Kapitel 18 - Wir sind nur Freunde...

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Seitdem Luke und ich offiziell Freunde waren, lief alles wieder besser. Aber diese Freundschaftssache war trotzdem komisch. Es fühlte sich nicht richtig an, zumindest für mich. Luke schien das zu gefallen.

Den Rest der Woche holte er mich immer von der Schule ab und wir gingen Kaffee trinken oder fuhren sinnlos durch die Gegend und redeten und lachten miteinander.

Allerdings vernachlässigte ich dadurch Elisa und auch Ben war ich die ganze Zeit aus dem Weg gegangen.

Doch Freitag nach der Schule fing er mich ab. Er hielt mit seinem Auto vor mir.

"Steig ein.", kommandierte er.

Verwirrt gehorchte ich ihm und stieg ein. Ich ahnte was jetzt kommen würde und ich hatte echt kein Bock darauf.

"Du hast mich nicht angerufen. Auch nicht getextet. Oder überhaupt versucht mit mir zu kommunizieren.", sagte er ruhig, doch ich merkte das es ihm innerlich echt zu schaffen machte.

"Ich hatte zutun.", erwiderte ich nur und mein schlechtes Gewissen meldete sich.

Ich hatte keine Ahnung ob ich Ben überhaupt noch wollte. Okay, Luke und ich waren anscheinend nur Freunde, also sprach ja eigentlich nichts dagegen, oder?

Aber irgendwas in mir wollte nicht. Oder war sich einfach nicht sicher.

"Du hattest zutun, na klar. Denkst du ich bin blöd?", schnaubte Ben sauer. "Ich finde du könntest wenigstens ehrlich zu mir sein."

Ich seufzte und überlegte fieberhaft wie ich aus der Sache wieder herauskam. Also entschied ich mich für die Wahrheit.

"Ben, ich bin mir einfach nicht sicher.", sagte ich zögernd.

Er lächelte traurig. "Würdest du wollen, wärst du dir sicher."

Das ist ein gutes Argument...

"Ich weiß nicht.", murmelte ich.

"Nein, ist schon okay.", sagte Ben und vermied es mich anzugucken. "Wenigstens weiß ich jetzt woran ich bin."

"Tut mir Leid."

"Ist okay, ich kanns nicht ändern. Mich verwirrt das nur, weil ich immer das Gefühl hatte, du würdest mich genauso wollen."

Ich sah ihn traurig an. "Das wollte ich auch.  Ne Zeit lang war das mein größter Wunsch. Aber die Dinge haben sich geändert."

Er sah mich nun ebenfalls an. "Es ist wegen diesem Luke Brandon, stimmts? Du hast Gefühle für ihn."

Ich schüttelte meinen Kopf. "Wir sind nur Freunde.", sagte ich abwehrend.

"Das bedeutet gar nichts.", entgegnete Ben. "Du hast Gefühle für ihn, das ist offensichtlich. Ich wette, er ist sogar an dir ebenfalls interessiert."

Ich lachte kurz freudlos. "Sicher. Luke Brandon, der Typ der jede Woche ne andere hat, ist interessiert an mir."

"Wie du schon meintest, Dinge ändern sich. Dazu gehören auch Personen wie Luke."

"Nein.", erwiderte ich nachdenklich. "Ich glaube nicht."

"Ich hasse ihn.", murmelte Ben und seufzte. "Er hat dich mir weggenommen. Zumindest geistig."

"Das weiß er nur nicht."

"Wird er es denn je erfahren?"

Ich schwieg. Dann sagte ich: "Vielleicht."

Ben lächelte leicht. "Nagut...Soll ich dich nachhause fahren?"

Ich nickte dankbar. "Das wäre echt cool."

Den Rest der Autofahrt plauderten wir über andere Dinge und sangen vereinzelt zu irgendwelchen Songs mit. Wir verhielten uns wie Freunde und es fühlte sich richtig an. Blöderweise stand Ben auf mich und bei ihm fühlte sich Freundschaft richtig an, im Vergleich zu Luke, der anscheinend nicht auf mich stand, aber diese Freundschaftssache durchzog. Und da fühlte es sich komisch an!

Ben hielt vor meinem Haus.

"Da wären wir."

Ich lächelte. "Danke."

Er erwiderte mein Lächeln. "Immer doch. Wir können versuchen Freunde zu bleiben, aber du musst wissen, dass ich wahrscheinlich trotzdem solange Hoffnungen habe, bis ich eine andere hab. Ist das okay?"

Ich nickte. "Ja, ich versteh dich. Okay."

Dann stieg ich aus und ging zu meinem Haus. 

Ben wunk mir nochmal und fuhr dann davon.

Sehnsüchtig starrte ich ihm hinterher und hoffte, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte.

Ich hatte mich für Luke entschieden, doch er wusste von allem nichts.

Und ich hatte nicht vor es ihm zu erzählen.

Vorerst.

Bad Boys do it betterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt