Trailerpark is back

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Da Emma immer noch mit dicken Verband und Schiene Rum laufen musste, versuchten alle ihr zu helfen wo sie nur konnten. Auch Lukas kümmerte sich liebevoll, zumindest wenn er nicht auf der Bühne stand und Probte. Auch Steven und Emma verband mittlerweile eine besondere Freundschaft, da er langsam zu Emma's rechter Hand mutierte.
Immer wenn Steven, Emma zu einem Arzt begleitete sangen beide lauthals im Auto. "Wieso hast du nicht so den Erfolg, das verstehe ich garnicht!", fragte Emma Steven, den seine Stimme sie zwar nicht zur Gänsehaut brachte, dennoch gefiel ihr seine tiefe Stimmlage und gewisse Dreckigkeit.
"Ich weiß auch nicht, vielleicht liegt es an meinen Texten und unsere Band hatte ja auch nie so einen Erfolg!", meinte er etwas niedergeschlagen.
"Welche Band?", fragte Emma, die bisher noch nichts von Trailerpark wusste.
"Hat dir das Lukas nicht erzählt? Er, Basti, Tim und ich haben eine "Band", namens Trailerpark, aber unsere Alben sind immer am Jugendschutz gescheitert. Die waren Deutschland wohl zu hart...", erzählte Steven und Emma konnte nicht glauben, was er sagte: "Wie bitte? Davon wusste ich nix... Und wieso sind die Alben am Jugendschutz gescheitert? Ich wolltet wohl die ganz harten Jungs spielen, ihr 4 dürren Hampelmänner...", scherzte sie.
Steven stimmte in gewisser Weise zu: "Naja es ging halt um Sex und Drogen, irgendwie in jedem Lied. Ziel war es aufzufallen und anders zu sein, als andere." Emma war schockiert und belustigt zur gleichen Zeit: "Oh Gott Leute, so was kommt doch nicht an und sowas kauft man euch auch nicht ab. Dafür müsstest ihr schon breit und böser wirken. Und immer diese Klischee Rapper Aussagen, ganz schlimm... Man kann ja über Drogen und Sex Musik machen, dann aber irgendwie nen bisschen anders, vielleicht sogar aufklärend."
"Wir sind doch keine Bio Lehrer, dass wir aufklären... Muss doch jeder selber wissen, was er mit seinem Leben anstellt.", sagte Steven leicht angefressen. "Du hast ja Recht, aber immer wieder aus dem Verkehr gezogen vom Jugendschutz, dann muss schon gehörig was schief gelaufen sein.", sagte Emma abschließend und stolzierte zum Arzt, den sie mittlerweile erreicht hatten um einen Verbandswechsel machen zu lassen. Nach einer knappen Stunde kehrte Emma zurück zu Steven ins Auto, begrüßt wurde sie mit: "Wieso machst du keinen Führerschein?" Emma antwortete schnippig: "Dann könnte ich so mit der Hand jetzt auch nicht fahren!" Das Thema war damit erledigt und sie hatte keine Lust zu erzählen, dass sie hölligen Respekt vor den Straßen hat und sich das Autofahren nicht zutraut.
Am selben Abend haben es sich die Trailerpark Jungs und Emma in einem kleinen Italiener bequem gemacht. Einfach Mal wieder quatschen und abschalten war die Devise.
"Lukas mein Hase, hast du mir nicht was zu erzählen aus deiner Musikalischen dunklen Vergangenheit?", fing Emma an, die das Thema Trailerpark nicht los ließ. Tim fing sofort Feuer und sagte: "Echt mal Lukas, haste ihr nix erzählt von deinem Duett mit Florian Silbereisen?" Alle mussten herzhaft lachen, nur Lukas war so auf die Frage konzentriert und überlegte, was Emma meinen könnte.
"Ich helfe dir Mal.... Sagt dir Trailerpark was?" half ihm Emma auf die Sprünge.
"Das ist doch keine dunkle Vergangenheit, was denkst du denn, wie wir uns kennengelernt haben?", sagte Lukas und zeigte auf die Jungs in der Runde. Er fur fort: "Tim ist auf mich aufmerksam geworden und dann kamen halt noch Steven und Basti dazu. Aber jetzt wo wir das Thema schon Mal angeschnitten haben... Vielleicht können wir nochmal neu durchstarten!" Die Jungs fanden die Idee nicht schlecht und stimmten alle zu. "Dann müsst ihr aber humanere Lieder machen und nicht so krasse!", sagte Emma. Tim meinte nur etwas empört: "So krass waren die nicht, Deutschland ist nur zu verklemmt!"
Steven zeigte Emma einige Bilder von früher, wo alle zusammen vor wenigen Leuten auf der Bühne standen. Sie musste lachen: "Ihr seht da aus wie die Backstreet Boys für Arme!" Basti meinte nur grinsend: "Was meinst du wieso unser Album Crackstreetboys hieß?" Emma musste wieder lachen und kam da garnicht mehr raus: "Ist das euer Ernst?"
"Ja, na sicher!", sagte fast alle im Chor und Emma schüttelte nur den Kopf und sagte: "Oh man..."
Das Essen kam und Lukas Schnitt fürsorglich Emma's Pizza, die es mit nur einer Hand nicht wirklich hinbekam. "Mein persönlicher Zivi!", freute sich Emma und genoss den Abend mit den Jungs.
Nach dem Essen fragte Steven in die Runde: "Bock auf Karaoke?" Während Tim, Lukas und Steven freudig zustimmen und damit Emma beweisen wollten, was für eine tolle Band sie sind, weigerte sich Emma ein wenig, denn Rampenlicht und öffentlich singen mochte sie nicht. Schon in der Schule konnte sie das Vorsingen vor der Klasse nicht leiden und durch Verweigerung kassierte sie schlechte Noten. In einem Schulchor, dem sie beitrat, weil er immer auf Ihre Lateinstunden fiel, die sie noch weniger leiden könnte, sagte ihr Chorleiter einmal die netten Worte, dass sie wie ein Blecheimer klingt. Diese Worte schwirrten ihr immer noch im Kopf Rum. Lukas und Steven kannten bereits ihre Singstimme von Autofahrten und noch keiner beschwerte sich.
Lukas versuchte Emma umzustimmen: "Ach komm kleine Minze, das wird lustig und wenn du nicht singen willst, dann reicht es ja wenn du uns zuguckst." Sie konnte Lukas keinen Wunsch abschlagen und sagte nachdem alle auf sie einredeten um sie vom Karaoke zu überzeugen: "Ja na gut, mit nen bisschen Alkohol geht das schon!"
Nach einem letzten kleinen Schnaps ging die Tour durch Stuttgart los. Am nächsten Tag gab es erst Abends eine Probe und Soundcheck, da die Bühnenaufbauarbeiten am Morgen bis Mittag dauern würde. Die Nacht konnte also relativ lang werden. Endlich dachte Mal keiner an Arbeit und der Abend konnte in vollen Zügen genossen werden.
Endlich fanden sie eine Karaokebar, was in Stuttgart nicht einfach war. Sie war reaktiv gut besucht und Emma traute sich nicht - zumindestens anfangs nicht - auf der Bühne ihr Können zu zeigen.
Die Jungs, die wieder zu Trailerpark zurück gefunden haben, rannten sofort auf die Bühne und gaben einen Titel von Sido zum besten, sogar einige parallele Tanzschritte zeigten sie auf der kleinen Bühne. Emma filmte alles mit und war merklich amüsiert. Schnäpse, Bier und Cocktails flossen am Tisch der fünf Freunde Massen und Emma hatte endlich genug Mut, zumindest nicht alleine die Bühne zu rocken.
Sie schnappte sich Steven und Tim um mit ihnen "Yippie Yeah" von Deichkind auf der Bühne runter zu rasseln. Lukas hatte Emma nie zuvor so gelöst und am ausrasten gesehen und freute sich, wie sie sich über die Zeit geändert hatte. Vom schüchternen, deprimierten Mädchen, zur weltoffenen, lustig verstrahlten Frau.
Emma fand Spaß auf der Bühne, auch wenn es nur am Alkohol lag und zog ihren Lukas auf die Bühne um direkt noch die Schnulze "Angel" von Robbie Williams mit ihm gemeinsam zu singen.
Der Abend zog sich noch einige Stunden hin und alle waren gut betrunken. Zum feierlichen Abschluss sangen alle fünf noch gemeinsam "YMCA", der Tanz war natürlich allen bekannt. Alle Auftritte wurden gefilmt und kamen direkt, nachdem.alle wieder nüchtern waren, in den Giftschrank, da sie nicht wirklich für die Öffentlichkeit bestimmt waren, sondern eher für die Belustigung an gemeinsamen Abenden.
Ein wunderschöner Abend ging vorbei, an dem Emma auch aus sich raus kam und endlich Mal das lebte, was sie jahrelang verpasst hatte.
Jetzt konnten sich alle wieder auf die Tour konzentrieren und auf das zurück gewonnen Band Leben von Trailerpark.

Bitte einfach nicht wecken (Alligatoah FF) #Wattys2019Where stories live. Discover now