Kapitel 26

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"Was wollte Jason von dir?", Liam fuhr mich gerade nach Hause und schaute konzentriert auf die Straße. "Er hat sich bei mir entschuldigt.", antwortete ich und schaute aus dem Fenster. "Für was?", hackte er nach. "Ist unwichtig.", ich wollte nicht über das alles reden, weil ich sonst wieder zu viel darüber nachdenke würde.

Liam parkte gerade in eine Parklücke vor dem Wohngebäude. Als er fertig war schaltete er das Auto aus und drehte sich zu mir. "Soll ich dich nach oben begleiten, du wirkst ziemlich bedrückt.", er legte seine Hand auf meinen Oberschenkel. Erst jetzt drehte ich mich zu ihm und schaute in seine Augen. "Das wäre echt nett.", ich war froh darüber Liam an meiner Seite zu haben. Er kam meinem Gesicht näher und küsste mich, bevor er aus dem Auto stieg. Ich stieg ebenfalls aus und wartete, bis Liam um das Auto gegangen war. Als er neben mir stand kreuzte er unsere Finger und sofort fühlte ich mich besser.

Wir gingen in das Gebäude und stiegen in den Aufzug. Dort drückte ich den silbernen Knopf zum 12. Stockwerk, der dann aufleuchtete.
Mit einem klingeln hielt der Aufzug an und öffnete die Türen. Vor meiner Haustür suchte ich in meiner Tasche nach dem Schlüssel. In dieser Tasche war alles drin, ich könnte wahrscheinlich eine Woche lang überleben nur mit dem Inhalt der Tasche.

Endlich hatte ich ihn gefunden und sperrte dann die Tür auf. Ich merkte, dass die Tür gar nicht zugesperrt war und fragte mich ob ich vergessen hatte sie zuzusperren.

Doch im selben Moment kam mein Vater aus seinem Büro. "Hallo, Schätzchen. Ich bin heute früher von der Arbeit zu Hause.", mein Vater arbeitete wirklich viel und war selten zu Hause.
"Das ist ja ein Wunder.", scherzte ich und grinste. "Ja das stimmt.", mein Vater hatte den selben Humor wie ich, "und wer bist du?"
Er schaute verdutzt zu Liam, der auch gerade zur Tür herein kam. "Hallo, ich bin Liam Kennedy. Es freut mich Sie kennen zu lernen.", stellte er sich vor und streckte meinem Vater die Hand entgegen. "Andrew Thompson.", sagte auch mein Vater seinen Namen und schaute Liam währenddessen kritisch an, "Die Freude ist ganz meinerseits."

"Das Abendessen ist gleich fertig, wenn du möchtest kannst du mit uns essen.", schlug mein Vater freundlich vor. Daraufhin sah mich Liam fragend an und wusste nicht so recht was er antworten sollte. Mit einem leichten nicken sagte ich ihm er könne zustimmen. "Danke für die Einladung, das ist wirklich nett, Mr. Thompson. Ich würde gerne mit euch zu Abend essen.", antwortete er gekonnt. Ich wusste noch nicht ob es eine gute Idee war, aber das würde ich noch herausfinden.

Liam und ich zogen unsere Jacken aus während mein Vater schon in den Essbereich ging. "Ist es okay für dich, dass ich mit euch esse? Ich meine das kam jetzt ziemlich unerwartet.", meinte Liam und hängte seine Hacke auf die Garderobe. "Liam, genauso wie ich es mochte, als du mich in der Schule deine Freundin gennant hast, mag ich es auch, dass zu jetzt mit uns zu Abend isst.", ich lächelte ihn an und griff nach seiner Hand. Er legte mir währenddessen einen sanften Kuss auf die Stirn. Ich schloss meine Augen und ließ meinen Körper diesen Kuss vollkommen spüren.

"Komm, gehen wir.", forderte ich ihn nach diesem kurzen aber magischen Moment auf.
Wir gingen gemeinsam zum Esstisch, der schon gedeckt war und setzten uns nebeneinander hin, Mein Vater saß gegenüber von uns und lächelte uns freundlich an. "Heute gibt es Spaghetti Carbonara, lasst es euch schmecken.", sagte mein Vater und erlaubte uns so zu essen zu beginnen.

