"Bitte Jin!", Hoseok sitzt vor mir und sieht mich aus großen Augen an. "Ich hab so Angst!" "Hoseok, du bist ein 25 jähriger Mann. Du kannst alleine zum Zahnarzt gehen!" Als ich sehe, dass sich seine Augen mit Wasser füllen, bereue ich sofort alles, was ich gesagt habe. "Du bist so ein Baby...", murmele ich und schlage mir die Hand vor die Stirn. "Gut, ich komme mit", willige ich ein und ein freudiges strahlen erscheint auf Hobis Gesicht. "Danke Hyung! Du bist der beste!" Er will mir einen Schmatzer auf die Wange geben, aber ich kann ihn noch rechtzeitig davon abhalten. "Es reicht, wenn du mir meinen Lieblings Kuchen kaufst", sage ich grinsend und sofort bestellt Hobi uns beiden zwei Stücken.
Eine Stunde später verlassen wir beide unser Stammcafé, und sind auf dem Weg zu Hobis Zahnarzt. Ich kann immer noch nicht fassen, dass ich ihn begleite- ich bin tatsächlich wie eine Mutter.
Hoseoks Bein wippt auf und ab, während er nervös auf seiner Lippe rum beißt. "Hobi hör auf, du machst mich noch ganz verrückt", sage ich. "Tschuldigung", murmelt er. "Wieso bist du nur so schrecklich nervös? Zahnärzte sind jetzt wirklich nichts schlimmes.", sage ich und schlage die Zeitschrift zu, in der ich bis gerade eben noch gelesen habe. Hoseok zuckt nur mit den Schultern. "Die sind einfach nur gruselig. Stell dir vor, die machen irgendetwas falsch und ich sterbe!" Ich muss mir ein Lachen verkneifen, und dann werden wir auch schon aufgerufen. "Na komm du Angsthase", sage ich und ziehe Hobi hoch, um ihn dann hinter mir her zu schleifen.
Hoseok betritt vor mir den Behandlungsraum. Zum Glück darf ich mit rein, sonst wäre Hobi wahrscheinlich noch kollabiert. "Guten Tag Jung Hoseok", ertönt eine Stimme. Ich hebe den Kopf, nur um direkt in das schönste Gesicht zu blicken, das ich je gesehen habe.
Nein, ich blicke nicht in einen Spiegel.
Der junge Mann, der kaum älter als ich sein kann, reicht Hoseok die Hand, und wendet sich dann mir zu. "Und Sie sind...?" Ich räuspere mich und schalte meine letzte Gehirnzelle an. "Ich bin Kim Seokjin und begleite meinen Freund weil er... Angst hat." Ich reiche dem Zahnarzt mit den unglaublichen Grübchen die Hand, woraufhin er leicht Lachen muss und sich dann als Kim Namjoon vorstellt. "Hyung!", beschwert sich Hoseok. Ich lasse mich hinten auf einem Stuhl nieder. "Sie müssen sich nicht schämen, Herr Jung, viele Erwachsene haben Angst vor Ärzten. Aber es ist schön, dass ihr fester Freund sie begleitet." Hoseok lacht auf, während Dr. Kim die Utensilien vorbereitet. "Jin ist nicht mein Freund, wir sind nur befreundet." "Oh, wirklich?", er hebt den Kopf, nur um mich dann direkt anzusehen. "Wie kann so jemand hübsches nur Single sein?" Ich spüre, wie ich rot werde und den Blick schnell abwende. Flirtet er etwa mit mir? Verdammt, ich wusste es doch, das es sich lohnen würde, meine Haare pink zu färben. Und während Dr. Kim sich um Hoseok kümmert, habe ich genügend Zeit, ihn zu betrachten.
Wie schon gesagt, ist er bildhübsch. Seine helle Haut steht im Kontrast seinen braunen Haaren, die ihm locker ins Gesicht fallen, seine Rehbraunen Augen blicken konzentriert auf seiner Arbeit. Und diese Grübchen- Gott wenn ich könnte würde ich in ihnen baden. Er ist wunderschön, und ich wette sein Charakter ist es auch.
"Wie lange sind sie schon Zahnarzt?", frage ich irgendwann, als ich mit dem schmachten zu ende war. "Erst seit zwei Jahren. Ich habe die Praxis von meinen Eltern übernommen." "Also ein Familiengeschäft?" Dr. Kim lacht leicht. "Das können sie laut sagen. Unser ganzer Stammbaum besteht aus Zahnärzten." Oh wow, interessant. "Und wie gehts ihren Zähnen?", ich blicke ihn an und bemerke dann, das die Frage nicht an Hobi, sondern an mich gestellt war. Ich sammele meine Selbstsicherheit und setze mein kokettes Lächeln auf. "Wollen Sie es sich selber ansehen, Doktor?" Ich kann sein Grinsen unter dem Mundschutz erkennen und er antwortet: "Bei einer Tasse Kaffee gerne, Seokjin." Allein wie er meinen Namen ausspricht, da bekomme ich am ganzen Körper Gänsehaut.
Hoseok pov Die beiden flirten ununterbrochen weiter und ich kann es nicht fassen: Ich bin doch tatsächlich bei meinem eigenen Zahnarzt Termin das fünfte Rad am Wagen.
Als wir uns verabschieden und den Raum verlassen, bleibt Jin noch ein paar Sekunden länger, bis er mit schließlich raus auf den Gang folgt. Ich hebe eine Augenbraue an, und er grinst mich nur an. "Und, zufrieden?", frage ich. "Ich hab seine Nummer und morgen ein Treffen", grinst Jin und langsam muss ich auch lächeln. "Ich fass es nicht, wie du mit ihm geflirtet hast! Ich musste fast kotzen!", sage ich und Jin lacht, während wir in den Aufzug steigen. "Jetzt beschwer dich nicht, ich bin schließlich mit dir hingegangen. Aber hättest du mir vorher gesagt, dass dein Zahnarzt so heiß ist, dann wär ich auch alleine gegangen." Ich schüttele nur leicht den Kopf, na das wird ja was!
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