•Chapter 39•

207 22 1
                                    

Nachdem wir uns im Wohnzimmer alle etwas unterhalten hatten, begannen Mark und sein Kumpel Bier-Pong auf dem riesiegem Esstisch aufzubauen.
Alles an Marks Haus war riesig, denn seine Eltern waren Teil einer sehr erfolgreichen Firmer.
Solange wir warteten, zog Lou mich an die Seite, wo neben dem Bier auch anderer Alkohol stand.
"Lass uns einen Shot zum aufwärmen nehmen." Grinste sie, woraufhin ich die Augen rollte und kicherte.
"Natürlich."
Sie überreichte mir den kleinen Becher und goss sich dann selbst etwas ein.
Plötzlich wurde mir der Shot aus meiner Hand genommen.
"Auf keinen Fall Feuerlöckchen."
Ich drehte mich zu Lovis, der eine Augenbraue hochgezogen hatte und mich vorwurfsvoll anschaute.
"Auf jeden Fall."
Ihm wurde genauso schnell wie mir das Glas wieder entrissen. Lou drückte es mir in die Hand und schaute Lovis mit giftigem Blick an.
"Du bist nicht ihr Babysitter, Blackwell."
Lovis Gesichtsausdruck verdunkelte sich augenblicklich.
"Sollte ich vielleicht besser sein, so wie sie sich unter Alkoholeinfluss benimmt."
Sein Kiefer war angespannt, doch Lou lockerte ihren Blick nicht.
"Keine Sorge, den Part übernehme ich. Und bei mir gilt die Regel: keine Regeln."
Sie grinste Fies, während ich nur perplex zwischen den beiden stand.

Lovis POV:

"Hey Jungs, ihr lasst doch Jade nicht alleine trinken!"
Rief Louisa den drei Dummköpfen zu, von denen ich nichtmal wusste, warum Mark sie überhaupt eingeladen hatte.
Als wir noch unter uns waren, war es ganz erträglich. Aber die Tatsache, dass Jade hier war, änderte einfach alles.
Natürlich zögerten die Jungs keinen Moment und eine Sekunde später standen sie alle um Jade herum, jeder ein Shotglass in der Hand.
Und dann war da noch Louisa.
Ich wusste wirklich nicht was ihr Problem heute war, aber es nervte mich gewaltig.
Ihr überlegenes Lächeln ließ mich innerlich vor wut kochen.
"Was ist los Blackwell? Gibt's ein Problem?"
Ich scante ihr Gesicht und war kurz davor zu explodieren.
Aber was sie konnte, konnte ich schon lange.
Du willst spielen Lou? Ich verliere nie.
"Nein."
Sie runzelte die Stirn, während sich ein gespielt nettes Lächeln auf meine Lippen legte.
"Im Gegenteil, alles ist perfekt."
Ich nahm den Tequilashot, den sie immernoch in der Hand hatte, und kippte ihn mir runter, bevor ich davon lief.
Ich ging zu Mark und half ihm die Becher auf zu füllen. Mein Blick huschte wie von selbst immer mal wieder rüber zu Jade.
Die hatte mit den dreien angestoßen und unterhielt sich jetzt prächtig mit Cole.
"Okay Leute, wir können anfangen!"
Kurzer hand hatten wir uns in zwei Teams aufgeteilt. Das gegnerische Team fing an.
"Ladys first." Cole überreichte Jade den Ping-Pong Ball, den sie dankend annahm. Er trat einen schritt zurück und verschränkte die Arme vor der Brust, während Jade sich daran machte, den ersten Wurf zu machen.
Mein Blick haftete immer noch auf Cole, dessen Augen auf Jades Hintern gerichtet waren.
Sofort spannte sich mein Kiefer an.
Ging es noch offensichtlicher?
Das ganze Spiel lang hatte ich nicht wirklich spaß, denn Cole flirtete permanent mit Jade vor meiner Nase herum.
Und Jade störte es nichteinmal, sie war sogar richtig geschmeichelt von ihm. Als ich dran war, beugte er sich gerade zu ihr herunter und flüsterte ihr etwas ins Ohr, woraufhin sich ihre zarten Wangen leicht rosa färbten und sie leicht kicherte.
Mein Puls erhöhte sich schlagartig.
Einerseits, weil mich Cole einfach nur nervte. Andererseits, weil Jade sich von ihm einwickeln ließ.
Warum sah sie nicht, was für ein Arschloch er war?
Als ich ausholte, packte ich extra mehr Kraft in meinen Wurf als nötig. Wie geplant traf ich Cole am Kopf.
Sobald er grimmig zu mir rüber blickte, musste ich mir ein schadenfrohes Grinsen verkneifen.
"Woow. So viel Bier hattest du doch noch garnicht Kumpel!"
Mark schlug mir auf die Schulter und die anderen lachten mit.
"Ist mir aus der Hand gerutscht."
Ich zuckte die Schultern und sah, dass auch Jade lachen musste.
"Schon okay, wir gewinnen eh."
Brachte Cole aufeinmal heraus und trat an den Tisch heran, um zu werfen.
Treffer.
Ein provozierendes Grinsen erschien auf seinem Gesicht.
Ihn innerlich verfluchend nahm ich den Becher, in den er getroffen hatte und trank ihn leer.

