Kapitel 3

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Ich schaute ihn perplex an, da er immer noch nichts sagte.
„Was machst du hier?"
„Ich... äh.. ich wollte mich nur umschauen."
„In meinem Schlafzimmer?"
„Ähm."
„Ist jetzt auch egal. Ich will mich nur schnell umziehen."
Er machte keine Anstalten sich zu bewegen.
„Ähm, ich wollte mich umziehen. Allein."
„Oh. Entschuldigen Sie", es war ihm sichtlich peinlich und er verließ das Schlafzimmer. Ich lachte leicht.
Er war echt süß, wenn ihm etwas peinlich war. Eigentlich ist er immer süß.
Warum dachte ich über sowas nach? War ich etwa verliebt? Ach was. Das war absurd. Er war bloß eine Maschine. Ich hoffte zwar, dass er mehr als das war, aber ich glaubte nicht daran.

Ich zog mich schnell um und ging zu Connor, der unten auf der Couch saß und ins Leere starrte. Wenn er so aussah, könnte man meinen, er wäre tot. Mir lief es bei dem Gedanken kalt den Rücken runter. Was machte er da bloß?
„Connor, was machst du schon wieder?"
Er öffnete die Augen und schaue mich unschuldig an.
„Ich habe Cyberlife Bericht erstattet."
„Ok", ich setzte mich neben ihn auf die Couch.
Ich schaute zu ihm rüber. Er bemerkte es anscheinen, denn er schaute mich auch an.

Ich merkte wie ich plötzlich von Müdigkeit überwältigt wurde.
„Ich gehe besser schlafen. Ich bin echt fertig."
„Soll ich wieder bei ihnen bleiben?"
Ich wollte am liebsten ja sagen, aber ich muss einsehen, dass das nicht geht.

„Nein, es geht schon."
Widerwillig ging ich ins Schlafzimmer und legte mich ins Bett. Wie die Nacht zuvor schlief ich sofort ein. Dieses mal schrie und weinte ich nicht im Schlaf, weshalb Connor am nächsten morgen auch nicht neben mir lag.

Ich stand auf und machte mich wieder fertig. Als ich fertig war, ging ich runter und Connor saß am Tisch und hatte wieder eine Kaffee für mich gemacht. Es war echt süß von ihm.
„Danke", ich lächelte ihn an und setzte mich neben ihn.
Er lächelte nur zurück. Warum musste er bloß eine Maschine sein? Ich schlug den Gedanken schnell wieder aus meinem Kopf und trank den Kaffee aus.
„Ich glaube wir können los", sagte ich, während ich schon aufstand.
„Ich glaube auch", antwortete Connor und folgte mir zu Auto.

Wir fuhren ungefähr eine halbe Sunde zum DPD. Nachdem wir angekommen sind, gingen ich rein, um Hank zu suchen, da gerade ein neuer Fall reingekommen ist, wie Connor mir eben berichtete.
Ich suchte ihn überall und fragte einige Kollegen, doch sie wussten auch nichts.
Warum konnte er nie pünktlich sein?
Ich ging wieder raus und erzählte Connor, dass er nicht da war.
„Dann müssen wir das wohl alleine erledigen", er grinste mich frech an.
„Ja, vermutlich. Aber lass uns vorher an einem Imbissstand vorbei fahren, ja?"
„Ok, wenn sie meinen."

Wir hielten and dem Imbissstand und siehe da. Hier war Hank also, wenn er nicht im DPD war.
Ich ging mit schnellen Schritten auf ihn zu und tippte im auf die Schulter. Er drehte sich schnell zu mir um und erschreckte sich kurz.
„Was macht ihr denn hier?"
„Wir haben dich gesucht. Wir haben einen neuen Fall."
„Ich war ja gerade auf dem Weg."
„Sieht man. Ist jetzt aber auch egal."
Ich holte mir schnell einen Bürger und aß ihn auf. Währenddessen unterhielt ich mich mit Connor und Hank. Ich war erstaunt, dass Hank überhaupt mit Connor geredet hat.

„Ich glaube, wir sollten langsam los", warf ich ein.
„Ja, ich denke das wäre gut", antwortete Connor.
Hank nickte nur und wir stiegen in mein Auto und fuhren zu der Wohnung, aus der ein seltsames Geräusch kam.
Wir stiegen aus dem Aufzug, der zur Wohnung führte, aus und Connor blieb noch einige Sekunden stehen.
„Was machst du da?", fragte Hank genervt.
„Ich habe Cyberlife Bericht erstattet", antwortete er und schaute ihn unschuldig an.
Ich musste mir ein lachen verkneifen, da es echt lustig aussah.

„Wenn wir jetzt wegen jedem Geräusch irgendwo hinfahren müssen, brauchen wir echt mehr Leute", beschwerte sich Hank, währen er die Tür auftrat. Connor, der vorher versucht hat die Tür durchs Klopfen auf zu bekommen, stand, wie ich, hinter Hank. Wir hörten Dinge, die umfielen und betraten die Wohnung.

Hank, der immer noch die Waffe in der Hand hatte, ging geradeaus ins Wohnzimmer.
„Scheiße, was ist das? Hier kann unmöglich ein Mensch gewohnt haben", schimpfte Hank.
Ich schaute auf das Chaos. Überall waren Tauben und deren Federn. Hank ging Tauben scheuchend zum Fenster und riss es wortwörtlich auf.
„Das ist ja nicht zum aushalten!"
Connor fing schonmal an alles zu analysieren und ich schaute mich ebenfalls etwas um. Hank allerdings blieb erstmal am Fenster. War wahrscheinlich auch besser so.
Schlussendlich fand Connor Sachen, die man als Mensch nicht erkennen konnte. Ich war schon ein bisschen fasziniert.

Er kam gerade aus dem Badezimmer und ging auf mich zu.
„Es ist eindeutig ein Abweichler, da eine LED im Waschbecken liegt."
Er nahm sich einen Stuhl, der neben mir stand, und stellte ihn unter ein Loch, welches in der Decke war.
„Connor, was machst du da?", meldete sich Hank nun auch wieder.
„Ich will nur was überprüfen", antwortete er, während er sich auf den Stuhl stellte.
Aufeinmal sprang der Abweichler runter und riss Connor mit sich. Er rappelte sich schnell wieder auf, aber tat nichts.
„Was ist? Lauf ihm nach!", schrie Hank ihn an, woraufhin er los rannte.

Ich lief hinterher, warum genau wusste ich auch nicht, aber das war mir jetzt egal. Wenn ihm was passieren würde, könnte ich mir das nie verzeihen.
Ich merkte schon nach kurzer Zeit, dass ich langsamer wurde. Androiden hatten ja logischerweise mehr Kondition.
Ich sah ihn noch vor mir, als ich eine Abkürzung entdeckte. Ich beschloss dort lang zu laufen und kam sogar vor dem Abweichler an. Er rannte auf mich zu und erst jetzt bemerkte ich, dass ich am Rand des Daches stand. Er schubste mich und ich konnte mich gerade so mit einer Hand noch halten. Ich wusste, dass ich das nicht lange aushalten werde.

In dem Moment sah ich, wie Connor in meine Richtung gerannt kam. Er blieb kurz stehen und schien sich zu entscheiden, was wichtiger ist. Nach einem kurzen zögern kam er auf mich zu gerannt. Meine Kraft in meiner Hand ließ nach und ich wusste, ich würde jeden Moment fallen. Connor versuchte mich am Arm hochzuziehen, doch es funktionierte nicht.

„Connor, es ist aus. Es funktioniert nicht. Aber bitte vergiss mich nicht, denn... denn ich liebe dich!", ich fühlte, wie mir heiße Tränen über mein Gesicht liefen. Ich sah nur noch Connors perplexen Blick und schloss meine Augen, um mich auf den Aufprall vorzubereiten.
„Du wirst nicht sterben!"
Mein Arm machte nun schlapp, aber ich fiel nicht. Ich riss meine Augen auf und sah, dass mich Connor gerade noch rechtzeitig hochzog. Er hatte es geschafft. Ich umarmte ihn und weinte vor Glück. Er zögerte erst, aber schließlich erwiderte er die Umarmung doch.
Erst nachdem ich mich aus seiner Umarmung gelöst hatte, fiel mir wieder ein, was ich ihm gesagt habe. Ich habe gesagt, dass ich ihn liebe. Aber wieso wurde mir das erst in diesem Moment bewusst?

Er schaute mir tief in die Augen.
„Stimmt es, dass du mich liebst?", fragte er, ohne seinen Blick abzuwenden.
Ich wurde rot und schaute auf den Boden, doch er hob mit seinen Fingern mein Gesicht an, damit ich seinem Blick nicht ausweichen konnte.
„Ich...", antwortete ich leise.
Ich hörte aufeinmal, dass Hank schwer atmend bei uns ankam und mich mitten im Satz unterbrach.

„Scheiße, was ist passiert?", fragte er.
„Er ist entkommen. Es ist meine schuld", sagte Connor.
„Nein. Ohne mich hätte er ihn bekommen", verteidigte ich ihn.
Connor sah mich an.
„Scheiße. Ist jetzt auch egal. Wir wissen wie er aussieht."
Connor half mir hoch und wir gingen zurück zum Auto.

I've fallen in Love with you...|Connor X OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt