Kapitel 2

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Polizeistation

„Mordverdacht?!", fragte Eren leicht geschockt.
„Sie spinnen wohl!"

„Sie haben das Recht zu schweigen!", erinnerte er, stieß Eren auf einen der Hintersitze, legte den Gurt fest und knallte die Autotür zu.
Er setzte sich ans Steuer, drehte den Zündschlüssel um und trat auf's Gaspedal.

/Die haben den Falschen! Ich würde nie jemanden umbringen!/
Erwin musternd, stellte er fest, dass sich dieser auf den Verkehr konzentrierte, sagte jedoch nichts, bis eine Meldung  in Empfang genommen wurde.

„Nummer 311, ich wiederhole: 311, bitte melden sie sich.", kam es aus dem Gerät, welches vorne angebracht war.
„Habe verstanden. Was gibt's?", fragte das Muskelpaket am Steuer gelangweilt und manövrierte den Wagen nun nur noch mit einer Hand.

„Wir benötigen Bericht zum derzeitigen Stand, Herr Smith."

„Jawohl.", begann Erwin.
„Ich habe den Verdächtigen, Eren Jäger, festgenommen und bin gerade auf dem Weg zur Zentrale. Persönlichkeit wurde bestätigt. Weiteres können wir dann klären."

„Bitte übergebe ihn dann Marlos und erstatte anschließend Bericht, Kommissar."

„Jawohl.", beendete Erwin abstrakt  das Gespräch.

„Ihr habt den Falschen!", protestierte Eren lautstark.

„Halt die Klappe und warte, Bengel.", meinte Erwin bloß und steuerte auf den Parkplatz zu.

Er und Eren betraten das große Gebäude, zudem Marlos bereits am Tresen auf die Ankunft wartete.

„Erwin. Raum 4, ich nehm' den Burschen.", sagte er bloß und nahm Eren fest an den Handgelenken. Herr Muskelpaket ging weiter wie angewiesen und betrat einen Raum. Der Kommissar sprach kein Wort,  zerrte Eren jedoch förmlich hinter sich her.

„Hey! Lassen sie das! Ich war's nicht!", rief Eren wütend, doch Marlos zerrte ihn einfach mit und schubste ihn anweisend in eine Zelle.

„Nachher holt dich jemand ab. Red' schonmal mit deinem Anwalt.", meinte Marlos nur und rief zwei Polizisten zu sich, die Eren untersuchten. Er bekam sein Handy abgenommen, seine Schlüssel und das Portmonaie.
Organisation on point.

„Lassen sie das!", fauchte er genervt und nahm das Telefon, welches ihm durch die nun verschlossenen Gitter gereicht wurde, bestmöglich an. Er tippte eine Nummer ein und sprach mit der Person hinter dem Hörer.

„Hey... ich bräuchte deine Hilfe. - Ja, es ist so, ich bin gerade in 'nem Knast und... - NEIN! Hör mir zu. Komm bitte her und wir erklären den alles, bis dann."
Eren legte rasch auf und reichte das Telefon durch das Gitter zurück.

„Jetzt nehmen sie schon.", merkte er an und eine Wache nahm ihm dann auch das Telefon ab.
Etwa eine Stunde war vergangen und Eren wurde aus der Zelle geholt. Auf dem Flur sah er seinen Anwalt, sagte aber nichts, da er zügig in einen Raum geschoben wurde.

„So, setz' dich bitte.", meinte ein Polizist und Eren folgte seinem Wort.

„Wieso bin ich hier? Ich hab nichts getan!"

„Eren Jäger, richtig? Du wurdest wegen Mordverdacht festgenommen. Was sind deine Personalien?", fragte der Herr vor ihm.

„Eren Jäger, 19 Jahre alt, geboren am 30.03 und ich bin Auszubildender der Staatspolizei. Mein Vater ist Grisha Jäger und meine Mutter ist Tod.", erklärte er kurz und knapp.
Der Herr überprüfte seine Aussagen anhand seiner Staatsangehörigkeit und sie stimmten überein.

„So Jäger. Was haben sie gestern gemacht und wann, wo waren sie?"

„Äh... also, ich bin morgens gegen 10 aufgestanden, glaube ich und habe mir Frühstück gemacht, bin dann mit dem Motorrad los weil ich ziemlich spät dran war.", er unterbrach kurz weil er nicht wusste ob er das mit dem Unfall erzählen sollte.

„Weiter?"

„Dann... war mein Tank leer und mein Bike ist des Weges abgekommen, weshalb ich es die letzten 5 Meter zur Tankstelle schob. Dort hatte ich dann getankt und bin wieder nach Hause gefahren. Es war mir nicht so gut, weshalb ich mich...", da fiel es ihm ein, er hatte sich nicht abgemeldet.

„Shit..."

„Fahren sie fort.", meinte der Polizist ungeduldig, während er sich Stichpunkte notierte.

„Na ja, also ich wollte mich abmelden, hab's aber vergessen. Den Rest des Tages war ich in meinem Haus.", meinte er bloß etwas verwirrt.
Der Herr klickte ein paar mal mit seinem Kugelschreiber und übernahm dann das Wort.

„War jemand anwesend der dies bestätigen kann? Und wusstest du, das es gesetzlich nicht erlaubt ist, ein Motorrad auf einer befahrbaren Straße zu schieben?"

„Ja, natürlich weiß ich das, aber es waren ja bloß fünf Meter!", merkte Eren stutzig an.

„Na gut, dann mag ich das mal nicht gehört haben. Wie ist's, war jemand anwesend, der deine Taten bezeugen kann?", der Herr sah Eren ernst an.

„Nein...", sagte er etwas bedrückt.

„Also kann dein Alibi keiner bestätigen?", fragte der Polizist kühl.

„Nein, leider nicht.", Eren sah zu Boden.

„Nun gut Jäger, die Befragung ist bis hier vorerst abgeschlossen. Ich denke, du möchtest wissen wieso du hier bist?"

„Ja!", antwortete Eren aufrecht.

„Nun gut Herr Jäger. Es gab gestern einen Vorfall welcher von Jean Kirschstein aufgegeben wurde. Kennen sie ihn?"

„Ja, er ist ein Kumpel von mir. Ihm ist doch nichts widerfahren?", hinterfragte Eren leicht geschockt.

„Da du ihn ja kennst, kann ich dir sagen, was Sache ist.", der Herr sah einmal auf und blickte zurück auf das Formular.
„Marco Bott, im Alter von 19 Jahren, wurde gestern tot in seiner Wohnung aufgefunden."

Eren war geschockt.
„Marco ist... tot.", flüsterte er sich selbst zu und man konnte ihm ansehen, dass ihm die Nachricht nicht gefiel.
„Sie machen Witze oder? Marco ist nicht tot. Sag mir, dass das nur ein schlechter Scherz ist!", brüllte er wütend.

„Leider nein.", antwortete der Herr.
„Führt ihn zurück in seine Zelle."

„Nein, warten Sie bitte!", rief Eren, doch wurde sofortig von zwei Angestellten gepackt und zurück auf seine Zelle geführt. Als er dort ankam hielt er sich am Gitter fest und rief verzweifelt darum, dass jemand kommen solle. Erens Anwalt traf ein und sie besprachen sich. Daraufhin wurde Eren in einen Raum geführt in dem Jean weinend saß.

„Wieso nur? Wieso nicht ich?", er hielt seine Hände vor sein Gesicht, damit man ihn nicht ansehen konnte. Als die Tür sich öffnete wischte er sich schnell die Tränen weg und drehte sich um. Mit seinen roten Augen erblickte er Eren, welcher neben ihn gesetzt wurde.

„Jean! Es tut mir leid!", rief Eren und wurde auf seinen Platz geschubst.

„Halt die Klappe!", schrie Jean wütend und verstummte als ein Polizist eintraf. Die Befragung ging schnell vorüber. Eren wusste nicht wie ihm geschah, Jean klagte ihn an. Er habe Marco, seinen Freund, umgebracht.

My everything<3 EreRirenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt