Kapitel 54

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Sicht von Alice

Ich schaute zu Liam, der an meinem Bettrand saß und seinen Blick wieder zu mir wandte. "Was ist denn passiert?", fragte ich erneut und legte meine Hand auf die von Liam. "Das schwarze Auto vor dem Hotel war nicht von meinen Männern.", beichtete er und senkte seinen Blick. "Wie meinst du das?", Panik machte sich in mir breit.

"Zack hat mir erzählt, dass seine Männer an diesem Tag später kamen. Also konnte es niemand von uns gewesen sein.", erklärte er mit schlechtem Gewissen. "Also waren es doch Dexters Leute.", stellte ich fest und merkte wie sich ein Knoten in meinem Hals bildete. "Ich vermute schon, aber das bedeutet nicht, dass du jetzt Angst haben musst. Meine Leute werden dich nicht mehr aus den Augen lassen.", versprach er und nahm mein Gesicht in seine Hände. Ich nickte zurückhaltend und verlor mich in seinen blauen Augen. Er kam mir näher und legte seine Lippen auf meine. Seine süßen Küsse nahmen mir wie immer alle Sorgen.

Nachdem wir uns voneinander gelöste hatten, rutschte ich weiter in die Mitte meines Bettes und machte so Platz für Liam. Er schlüpfte aus seinen Schuhen und legte sich neben mich unter die Decke. Meinen Kopf legte ich auf seine muskulöse Brust und malte mit meinen Fingern Kreise auf seinen Oberkörper. "Ich hatte solche Angst.", flüsterte er und legte seinen Arm um mich, "Ich hatte solche Angst dich zu verlieren." Er küsste meinen Scheitel.

"Du wirst mich nie wieder verlieren.", antwortete ich und hob meinen Kopf, um ihn anschauen zu können. "Ich schwöre bei meinem Vater, dass ich alles dafür tun werde.", schwor er und biss sich auf die Zähne. Gänsehaut verteilte sich auf meinem ganzen Körper und eine Frage brennte mir auf der Zunge.

"Liam?", fragte ich und legte meinen Kopf wieder auf seine Brust. "Hmm?", summte er. "Wann hast du erfahren, dass dein Vater krank war?", ich hatte eine Vermutung, wollte es aber von ihm hören. Er schnaufte und legte nun auch seinen anderen Arm um mich. "An dem Tag als du mich verlassen hast.", er bestätigte meine Vermutung, weshalb ich ein schlechtes Gewissen bekam. "Du hast erfahren, dass dein Vater sterben wird und ich habe dich auch noch so verletzt.", meine Stimme brach, ich versuchte meine Tränen zurück zu halten. "Hey, das konntest du doch nicht wissen.", er vergrub seine Hand in meinen Haaren, "Ich bin zu dir gekommen, um etwas Kraft zu bekommen und die hast du mir gegeben, als du mich in dein Bett gelassen hast und mich deine Nähe spüren gelassen hast."

Tränen flossen nun meine Wangen entlang und ich schluchzte. Der Gedanke daran, wie sehr es ihn verletzt hatte, zerfraß mich innerlich. "Bitte weine nicht.", Liam drückte mich fester, "Du hättest es nicht verhindern können, dass er stirbt."

"Aber ich hätte für dich da sein können.", widersprach ich immer noch weinend. "Sieh mich an.", befahl er sanft. Daraufhin schüttelte ich meinen Kopf. "Bitte, lass mich dein wunderschönes Gesicht sehen.", führt er dort. Ich wusste, dass ich gerade alles andere als wunderschön aussah. Mein Gesicht war verweint und ich hatte immer noch den verwuschelten Dutt auf meinem Kopf. Dennoch erfüllte ich seinen Wunsch und hob meinen Kopf, schaute in seine blauen Augen. "Wir können das Geschehene nicht mehr rückgängig machen, aber wir können die Zukunft umso besser machen.", er legte seine Hand auf meine Wange und strich mit seinem Daumen darüber.

Mit einem Ruck drehte er mich auf den Rücken und lehnte sich über mein Gesicht. Er wischte mir die Tränen weg und grinste. Seine Augen wanderten über mein ganzes Gesicht, er wirkte verträumt. "Was ist los?", hauchte ich und legte meine Hand auf seine Schulter. Er schüttelte seinen Kopf und sein Grinsen wurde breiter. "Ich bin einfach nur froh darüber, dass du wieder in meinem Leben bist. Und ich werde dich auch nie wieder gehen lassen.", seine weichen Lippen berührten meine federleicht.

"Das will ich auch gar nicht.", bestärkte ich seine Aussage und biss mir auf die Unterlippe. Liam lehnte sich nun über meinen ganzen Körper und machte sich zwischen meinen Beinen Platz. Ich war unter seinem muskulösen Körper gefangen und nahm sein Gesicht in die Hand. Ich zog ihn näher an mich heran und küsste ihn. Er biss mir in die Lippe und sagte mir so was er wollte. Daraufhin öffnete ich meinen Mund und ließ unsere verlangenden Zungen miteinander tanzen. Liam lächelte in den Kuss hinein, seine Hand wanderte über meinen Körper und brannte mir förmlich die Klamotten vom Leib.

