Kapitel 31 - Turbulenzen

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Amy's Sicht:

Ich saß im Flieger mit Luke und wartete, das wir endlich losflogen. Aufgeregt rutschte ich hin und her, bis Luke mich etwas genervt ansah.

"Du bist ja nervöser als Tommy, wenn er fliegt. Du hast doch nicht etwa Flugangst, oder?"

"Naja", ich zögerte. "Nennen wir es Höhenangst. Ich versteh nur nicht warum sich die Menschen versuchen der Physik zu wiedersetzen. Wir sind nicht gemacht fürs fliegen. Das wird ja wohl einen Grund haben. Also warum sich dem wiedersetzen?"

Er starrte mich nur etwas fassungslos an. "Du hättest mich vorwarnen sollen."

"Warum? Hättest du mich dann trotzdem mitgenommen?", grinste ich.

"Nein, vermutlich nicht.", seufzte er, aber er konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.

"Hör Musik und sing mit während wir starten, das beruhigt dich bestimmt."

"Müssen nicht alle elektronischen Geräte während des Starts ausgeschaltet werden?", fragte ich verwirrt.

"Dein MP3-Player gehört nicht dazu.", murmelte er.

"Ich will aber nicht Schuld sein, wenn wir abstürzen.", hielt ich dagegen.

"Solange du dein Handy auf Flugmodus geschaltet hast ist alles gut. Außerdem bezweifle ich, dass es jemanden interessieren würde ob es deine Schuld war, wenn wir abstürzen.", erwiderte er genervt.

Mit großen Augen sah ich ihn an. "Du denkst also auch das wir abstürzen?"

"Beim Rückflug sitzt du woanders.", drohte er. "Du hättest mich echt vorwarnen können."

Okay. Charmant.

"Und jetzt hör deine Musik.", murmelte er und schloss seine Augen.

Schön das er jetzt schlafen konnte.

Aber ich nahm meine Kopfhörer aus meiner Tasche und tat wie er mir befohlen hatte.

Das Flugzeug setzte sich in Bewegung und Panik stieg in mir auf. Es wurde immer schneller und schneller und gerade als ich der Meinung war, dass die Landebahn zuende sein musste, hob das Flugzeug ab.

Panisch starrte ich zu Luke, doch der schnarchte friedlich vor sich hin.

Böse sah ich ihn an und sang leise zu meiner Musik.

At the same time I wanna hug you,

I wanna grab my hands around your neck.

You're an asshole, but I love you

And you make me so mad I ask myself:

"oh why I'm still here? Or where could I go?"

You're the only love I've ever known,

but I hate you, I really hate you,

So much I think it must be

Trueeee Love, Trueee Love...

Hm, passte ja ein wenig. Manchmal könnte ich Luke echt gegen die Wand klatschen. Aber dennoch liebte ich ihn. Und zwar sehr.

Wenigstens ging es mir jetzt besser.

"Die Flugzeit beträgt vorraussichtlich 1 Stunde und 45 Minuten.", verkündete die Stewardess.

Na bitte, dass war gar nicht mal so lang.

Irgendwann döste ich auch ein, bis plötzlich das Flugzeug ziemlich ruckelte.

Schlagartig wurde ich wach.

"Bitte anschnallen, es kommen einige Turbulenzen auf uns zu.", ertönte die Stimme des Piloten. "Wir fliegen leider mitten in ein Gewitter. Wir können es nicht ganz umfliegen."

Natoll, ich habs ja geahnt. Wir werden alle drauf gehen!

Luke war mittlerweile auch wieder wach. "Was ist los?", gähnte er.

Wieder ruckelte das Flugzeug.

"Das ist los!", erwiderte ich panisch. "Wir fliegen mitten in einem Gewitter rein."

"Oh.", machte er und eine Spur der Besorgnis breitete sich auf seinem Gesicht aus.

"Schon gut. Meine Mom sagt immer, dass alles gut ist, solange die Stewardessen nicht panisch werden.", murmelte er.

Wie aufs Stichwort rannte eine an uns vorbei und sie sah tief entsetzt aus.

"Oh mein Gott, hast du das gesehen?", zischte ich. "Die war definitiv panisch!"

Das Flugzeug begann immer mehr zu ruckeln und manchmal schien es zu fallen, aber dann flog es wieder ganz normal.

"Sind nur Luftlöcher.", beruhigte mich Luke.

Es wurde aber immer heftiger. Meine Hand krallte sich in Luke's Arm. "Wir werden alle sterben!", flüsterte ich und Tränen rannen aus meinen Augen.

"Ich liebe dich.", flüsterte Luke plötzlich und das riss mich kurz aus meiner Panik.

"Ich liebe dich auch.", lächelte ich und wir sahen uns tief in die Augen.

Plötzlich fiel das Flugzeug und wir wurden in unsere Sitze gedrückt.

Oh mein Gott, wir stürzen echt ab!

dachte ich schockiert.

Das Flugzeug fiel immer schneller und plötzlich schwebte meine Cola über dem Glas.

Ich weiß die meisten würden jetzt ihr Leben vor sich sehen, aber ich konnte nur fasziniert auf die schwebende Cola glotzen.

Das war einfach so krass! Schade nur das es das letzte sein würde, was ich sehen würde bevor wir alle starben.

Und dann plötzlich fing sich das Flugzeug wieder und alles schien normal.

Ich atmete auf und Luke drückte erleichtert meine Hand.

"Wir haben das Gewitter überstanden. Wir wünschen Ihnen sonsthin noch einen angenehmen Flug.", teilte uns der Pilot mit.

Stumm starrte ich wieder auf die Cola, die sich jetzt wieder im Glas befand.

"Luke?", fragte ich nach einer Weile.

"Ja?"

"Nur zur Info: Zurück schwimme ich."

Er nickte. "Gute Idee."

Bad Boys do it betterWhere stories live. Discover now