Kapitel 37 - Bettgespräche

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Luke fuhr erst Elisa, dann mich nachhause.  "Bis morgen.", verabschiedete ich mich leise von Elisa und sie nickte teilnahmslos. Luke und ich fuhren weiter. Wir redeten nicht, wahrscheinlich spürte er das ich gerade nicht in der Verfassung war zu reden. Aber ab und zu warf er mir einen prüfenden Blick zu.

Ich starrte nur aus dem Fenster und versuchte alles auszublenden. Zu groß war noch der Schock.

"Wir sind da.", riss Luke mich aus meinen Gedanken und ich sah mein Haus.

"Willst du über Nacht bei mir bleiben?", fragte ich ihn. "Ich kann jetzt einfach nicht allein sein."

Er nickte verständnisvoll. "Natürlich."

In meinem Zimmer kuschelte ich mich sofort unter die Bettdecke und Luke tat es mir nach. Es war beruhigend seine Nähe zu spüren.

"Wenn du heute nicht dagewesen wärst...", stockte ich.

Er zog mich in seine Arme. "Aber ich war da.", beruhigte er mich. "Ich würde niemals zulassen, dass dir etwas passiert."

Ich sagte nichts sondern starrte Löcher in die Decke. Die Stille war angenehm. Und Luke war da, bei ihm fühlte ich mich sicher.

Ich dachte an Elisa. An wen konnte sie sich jetzt kuscheln? Wer würde sie in genau diesem Moment trösten?

Niemand.

Ihr Freund war ja jetzt auf der Wache. Er war der Schuldige.

Sie brauchte unbedingt jemanden der sie von ihrem Kummer ablenken würde. Ich als ihre beste Freundin würde natürlich alles versuchen, aber ich war nicht immer da. Sie brauchte ebenfalls jemanden der sie beschützte.

Plötzlich hatte ich eine Idee.

"Luke?"

"Mhm?", machte er schläfrig.

"Glaubst du Nicolas würde mal mit Elisa und uns weggehen?", fragte ich.

"Wie kommst du auf Nicolas?", stutzte er.

Ich drehte mich zu ihm und lächelte verlegen. "Elisa stand mal auf ihn. Und ich glaube sie findet ihn immer noch gut."

"Ich kann ihn fragen, aber ich kann nichts versprechen.", sagte Luke ausweichend.

Doch das reichte mir. Das war immerhin schonmal ein Anfang.

Es gab keinen Grund warum Nicolas Elisa nicht ebenfalls gut finden sollte.

Elisa war sehr hübsch. Sie hatte lange schwarze Haare, graue Augen und eine tolle Figur.

Die meisten würden sich um sie reißen, doch sie ließ alle eiskalt abblitzen. Und bei Typen wie Nicolas war sie einfach schüchtern.

Und er wäre allemal besser als Ben!

Appropos Ben...Was würde jetzt mit ihm passieren? Kam er in den Knast?

"Luke?", flüsterte ich. "Was glaubst du passiert jetzt mit Ben?"

Ich konnte fühlen wie er sich plötzlich anspannte.

"Ich weiß es nicht.", sagte er Zähne knirschend. "Aber ich hoffe er verschwindet."

"Was wäre wenn nicht?", fragte ich und bekam plötzlich Angst bei diesem Gedanken.

Er würde mir und Elisa doch bestimmt auflauern! Er meinte doch das wir es noch bereuen würden...

"Keine Sorge, dir passiert nichts.", versicherte Luke bestimmt. "Dafür sorge ich."

"Und Elisa?"

Er zögerte kurz. "Ich kann Nicolas fragen ob er ein Auge auf sie hat. Ich erkläre ihm alles, dann wird er es verstehen."

"Und dabei kommen sie sich näher.", schloss ich begeistert.

Er lächelte sarkastisch. "Ja."

"Dürfte Ben morgen wieder zur Schule, wenn sie ihn nicht dabehalten?", fragte ich.

Luke's Gesicht verfinsterte sich.  "Wäre möglich ja."

Ich kuschelte mich noch enger an ihn. "Hoffentlich nicht."

"Es passiert schon nichts. Und jetzt schlaf.", murmelte er und gab mir einen Kuss auf die Stirn.

Okay. Wenn er das sagte...

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