"Liam war dein Name, richtig?", fragte mein Vater nach einigen Minuten der Stille. "Ja.", antwortete Liam stolz. "Warum hast du meine Tochter nach Hause begleitet?", und da war der Satz auf den ich schon die ganze Zeit gewartet hatte. "Papa..", unterbrach ich seine Ansprache und hoffte, dass die Situation nicht unangenehm wird. "Nein Alice, dein Vater hat recht. Das ist eine gerechtfertigte Frage.", wandte sich Liam an mich und schaute dann wieder zu meinem Vater, "Ich habe sie nach Hause gefahren, weil ich darauf bestand. Alice hat mir in der Schule bei einer Sache geholfen und dafür wollte ich mich revanchieren.", das war jetzt nicht die beste Antwort, aber sie war nicht schlecht. "Bei welcher Sache denn?", mein Vater wollte es genauer wissen, was ich nachvollziehen konnte. "Ich hab einen Tag in der Bücherei ausgeholfen und dabei habe ich Liam bei seinem Referat über die verschiedensten Unternehmen in Seattle geholfen.", unterbrach ich das Gespräch zwischen den beiden. Ich spürte eine angespannte Energie in der Luft und habe sie so beseitigt. "Interessant, darf ich das Referat mal sehen? Ich könnte dir auch ein paar Tipps geben.", mein Vater ließ aber auch wirklich nicht locker. "Papa, er hat mich einfach nur nach Hause gefahren. Was ist daran so schlimm?", ich liebte meinen Vater, aber er wusste nie wann es genug war. "Ich wollte nur genauer wissen wer der neue Freund meiner Tochter ist.", ich verschluckte mich an dem Wasser, das ich gerade trank. "Was hast du da gerade gesagt?", hackte ich geschockt nach.

"Das sieht doch ein Blinder, dass ihr beide ein Paar seid. Außerdem habe ich gesehen wir Liam deine Stirn geküsst hat.", erklärte mein Vater und war sich der Sache ziemlich sicher. Liam und ich schauten uns gleichzeitig geschockt an und dann meinen Vater. "Ist das denn ein Problem für Sie?", fragte Liam vorsichtig. "Für mich nicht, aber es wird ein Problem für dich, wenn du meine Tochter verletzt oder schlecht behandelst.", ich glaubte es nicht, dass mein Vater ihm drohte. Aber es war irgendwie süß, weil er sich Sorgen um mich machte. "Mr. Thompson, ich empfinde etwas für Ihre Tochter, das ich noch nie für irgendjemanden empfunden habe. Nie in meinem Leben werde ich sie schlecht behandeln, weil ich sie liebe. Von ganzem Herzen.", mein Herz pochte verdammt schnell als Liam das gesagt hatte und eine Wärme verbreitete sich in meinem ganzen Körper. Ich schaute zu Liam und ich musste mich darauf konzentrieren, keine Träne zu vergießen. Seine Worte hatten mein Herz berührt.

Nach dem Essen verabschiedete ich mich von meinem Freund. Mein Vater telefonierte gerade auf dem Balkon, weswegen wir beide kurz Zeit für uns hatten. Liam stand vor mir und schaute mir einfach nur in die Augen. "Kannst du nochmal wiederholen, was du vorhin gesagt hast?", bat ich ihn und hob meine Augenbrauen. "Ich liebe dich, Alice.", wiederholte er seinen Satz ohne zu zögern und zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht. Ich legte meine Hand auf seine Wange und spürte seinen Bart, der mich ein wenig pikste. Mit deinem Daumen strich ich langsam hin und her, während ich mich seinem Gesicht näherte. Kurz vor seinen Lippen hielt ich kurz inne und legte dann meine Lippen auf seine. Ich lächelte in den Kuss hinein und spürte Liams Hand auf meiner Taille.

"Wir sehen uns morgen.", verabschiedete ich mich nach dem Kuss von ihm. "Bis dann.", erwiderte er und verschwand aus der Wohnung. Ich drehte mich um und sah, wie mein Vater gerade wieder herein kam. "Er ist ein netter Kerl.", legte er fest und steckte sein Handy in seine Anzughose. "Ja das ist er und du musst dir wirklich keine Sorgen machen, Papa.", sprach ich auf ihn ein. "Ich mache mir aber Sorgen, das ist mein Job als Vater.", widersprach er und lächelte dabei. "Bist du dir denn sicher mit ihm?", fügte er hinzu und schaute mich mitfühlend an. Ich wusste genau worauf er hinaus wollte und atmete tief ein. "Ja das bin ich, er hat mir wieder Gefühle geschenkt und er macht mich glücklich.", versicherte ich meinem hartnäckigem Vater. "Gut, wenn du glücklich bist, dann bin ich es auch.", meinte er und öffnete seine Arme. Ich ging auf ihn zu und umarmte ihn. "Ich bin so stolz auf dich.", sagte mein Vater und umschloss mich mit seinen Armen. "Danke für alles, Papa.", ich löste mich von der Umarmung und lächelte ihn dankend an.

You're my bright light in the darkness Where stories live. Discover now