Doch dann unterbrach das Klingeln seines Handys den Moment. Ich seufzte, als Liam sich vom Kuss löste und mich entschuldigend ansah. Er richtete sich auf und saß nun auf seinen Knien vor mir. Mit einem geschickten Handgriff zog er sein Handy aus der Hosentasche und ging dran. "Liam Kennedy.", sagte er mit seiner ernsten Stimme.

Ich beobachtete ihn und ignorierte das was er ins Telefon sprach. Sein rotes Shirt war an seinem Arm eng, weil er seinen Arm angewinkelt hatte und so seine Muskeln zum Vorschein kamen. Mein Augen wanderten weiter herunter zu seinen definierten Bauchmuskeln, die man durch das enge Oberteil erkennen konnte. Ich führte meinen Daumen zu meinem Mund und biss darauf.

Am liebsten hätte ich ihm das Handy aus seiner Hand geschlagen und ihn wieder zu mir gezogen, um seine Wärme zu spüren. Es schien aber so, als würde dieses Gespräch noch eine Weile dauern, also richtete ich mich ebenfalls auf und legte ihm einen langen, sanften Kuss auf die Wange. Danach stieg ich aus dem Bett und ging ins Badezimmer, um eine Dusche zu nehmen.

Ich zog meine Klamotten aus, öffnete den Dutt auf meinem Kopf und stieg in die begehbare Dusche. Das Wasser drehte ich auf lauwarm, was mir dann aber doch zu kalt war. Deshalb drehte ich es wärmer und fühlte wie die warmen Wassertropfen von der Regendusche auf meinen Körper prasselten. Ich legte meinen Kopf in den Nacken und schloss meine Augen.

Plötzlich dachte ich an Archie und seinen Versuch mich zu küssen. Warum hatte er das getan? Wir verstanden uns so gut und damit hatte er alles kompliziert gemacht. Hatte ich ihm Hoffnungen gemacht? War es meine Schuld? Viele Fragen schwirrten in meinem Kopf umher.

Ich atmete erschrocken ein, als ich spürte wie jemand seine Arme von hinten um mich schling. "Du gehst also ohne mich duschen?", Liams Stimme erschallte in meinen Ohren. "Du hast mich erschrocken.", sagte ich und hielt mir die Hand an die Brust. "Das tut mir leid.", er küsste meinen Hals und drehte mich in seinen Armen um. Ich runzelte meine Stirn, als ich ihn mit Klamotten unter der Dusche sah.

"Du weißt schon, dass man üblicherweise nackt duschen geht?", ich grinste und musterte ihn von oben bis unten. "Zum ausziehen hatte ich keine Zeit mehr, als ich dich in der Dusche gesehen habe.", erklärte er und küsste mich auf die Lippen. "Dann ändern wir es doch.", schlug ich vor und zog ihn näher zu mir. Seine Haare fielen ihm nass in die Stirn, weshalb er sie nach hinten strich, was ziemlich heiß aussah. Ich griff nach dem Saum seines T-Shirts und wandte meine Augen dabei nicht von seinen ab. Er hob seine Arme automatisch, als ich ihm das durchnässte Oberteil über den Kopf zog.
Ich warf es in die Ecke und hielt seinem Blick immer noch stand.

Danach öffnete ich langsam den Knopf seiner Jeanshose und machte den Reißverschluss auf. Ich ging in die Hocke und zog ihm die Hose aus, ohne mich von seine blauen Augen abzuwenden. Er hob erst das eine Bein und dann das andere. Die Hose warf ich ebenfalls in die Ecke und erhob mich dann wieder. Anschließend zog er selbständig die Boxershorts aus und schaute dabei nirgendwo anders hin, als in meine Augen.

Ich lächelte und legte ihm einen Kuss auf die Lippen. "Schon besser.", hauchte ich. "Da hast du recht.", antwortete er und schnappte sich das Duschgel. Er gab etwas davon in seine Hände und rieb sie aneinander, um Schaum zu erzeugen. Daraufhin legte er seine Hände auf meine Schultern und drehte mich um. Er schäumte mich ein und massierte mich gleichzeitig. Ich summte entspannt und ließ mein Kinn auf meine Brust fallen.

"Du bist ganz schön verspannt.", bemerkte er und hörte nicht auf zu massieren. "Ich habe ja auch einen anstrengenden Chef hier in New York.", neckte ich ihn und grinste in mich hinein. "Ach so ist das also.", raunte er und drehte mich wieder um. Einerseits war ich traurig darüber, dass die Massage vorbei war, aber andererseits war ich froh darüber wieder in sein Gesicht schauen zu können. "Ja.", ich biss mir auf die Unterlippe, "Aber dafür sieht er auch verdammt gut aus."

"Oh wirklich?", Liam schloss sich meinen Spielchen an. "Mhm und gut riechen tut er auch.", antwortete ich mit dem Blick in seine hellblauen Augen. Meine Hände legte ich auf seine Oberarme und führte sie langsam bis nach oben zu seinen Wangen. Dort hielt ich inne und legte meine kribbelnden Lippen auf seine. "Du machst mich verrückt, Alice Thompson.", knurrte er und packte mich an meiner Taille.

You're my bright light in the darkness Where stories live. Discover now