Nachdem wir verloren hatten und die meisten jetzt richtig angetrunken waren, drehte Mark die Musik etwas auf.
Ich sah, wie Louisa Jade sofort mit sich in die Mitte vom Wohnzimmer zog. Kichernd fingen sie an zu tanzen und blieben nicht lange allein.
Mark war sehr gut gelaunt und stellte sich sofort zu Lou.
Cole und die anderen fingen an sich um die Mädchen zu stellen und mit zu tanzen.
Ich saß neben Thomas und dem anderem Kumpel von Mark auf dem Sofa. Die beiden unterhielten sich, doch ich hörte nicht zu.
Ich konnte nicht anders als mit anzusehen, wie die Jungs sich an die Mädchen ranmachten.
Naja, eigentlich achtete ich dabei nur auf Jade.
Sie schien nicht wirklich betrunken, nur ein wenig angehaucht.
Trotzdem änderte es nichts an der Tatsache, dass sie mit den anderen Jungs tanzte.
Wäre sie wenigstens schlecht darin sich zu bewegen.
Aber nein, ihre Körperbeherrschung war perfekt, genauso wie jede andere Bewegung von ihr.
Langsam war meine Gedult am Ende. Je länger ich sah, wie Cole seine Hände über ihren Körper fahren ließ, desto größer wurde der Drang, sie von ihm weg zu ziehen.
Und genau das tat ich schließlich.
Wie von selbst bewegte sich mein Körper auf sie zu und schob die Jungs einfach beiseite.
"Entschuldigt uns."
Murmelte ich nur, während ich Jade am Handgelenk griff und hinter mir her zog.
"Hey, was ist los?"
Sie entriss sich mir und blieb stehen. Wir standen jetzt kurz vor der Küche. Die anderen waren sichtlich verwirrt, doch tantzen entweder weiter oder nahmen sich etwas zu trinken.
Ich trat einen Schritt an Jade heran, mein Blick war auf sie gesenkt.
"Stört dich das überhaupt nicht?"
Fragte ich sie ernst.
"Was?"
Fragte sie mit verschränkten Armen beleidigt zurück.
Als Antwort schnaubte ich nur verächtlich, während ich kopfschüttelnd an ihr vorbei sah.
Was tat ich hier überhaupt?
Ich wusste es selber nicht, aber das hielt mich wie immer nicht davon ab, nach meinen ersten Impulsen zu handeln.
Sie wollte sich wieder umdrehen, doch ich hielt sie erneut zurück.
"Du gehst nicht zu denen zurück."
Versicherte ich ihr wie selbstverständlich.
"Und ob ich gehe."
Widersprach sie mir und riss sich von mir los.
Im umdrehen redete sie weiter.
"Du kannst mich nicht rumkommandieren, Lovis."
Mein Kiefer spannte sich an, innerlich fluchte ich, doch dann kam mir eine Idee.
"Na schön. Dann komme ich halt mit."
Sobald ich den Satz rausgebracht hatte wirbelte sie herum und lief rückwärts weiter.
Ein breites Grinsen zierte ihre Lippen, während sie mit dem Kopf richtung Wohnzimmer nickte und mir bedeutete mit zu kommen.
Seufzend lief ich ihr nach.
Was machte sie nur mit mir.

Near To YouWhere stories live. Discover now