voreillige Schlüsse

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Kapitel 53
Ethan ließ die Tür zum Büro nicht aus dem Blick als Derek ihm endlich sagte, um was es überhaupt ging.
„Selene ist nicht die einzige mit roten Haaren!", knurrte er, als sein Verhörspezialist ihm endlich die neusten Hinweise offenbart hatte.
„Nein, aber du musst zugeben, dass es ein auffälliger Rotton ist. Selbst wenn die Experten feststellen, dass es ihre Haare sind, können wir nicht ausschließen, dass die Mörder sie nicht dort platziert haben. Bei den Hautschuppen an den Seilen wird es schwieriger, ein DNA-Test ist da unumgänglich", meinte dieser und Ethan schüttelte wieder den Kopf.
„Als würde Selene tatsächlich etwas damit zu tun haben. Sie hätte nicht mal die Kraft eine verdammte Leiche an einem Baum hochzuziehen!" maulte Ethan weiter und stieß sich von seinem Platz an einem der Schreibtische im Großraumbüro ab, als Lindsey aus das Büro und zu ihnen kam.
„Sie ist ziemlich beleidigt, aber sie versteht es, dass wir dem nachgehen müssen", sagte sie und ließ sich erschöpft auf einen der Stühle sitzen.
„Nur weil sie es nicht besser weiß. Nur weil sie rote Haare hat, macht sie das noch lange zu einer Verdächtigen", gab Ethan zurück und machte sich auf den Weg zum Büro. Lindsey hatte ihr sicherlich nahegelegt drinnen zu bleiben. Nur für den Fall der Fälle und Ethan würde am liebsten seiner ganze Einheit dafür den Kopf abreißen.
„Sie ist zu eng an den Ermittlungen beteiligt, abgesehen davon schläfst du mit ihr, das macht es nicht gerade einfacher!", gab Lindsey zurück und obwohl keinerlei Vorwurf in ihrer Stimme mitklang, sah Ethan sie wütend an.
„Kümmer dich um deinen eigenen scheiß! Das ist meine Privatsache, dieser Test wird eindeutig sagen, dass es nicht ihre Haare sind!"
„Um genau zu sein, gehört sie nicht mal einer Frau!", kam eine Stimme aus der Ferne. Die Ärtzin, die kurz vor Lindsey das Büro verlassen hatte starrte auf ihr Smartphone und schürzte die Lippen.
„Ich hatte Doktor O'Brain gebeten diese Proben schnell mit denen von Selene James abzugleichen, die ich ihm jetzt bringen wollte. Das ist seine Antwort:" murmelte diese und zeigte dem Ermittlungsteam den Bildschirm ihres Smartphones.>>Selene James? Wieso? Ich kann zwar nichts Genaueres sagen aber das Y-Chromosom in den Proben kann ich auch so ausmachen.<< stand dort und Ethan knurrte wütend auf, bevor er direkt in das Büro stürmte ohne das voreilige Handeln seiner Kollegen zu tadeln. Das würde er sich für später aufheben.
„Wir sollten sie dennoch da drinnen lassen bis wir eine negative Bestätigung haben, Ethan!", rief Derek ihm nach und Ethan warf seinem erfahrenen Kollegen ein sarkastisches Grinsen zu.
„Wie Lindsey gerade richtig festgestellt hat, weiß ich aus erster Hand, dass sie kein Mann ist, also kümmert euch verflucht nochmal darum diese anderen Leichen zu identifizieren, während ich versuche Selene zu beschwichtigen, die euch sicherlich dafür die Leviten lesen wird!" murrte er und betrat hektisch den Raum in dem Selene auf einen Stuhl saß und sich nun erschrocken erhob.
„Ethan? Lindsey meinte ich sollte keinen Kontakt zu dir haben bis das mit den Spuren geklärt ist und ich-„
Ethan ließ sie nicht zu Wort kommen, ging zu ihr und griff mit beiden Händen nach ihr Gesicht um sie festzuhalten, während er sie stürmisch küsste. Für einen Moment schien Selene entsetzt und ernsthaft darüber nachzudenken ihn von sich zu schieben, aber dann tauchte seine Zunge so tief in ihrer Mundhöhle ein, dass sie es einfach zulassen musste. Er konnte einfach nicht genug von ihr bekommen. Sie waren nur wenige Minuten getrennt gewesen und dennoch hatte es ihn fast wahnsinnig gemacht.
Zu wissen, dass er sie nicht anfassen konnte, hatte ihn rasend gemacht. Fast so schlimm wie dabei zuzusehen, wie ein anderer Mann sie berührte.
„Du gehörst mir!", raunte er an ihren Lippen. Ihre wunderschönen grünen Augen öffneten sich und sie betrachtete ihn fragend, als wüsste, sie nicht was sie darauf antworten sollte. Sie schien verwirrt und erstaunt zu sein, aber das musste sie nicht. Niemals, nicht wenn er bei ihr wahr.
„Es ist mein ernst, Selene. Du gehörst mir, verstanden?" Nun runzelte sie die Stirn und ihre Augen verdunkelten sich misstrauisch.
„Geht es immer noch um diesen Debuty? Ethan so eifersüchtig zu reagieren ist ziemlich verrückt!", meinte sie, aber es klang nicht so tadelnd, wie es angedacht war. Ethan ließ eine Hand in ihren Nacken gleiten und die andere ihren Körper herab. Für einen Augenblick wirkte sie empört, als er mit festem Griff ihren Hintern umfasste, dann aber nahmen ihre Wangen einen roten Schimmer an und sie sie protestierte nicht.
„Ich reagiere so eifersüchtig wie ich will, Süße. Und nur damit du es weißt: Das mit dem Holzkopf wirst du noch bereuen!" hauchte er gegen ihre Wange und biss ihr dann zärtlich ins Ohrläppchen. Selene zuckte zusammen. So angefasst zu werden, war sicherlich ungewohnt für sie, aber daran wird sie sich gewöhnen müssen.
Unschuldige, flüchtige Küsse und Händchenhalten war nichts womit ein Mann wie er sich zufriedengab. Er war eher der Typ der mit Quickies im Flur und Blowjobs seine Zuneigung zeigte und die ihre einforderte. Auch wenn er zugeben musste, dass es etwas Schönes hatte ihre kleine Hand in seiner zu halten. Es war süß und unschuldig, wie Selene selbst wenn sie ihn nicht gerade kampflustig anfunkelte.
„Du hast mir immer noch nicht erklärt, was du hier willst, Ethan! Du solltest nicht hier sein!", versuchte sie sich selbst und auch ihn davon abzulenken wie er sie weiter gegen seinen Körper zog und Gott, er wollte sie. Am liebsten sofort.
Für einen kurzen Augenblick spielte er mit den Gedanken sie hier einfach auf den Schreibtisch zu nehmen und eine Reihe ziemlich unanständiger Bilder rauschten durch seinen Kopf, die er aber schnell wieder verwarf. Noch musste er etwas rücksichtsvoller sein, schließlich hatten sie bis jetzt nur einmal Sex gehabt und sie musste erst einmal ihre Hemmungen verlieren.
„Es wurden Haare gefunden. Rote Haare und Hautschuppen, aber sie sind von einem Mann und da ich definitiv weiß, dass du kein Mann bist, bist zu aus dem Schneider!" hauchte er gegen ihr Ohr und ließ seine Finger zwischen ihre Beine gleiten. Er liebte diese engen Jeans an ihr, aber ein Rock wäre jetzt auch nicht schlecht gewesen. Selene schlug ihm auf die Hand und drückte ihn von sich.
„Bitte? Dieser ganze Aufstand nur wegen ein paar roten Haaren, die einem Mann gehören? Hätte man nicht zumindest das Geschlecht überprüfen können bevor man mich abführt wie eine Verdächtige?", fragte sie aufgebracht. Zu Recht. Ethan konnte ihr das nicht verübeln, aber er musste zugeben, dass sein Team nicht überstürzt gehandelt hatte.
„Sie mussten es tun und ich kann nicht ausschließen, dass es noch einmal passiert. Du bist kein Mitglied des FBI und dennoch so sehr persönlich in diesen Fall involviert. Sobald der Verdacht aufkommt, dass Ermittlungsergebnisse in die falschen Hände geraten könnten, müssen wir handeln. Schließlich gibt es schon Hinweise darauf, dass es zumindest in der Vergangenheit Lücken im System gab.
Wer für die verschwunden Akte vom Mordfall ihrer Großmutter verantwortlich war, wurde immer noch nicht geklärt. Natürlich könnte es Zufall sein, aber Ethan glaubte nicht an Zufälle.
„Trotzdem!"
„Beruhig dich, Kätzchen, wenn du lieb bist und schnurrst, wird es heute Abend nicht so schlimm." Begann er in Flirtlaune und diesmal entfloh Selene ein breites Lächeln. Dann nickte sie und lehnte sich an ihn.
„Natürlich. Ich werde sehr lieb sein", schnurrte sie darauf tatsächlich und Ethan konnte sich ein Lachen nicht ganz verkneifen, weil er genau wusste, dass dieser Vorsatz sicher nicht lange halten würde.  

Beta: Geany

Das Alice Projekt - An Oracale-Mystery-Thriller Bd1Where stories live. Discover now