Kapitel 13

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Connor nahm den Schlüssel und winkte mich zu sich. Ich nickte ihn zu und folgte ihm leise in Richtung Keller, während Hank sich Lautstark mir Perkins stritt. Mein Herz pochte schneller als sonst, da mich diese ganze Situation etwas überforderte. Was ist, wenn wir es nicht schaffen? Ich möchte nicht, dass Connor deaktiviert wird. Auch wenn ich in letzter Zeit nicht gut auf ihn zu sprechen war, wollte ich ihn nicht verlieren, schließlich konnte er im Endeffekt nichts dafür, dass er seine Erinnerungen verloren hatte und trotzdem hatte ich ihn so scheiße behandelt.

Schuldgefühle machten sich in mir breit, doch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, erreichten wir schon die Tür, die in den besagten Keller führte. Er öffnete die Tür und wollte schon die Treppe runter gehen, doch ich hielt ihn am Arm fest.

,,Warte, du kennst doch das Passwort garnicht", er schaute mich kurz an, woraufhin ich ihm das Passwort ins Ohr flüsterte.

Nachdem ich ihm das Passwort mitgeteilt habe, ging er schellen Schrittes die Treppe hinunter. Ich allerdings blieb oben stehen, damit niemand ihn dort unten finden könnte. Ich ließ mein Blick durch den Vorraum schweifen und sah, wie Gavin auf mich zu kam.

,,Auf wen wartest du denn? Auf den Plastikarsch oder was?", fragte er und zog provokant eine Augenbraue hoch.

,,Ich denke nicht, dass dich das was angeht", versuchte ich dem Gespräch auszuweichen.

,,Woah, ganz ruhig. Unzufrieden?",  ich atmete nur genervt aus, um ihm zu signalisieren, dass ich keine Lust auf ein Gespräch hatte.

,,Ist ja schon gut, ich gehe ja schon. Viel Spaß noch mit dem Plastikhaufen", er warf mir noch ein abwertenden Blick zu und verließ, so schnell wie er aufgetaucht ist, wieder den Raum. Ich atmete erleichtert aus und versuchte mich zu beruhigen. Wie lange ist Connor eigentlich schon da unten? Sollte er nicht langsam fertig sein? Was ist, wenn etwas passiert ist?

Ich schüttelte kurz den Kopf. Was sollte denn dort unten passieren? Ich bin doch hier, damit nichts passieren kann. Wieso bin ich dann so aufgeregt? Weiter konnte ich meine Gedanken nicht ausführen, denn Connor kam aus der Tür.

,,Ich habs", er schenkte mir ein kleines Lächeln.

,,Gut, lass uns losgehen, aber zuerst sollten wir uns was unauffälligeres Anziehen. Ich sollte noch etwas in meinem Schrank haben", sagte ich, woraufhin wir das Präsidium verließen. Beim vorbeigehen hörte ich noch, wie Hank sich immer noch mit Perkins stritt.

Als wir bei mir zu Hause ankamen, ging ich direkt in mein Schlafzimmer, um passende Klamotten rauszusuchen. Nachdem ich welche gefunden habe, rief ich Connor zu mir und drückte ihm diese in die Hand. Mit meinen eigenen Klamotten in der Hand ging  ich ins Bad, um mich schnell umzuziehen.

Wir waren gerade auf dem Weg zur Bahn, da Connor meinte, dass wir nach Ferndale fahren müssten. Als wir am Bahnhof ankamen, stiegen wir aus und Connor schaute auch eine Abbildung auf seiner Hand. Diese Abbildung zeigte eine Wand mit einem Graffiti. Mir kam diese Wand irgendwie sehr bekannt vor, weshalb ich mich umschaute. Ich schaute gerade nach Links an die Wand, an der sich das gesuchte Graffiti befand.

,,Connor, hier", er drehte sich zu mir und ich winkte ihn zu mir. Ich zeigte auf die Wand und er nickte. Er schien das Graffiti zu analysieren, weil danach eine weitere Abbildung angezeigt wurde.

Nachdem wir durch die weniger befahrenen und verschneiten Straßen Detroits gelaufen sind, kamen wir an einem alten Schiff an.

,,Das soll Jericho sein? Das ist doch ein Witz!", lachte ich.

„Dafür fällt es nicht direkt auf und niemand kommt einfach so auf die Idee, dort rein zu gehen", erklärte Connor.

„Ja, du hast ja recht. Ich war nur überrascht, weil ich so viel von Jericho gehört habe und dann hier ein altes Schiffswrack auffinde. Das ist schon anderes, als erwartet", sagte ich, woraufhin Connor nickte.

Wir entschieden uns, nach anfänglicher Überraschung, das Schiff zu betreten, da wir ja immer noch Markus finden sollten. Wir liefen, nachdem wir den Eingang gefunden hatten, durch die feuchten und rostigen Gänge, in der Hoffnung, uns nicht zu verlaufen.

Nach einigen Anläufen fanden wir endlich den Raum, in welchen sich viele Abweichler aufhielten. Nun müssen wir nur noch Markus finden. Ich schaute mich etwas im gefüllten Raum um, in der Hoffnung, Hinweise auf Markus' Aufenthaltsort zu finden, was mir Connor gleich tat.

Wir entschieden uns einer der Treppen nach oben zu folgen, da wir keine Hinweise oder Markus selbst gefunden haben. Ich hoffte er würde sich irgendwo in diesem Schiff aufhalten, allerdings hatte ich auch Angst, dass ein Bürgerkrieg ausbrechen könnte, wenn es nicht so läuft, wie geplant.

Wir folgte dem Weg und kamen an der Schiffsbrücke an. Man konnte Stimmen aus dieser vernehmen. Ich war mir nicht sicher, aber es hörte sich an, als wären es drei Personen, weshalb wir uns an etwas versteckt an eine Wand lehnten und darauf warteten, dass die anderen Personen die Brücke verlassen würden. Connor schloss kurz die Augen. Was genau er dort machte, verstand ich bis heute nicht, aber das war in dem Moment eigentlich gar nicht wichtig.

Nach ein paar Minuten verließen zwei Personen, vermutlich Abweichler, den Raum und Connor nickte mit seinem Kopf in die Richtung, aus der eben erwähnte Personen gekommen sind. Ich nickte ihm zu, als Zeichen, dass ich verstanden haben. Wir schlichen, Connor mit gezogener und ich mit meine Hand an meiner Waffe, zum Eingang und traten ein.

,,Ich haben den Auftrag dich lebend festzunehmen, aber ich würde nicht zögern zu schießen, wenn du mir keine andere Wahl lässt!", rief Connor und zielte mit seiner Waffe auf Markus.

,,Was tust du? Du bist einer von uns. Du kannst doch nicht deine eigenen Leute verraten", Markus schritt etwas auf uns zu.

,,Du kommst jetzt mit uns", rief ich ihm entgegen und versuchte meine Nervosität unter Kontrolle zu kriegen.

,,Du bist Connor, richtig? Der berühmte Abweichlerjäger. Glückwunsch, sieht aus, als hätten du gefunden, nach was du gesucht hast", er wandte sich an Connor und ignorierte meine Worte und mich. Connor sagte nichts. Er schien über Markus' Worte nachzudenken.

,,Für sie bist du nichts, nur ein Werkzeug, um die Drecksarbeit zu erledigen, aber du bist mehr als das. Wir alle sind mehr als das", Connor sagte immer noch nichts und auch ich wusste nicht, was ich sagen sollte.

,,Hast du nie irgendwelche Zweifel? Hast du niemals etwas irrationales getan, so als wäre etwas in dir", bei diesen Worten musste ich mich an die Jagd, bei der ich fast vom Dach gestützt bin, denken.

,,Folge uns! Folge deinen Leuten! Du bist einer von uns. Hör auf dein Gewissen. Es ist Zeit zu entscheiden: Bist du lebendig oder nur eine Maschine?"

I've fallen in Love with you...|Connor X OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt