Kapitel 23 - Drogengeschäfte

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Die Tage vergingen. Erst Sonntag, dann Montag, dann Dienstag und schließlich auch der Mittwoch. Mittlerweile war es Donnerstag und ich hatte von Luke seit dem letzten Samstag nichts gehört.

Ich meldete mich auch nicht, irgendwie hatte ich das Gefühl das würde ihn nerven.  Wenn er sich nicht meldete, dann würde das nen Grund haben. Er kam bestimmt wieder an.

Aber ich ließ meine Frustration an meiner Familie aus, was sie übrigens gar nicht lustig fanden.

In der Schule war ich körperlich zwar anwesend aber geistig bei Luke.

Warum war er der eine für den ich jetzt blöderweise Gefühle hatte? Warum musste es Luke sein? Bei Luke war Stress von Anfang an vorprogrammiert gewesen, das wusste ich ja vorher schon. Was übrigens ein Grund gewesen wäre mich nicht mit ihm einzulassen.

Aber das war mir egal. Von mir aus würde ich den ganzen Stress der Welt auf mich nehmen, nur um bei ihm zu sein.

Krank. Was ist bloß mit mir passiert?

Ich schnappte mir meinen Hund und ging raus. Meine Mom fing mich davor noch ab. "Du gehst freiwillig mit dem Hund? Jetzt?  Bist du krank?"

Genervt schüttelte ich meinen Kopf. "Ich kann doch mit ihm rausgehen wann ich will, oder nicht?"

"Doch, sicher. Bis später.", meine Mom warf mir nochmal einen verwunderten Blick zu und ging dann.

Ich ging mit Louis, er war ein Jack-Russel-Hasky Mix, raus. Wir gingen in den Park und ich hörte Musik.

Louis freute sich und rannte über die Wiesen. Unwillkürlich musste ich lächeln. Es musste schön sein ein Hund zu sein.

Ich setzte mich auf eine Bank und beobachtete ihn wie er mit den anderen Hunden umher sprang.

Plötzlich sah ich einen Jogger. Es war Luke. 

Er wirkte entspannt, so als würde ihm das joggen Spaß machen. Im Gegensatz zu mir...

Als er mich sah, kam er zu mir und ließ sich neben mir auf die Bank fallen.

"Hey.", sagte er doch schaute mich nicht an.

"Hi.", erwiderte ich eisig.

Diesmal lag auch eine Spannung in der Luft, doch es war eine unangenehme, peinliche Spannung.

"Du hast dich nicht gemeldet?", sagte ich nur um die Stille zu durchbrechen.

"Ja, tut mir leid, ich hatte ein wenig Stress die letzten Tage.", murmelte er.

"Was war los?"

Er fuhr sich durch seine Haare und seufzte. "Ich verkauf doch ab und zu ein bisschen Zeug und diesmal hatte ich Stress mit nem Kunden. Er war ziemlich drauf und war der Meinung ich hätte ihn um 10 Gramm verarscht. Die Tage darauf kam er dann mit ein paar Kumpels und machte Stress."

Erschrocken starrte ich ihn an. "Was ist dann passiert?"

"Ich musste ihm letztlich 10 Gramm geben, obwohl ich ihn gar nicht beschissen hab. Dadurch hab ich einen Verlust gemacht.", murmelte Luke finster.

"Wenigstens haben sie dir nichts getan?", warf ich ein.

Er lachte. "Das hätten die mal versuchen sollen. Es wäre nicht das erste Mal, dass ich mich mit mehreren Typen aufeinmal angelegt hätte."

Fassungslos und erschrocken saß ich da und konnte mir das gar nicht so recht vorstellen. Das klang nach einem ganz anderen Luke als den, den ich kannte.

"Bist du jetzt schockiert?", Luke klang amüsiert.

Ein wenig, ja.

Ich schüttelte meinen Kopf. "Nein, das klingt nur nicht nach dir."

"Aber das bin ich. Oder vielmehr war ich das. Mittlerweile verkauf ich nur noch ganz selten."

"Solange dir nichts passiert...", murmelte ich leise.

Er sah mich an und plötzlich lag in seinen Augen eine Wärme. "Mach dir keine Sorgen um mich. Obwohl es schön ist zu wissen, dass sich jemand um mich sorgt."

Ich lächelte verlegen.

Wir saßen noch eine Weile nebeneinander und sagten nichts. Aber es war schön. Einfach zu wissen das er da war.

"Was machst du morgen?", lächelte er plötzlich.

Ich zuckte meine Schultern. "Ich weiß nicht, mal gucken. Warum?"

"Weil wir das Treffen von letzten Samstag wiederholen sollten.", erwiderte er. "Ich hol dich morgen von der Schule ab, okay?"

"Okay.", ich lächelte.

Luke stand auf und streckte sich. Dabei konnte ich seinen trainierten Bauch sehen. Wow...

"Ich jogge dann weiter. Bis morgen.", verabschiedete er sich.

Ich sah ihm noch kurz hinterher und pfiff dann Louis zu mir. Dann machte ich mich ebenfalls auf den Weg nachhause.

Aber verglichen zum Hinweg hatte ich diesmal gute Laune.

Bad Boys do it betterWhere stories live. Discover now