Kapitel 9

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Ich freute mich, als ich mich durch den Verkehr gekämpft hatte und endlich zu Hause ankam. Ich stieg, gefolgt von Connor, aus dem Auto aus und ging in meine Wohnung. Ich zog zuerst meine Jacke und meine Schuhe aus und ging geradewegs auf meine Couch zu, auf die ich mich auch gleich setzte und den Fernseher einschaltete.

Ich schaltete durch das Programm, fand aber nichts interessantes. Ich entschieden mich, lieber zu Connor rüber zuschauen. Ich wollte etwas sagen, doch ich wusste nicht was. Ich wollte einfach nur meinen alten Connor wieder.
„Ich wollte mich wegen vorhin im Auto entschuldigen. Ich hätte dich nicht so anmeckern sollen, aber ich bin heute etwas gereizt", sagte ich, meinen Blick auf den Boden gerichtet.
„Schon gut, Detektive", sagte er mit einem Lächeln auf den Lippen, aber ich erkannte, dass es nicht das selbe wie vorher war.
„Nenn mich bitte einfach nur Audrey", sagte ich.
„Ok", sagte er nickend.

Ich atmete einmal laut aus und lehnte mich automatisch gegen seine Schulter. Mir war egal, was er jetzt von mir denken könnte, schließlich dachte er nicht wirklich. Ich schloss für einen kurzen Moment die Auge und dachte mal wieder an den alten Connor. Erst gestern habe ich hier noch gesessen und mit ihm geredet. Ich merkte, wie mir heiße Tränen die Wange hinunterliefen.
„Ist alles in Ordnung, Audrey?", fragte Connor. Ich war mir sicher sogar einen Funken Mitleid zu erkennen, doch dieser kleine Funke verschwand auch gleich wieder.
„Ja, mir gehts gut. Ich sollte jetzt schlafen gehen", antwortet ich ihm, während ich mir die Tränen aus meinem Gesicht wischte.

Ich stand von der Couch auf und ging die Treppe hoch in mein Schlafzimmer. Ich zog mich schnell um und legte mich ins Bett. Ich starrte die Decke an und merkte, wie meine Gedanken wieder zu Connor schweifen wollten, doch ich versuchte diese Gedanken zu verdängen. Nur irgendwie wollte es nicht funktionieren. Ich dachte nun an die letzten Nächte und an den Kuss, was dazu führte, dass sich wieder Tränen in meinen Augen bildeten. Ich drehte mich zur Seite und seufzte laut. Ich schloss meine Augen und versuchte zu schlafen.

Irgendwann musste ich dann eingeschlafen sein, denn ich wurde gerade von meinem, nicht gerade leisen, Wecker geweckt. Ich streckte mich erstmal und stand danach auch schon auf. Ich durchwühlte meinen Schrank nach Klamotten, die ich anziehen konnte. Nachdem ich alles durchgewühlt habe, fand ich auch was einigermaßen gutes und zog mich um. Kurz darauf verließ ich auch schon das Schlafzimmer und machte mich im Bad fertig. Danach ging ich runter und die Küche und machte mir einen Kaffee, mit dem ich dann erstmal ins Wohnzimmer ging. Auf der Couch sah ich Connor, der sich seit gestern Abend nicht vom Fleck bewegt hat, und setzte mich zu ihm.

„Hast du allen Ernstes die ganze Nacht hier gesessen?", fragte ich erstaunt.
„Ja, was sollte ich sonst machen? Androiden schalten sich Nachts automatisch in den Ruhemodus", antwortete er.
Ich nickte nur leicht und nippte an meinem heißen Kaffee.
„Schon einen neuen Fall bekommen?", fragte ich ihn.
„Nein, aber wir sollten gleich los ins DPD."
„Na gut, ich bin gleich fertig", sagte ich seufzend und trank meinen Kaffee aus. Ich brachte die Tasse noch kurz in die Küche und zog mir meine Schuhe und meine Jacke an.

Wir kamen am DPD an und ich stieg aus dem Auto aus. Ich ging schlecht gelaunt zu meinem Platz und Connor folgte mir mal wieder. Manchmal frage ich mich wirklich, ob er nicht ein Hund ist. Dieser Gedanke ließ mich kurz schmunzeln, was er allerdings bemerkte. Er schaute mich fragend an, was mich schnaufen ließ. Ich setzte mich auf meinen Stuhl und Connor tat es mir gleich. Ich schaute auf den leeren Platz, an dem normalerweise Hank sitz, doch er war ja noch nicht da. Nicht so verwunderlich, es war ja erst 10 Uhr und er kommt erst gegen Mittag.
Ich durchsuchte die neuen Fälle, die ihr auch meinem Computer angezeigt wurden. Das würde ein sehr langer Tag werden.

Als Hank nach einigen Stunden auch kam, setzte er sich auf seinen Stuhl gegenüber von mir.
„Hast du die Nacht überlebt?", fragte er ironisch.
„Haha, sehr lustig, aber wie du siehst, ja", antwortet ich ihm, ohne den Blick von meinem Bildschirm zu wenden.
„Ich habe einen Fall gefunden, den wir uns besser anschauen sollten", wechselte Connor das Thema.
„Worum geht es denn?", fragte ich ihn und auch Hank schaute ihn interessiert an.

„Eine Frau wurde schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert und sie meinte, dass sie von ihrem weiblichen Hausandroiden angegriffen wurde. Wir sollten uns das gleich mal ansehen", antwortete Connor.
Ich stöhnte genervt auf und ließ meinen Kopf auf die Tischplatte meines Schreibtisches fallen.

„Ich will nicht schon wieder hinter irgendwelchen Abweichlern hinterherlaufen", sagte ich, ohne meinen Kopf von der Tischplatte zu nehmen.
„Bewegung wir ihnen sicher guttun, Audrey", sagte Connor.
„Ach, du nennst sie wieder beim Vornamen?", fragte Hank überrascht.
„Ich habe ihm gesagt, dass er das machen soll", antwortete ich für Connor, während ich meinen Kopf von der Tischplatte nahm, die überraschenderweise noch heile war, rieb ich einmal kurz drüber.

„Hab ich gestern sonst noch was verpasst?", fragte er sarkastisch.
„Oh Gott, Hank", ich verdrehte meine Augen.
„Geht es dir gut?", wechselte Hank das Thema.
„Ja klar, alles bestens. Ich glaube, wir sollten jetzt los", sagte ich.
Hank nickte leicht und stand dann auch auf.

„Einer von uns sollte am besten die Frau befragen und die anderen sollten sich den Tatort anschauen", sagte Connor.
„Keine so schlechte Idee. Ich werde mich um die Frau kümmern, dann muss ich den Plastikarsch nicht ertragen", sagte Hank und schaute Connor dabei an.
Ich warf ihm daraufhin nur einen vorwurfsvollen Blick zu und seufzte.
„Ok", sagte ich schaltete meinen Computer aus und zog Connor hinter mir her zu meinem Auto.
Er schaute mich nur verwirrt an und schaute mir zu, wie ich mich ins Auto setzte, tat es mir aber gleich.
Nachdem wir losgefahren sind, fing er an mich irgendwelche Sachen zu fragen, aber ich merkte schnell, dass das nicht gut enden würde.

„Was ist ihre lieblings Farbe?", fragte er.
„Sowas fragst du jetzt nicht ernsthaft?!", ich sah ihn vorwurfsvoll an, konzentrieren mich dann aber wieder auf den Verkehr.
Ich sah ihm schon an, dass er die nächste Frage stellen wollte, doch unterbrach ihn noch rechtzeitig.
„Connor, bitte lass es einfach."
Er senkte seinen Blick und schaute den Rest der Autofahrt aus dem Fenster, ohne weiter Fragen zu stellen.

I've fallen in Love with you...|Connor X OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt