Kapitel 4

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Wir kamen zu Hause an, so wie immer, seit den letzten Tagen. Ich ließ mich zuerst auch die Couch sinken und schloss kurz meine Augen, um durchatmen zu können. Als ich meine Augen wieder öffnete, sah ich, wie Connor sich neben mich setzte.
„Wieso hast du mich vorhin gerettet, statt den Abweichler zu fassen? Ich dachte, die Mission ist alles, was zählt", ich schaute ihm tief in die Augen, in der Hoffnung etwas heraus zu finden.
„Ich konnte Sie nicht dort sterben lassen."
„Ist das alles?", man konnte die Enttäuschung aus meiner Stimme hören.
„Naja. Ich hatte um ehrlich zu sein ein bisschen Angst."
„Wovor?"
„Sie zu verlieren", seine LED flackerte rot.
„Ehrlich?"
„Ich schätze, ja. Ich weiß nicht, was mit mir los war."
„Connor, Angst ist eine menschliche Emotion."
Er schaute mich mit einem Blick an, den man nicht genau deuten konnte. Ich konnte nur etwas Angst heraus sehen. Wovor hatte er bloß Angst?

Seine LED wechselte die ganze Zeit zwischen Gelb und Rot, während seine Augen flimmerten.
„Alles gut?", fragte ich besorgt.
Er antwortete nicht.
Kurz darauf reagierte er wieder.
„Connor, verdammt, erschreck mich nicht so."
„Tut mir leid."
Er tat mir schon irgendwie leid. Ich wusste nicht, was in ihm vorging.

Ich glaube es wäre besser, wenn ich jetzt schlafen gehe", sagte ich und wollte gerade aufstehen, als er mich am Handgelenk packte und mich daran hinderte aufzustehen. Ich schaute ihn verwirrt an.
„Ist noch was?"
Sein LED blinkte gelb und und kurzzeitig auch rot, bevor er was sagen konnte. Ich schaute ihn nun fragend an.
„Als sie mir vorhin gesagt haben, dass sie mich lieben, haben Sie das ernst gemeint?"

Ich wurde wieder rot und schaute beschämt zur Seite.
„Ich denke, ja. Aber das ist jetzt auch egal. Ich bin müde und will schlafen gehen."
Er ließ mich immer noch nicht los. Er schien etwas sagen zu wollen, zögerte aber noch einen Moment.
„I-ich glaube irgendetwas stimmt nicht mit mir. Als Sie fast gefallen sind, da ist etwas mit mir passiert, verstehen Sie?"
Ich schaute ihn etwas verwirrt an. Was wollte er mir damit sagen?

„Wie meinst du das?", fragte ich ihn.
„Ich bin mir nicht sicher. Aber es fühlte sich an, als ob mir jemand die Augen geöffnet hätte. Als würde ich jetzt wissen, was wichtig ist im Leben. Als würde ich jetzt wissen, wie man überhaupt lebt", man sah, dass er ziemlich verwirrt war.
„Ich bin mir nicht sicher, aber ist das nicht wie bei Abweichlern?", er sah mich ängstlich an.
„Das kann nicht sein. Ich-ich bin eine Maschine und Maschinen können nichts fühlen", man hörte, dass er wütend wurde. Also entschied ich mich besser schlafen zu legen.
Er hatte inzwischen auch mein Handgelenk losgelassen, weshalb ich schnell ins Schlafzimmer ging.
Seine Worte hatte mich hart getroffen und ich merkte, wie mir Tränen übers Gesicht liefen.

Ich stieg langsam die Treppe zum Schlafzimmer hinauf und als ich im Schlafzimmer angekommen bin, zog ich mich um und lege mich aufs Bett.
Kurz darauf hörte ich Schritte, die immer näher kamen, bis sich die Tür zum Schlafzimmer öffnete. Connor kam langsam  auf mich zu und schaute dabei bedrückt auf den Boden. Ich richtete mich schnell auf, nachdem er sich ebenfalls aufs Bett gesetzt hatte.
„Audrey, ich-ich weiß nicht, was eben mit mir los war. Es tut mir leid, dass ich das gesagt habe. Bitte verzeih mir", seine LED leuchtete zwischen gelb und rot. Er schaute mir tief in die Augen und ich konnte erkennen, dass alles echt war, was er gesagt hat.

„Es tut mir auch leid, dass ich...", weiter kam ich nicht, denn er schnitt mir das Wort ab, indem er seinen Finger auf meine Lippen legte.
„Es ist ok. Du bist nicht schuld. Ich habe mich wie eine Maschine verhalten, aber ich weiß jetzt, dass er falsch war und es gibt etwas, was ich dir erzählen sollte", er lächelte mich an und hielt kurz inne, bis er schließlich meinem Gesicht immer näher kam. Ich konnte seinen angenehmen Atem, der sich realistisch anfühlte, auf meinen Lippen spüren, als ich kurz darauf merkte, wie sich seine Lippen auf meine legten. Ich genoss den Kuss so sehr und wünschte mir, dass er nie vorbei geht.

Nach einiger Zeit lösten wir uns voneinander und er schaute mir liebevoll in die Augen und fing wieder an zu lächeln. Immer, wenn er lächelt, habe ich das Gefühl, dass mein Herz aus meiner Brust springt. Er sah so unfassbar süß aus.
Ich wurde rot und fing ebenfalls an zu lächeln.

Doch leider sollte dieser Moment nicht lange anhalten, da Connors LED kurz gelb aufleuchtete und er mir von einem Fall berichtete.
„Ein Mann wurde tot im Edenclub aufgefunden. Wir sollten uns das besser angucken und auf dem Weg Lieutenant Anderson mitnehmen", er schaute mich wieder ernst an.

Nachdem ich mich wieder angezogen habe, fuhren wir los und wollten Hank auf dem Weg mitnehmen, da er aber weder in irgendeiner Bar noch auf dem Revier war, beschlossen wir zu ihm nach Hause zu fahren.
Als wir bei ihm ankamen, klingelte Connor mehrmals an der Tür, doch niemand machte auf, also beschloss Connor sich einen anderen Weg zu suchen und schaute durch alle Fenster.
„Audrey, kommen Sie her. Lieutenant Anderson liegt bewusstlos in seinem Wohnzimmer."

Ich rannte zurück zur Tür, da ich den Ersatzschlüssel nehmen wollte, Connor hingegen nahm den kürzeren Weg und sprang durch das Fenster. Als ich den Schlüssel gefunden habe, rannte ich durch die Haustür zu Hank. Connor war allerdings schon vor mir da und schlug ihm ins Gesicht und schrie, dass er aufwachen solle.
Ich musste schmunzeln als er langsam wach wurde. Er fing an undeutliches Zeug zu reden, woraufhin Connor ihn hoch hob, um ihn ins Badezimmer zu bringen. Ich hörte nur, wie Hank Connor anschrie, weil er ihn unter die Dusche gestellt hatte.

In der Zwischenzeit schaute ich mich etwas um und kniete mich runter, als ich bei Sumo stand. Ich streichelte ihn und kurz darauf kam Connor ebenfalls zu mir.
Ich hörte nur, wie Hank sich noch übergab. Nach 5 Minuten kam er dann auch zu uns.
„Wir können los. Sumo, ich bin gleich wieder da", mit diesen Worten ging er voran zum Auto und wir folgten ihm.

I've fallen in Love with you...|Connor X OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt