Junge muss auf unserer Schule sein, daher du ihn in der Pause triffst. Er ist in unserer Stufe, da du nichts mit jüngeren anfangen würdest und die Jungs über uns alle Vollpfosten sind. Leo und Finn sind draußen, da sie nirgends hin müssen, Felix und seine Klicke auch, da sie sich alle nicht trauen ein Mädchen anzusprechen. Hannes, Nils und Paul auch... Es bleibt nur Liams Klicke, weil der Rest sich nicht heimlich mit dir treffen würde. In seiner Klicke sind Moritz, Will, Martin, Erik und er selbst." Kann Lia nicht bitte einmal in ihrem Leben mich machen lassen ? "Du triffst dich mit Liam !" "Es könnte auch Ben aus der 12. sein." Schaltete sich Leo ein. Wütend funkelte ich ihn an.

Vor ein paar Jahren stand ich Mal auf Ben und er war immer voll nett zu mir, aber wirklich viel zusammen gemacht haben wir nie. "Nein, Ben ist mit Jess zusammen. Unsere kleine Summer kann sich nur mit Liam treffen." "Nein, vielleicht habe ich ja einen Termin bei der Schulleitung, muss zum Arzt oder sonstiges. Allerdings gehe ich jetzt, Ciao." Mit ein paar Umwegen ging ich zum Trefflabor, in dem Liam schon wartete.

"Du bist ganz schön spät dran. Ich warte schon bestimmt eine viertel Stunde auf dich." "Sorry, aber Lia wollte mich einfach nicht gehen lassen. Sie hat mich ausgefragt mit wem ich mich treffe, aber sie hat es nicht raus gefunden." Liam sprang von dem Tisch runter auf dem er saß und kam auf mich zu.

"Sehr gut, denn wir beide müssen in ruhe reden." Er stand mir so nahe, das sich unsere Schuhspitzen fast berührten. "Über was denn ?" Mein Herz schlug schneller wie sonst und mein Bauch fuhr ohne mich Achterbahn. Was war in letzter Zeit nur los mit mir ? "Über uns Beide und dein Talent."