Kapitel 33

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Heute war ein ereignisreicher Tag. Wir haben einen schönen Abend mit unseren Familien verbracht und das Grab meiner Mutter besucht. Mein Vater wirkte noch etwas melancholisch, jedoch schien er auf dem Weg der Besserung zu sein. Ich nahm ihm das nicht übel, er war nähmlich über dreizig Jahre mit Mama verheiratet. Die Liebe kann nicht von einem auf den anderen Tag vergehen. Oder garnicht, denn Liebe vergeht nicht. Er würde es irgendwann verkraften, hoffte ich. Denn ich selbst spürte immernoch jeden Tag diese Leere und dieses bedrückende Gefühl, welches sich in meinem Körper breit machte und meine Seele nicht zu Ruhe kommen ließ. Amir war mir eine große Stütze, jedoch bedrückte mich noch so einiges. Undzwar die Tatsache das er etwas großes vor mir verheimlichte. Wie beispielsweise dieses Mädchen an jenem Tag oder diese Firma im nirgendwo. Mir kam es gerade nur zu gelegen, dass er die Autobahn verließ und in eine Landstraße abbog. Ich hinterfragte nicht, wieso er diesen Weg einschlug, aber ich vermutete mal er würde anhalten und mir diese Aussicht zeigen wollen. Nach einigen Sekunden hielt er an einem riesigen Feld, das durch den Sonnenschein rosig wirkte. Wir traten gemeinsam aus dem Auto und ich nahm sofort diese saubere Luft wahr, der ich einladend den Weg in meine Lungen gewährte. "Wie schön friedlich es hier ist. Ich liebe diesen Ort, vorallem um diese Zeit. Der Sonnenuntergang ist atemberaubend.", unterbrach er mit geschlossenen Augen die Stille. Verblüfft öffnete ich meinen Mund und staarte ihn einige Sekunden regungslos an. Ich hätte niemals gedacht, dass Amir so friedlich aussehen könnte, ohne zu schlafen. Er musste sich hier wirklich wohl fühlen. "Wie hast du diesen Ort gefunden?", fragte ich heiser, obwohl es in diesem Moment völlig unbedeutend war, jedoch wollte ich sein gesagtes nicht einfach im Raum stehen lassen. Er lief ein Stück vor, womit ich nicht gerechnet hatte. Ich lief ihm zwar hinterher, hatte jedoch die Hoffnung, auf eine Antwort seinerseits auf meine Frage, aufgegeben. Er setzte sich auf das Feld und blickte mich auffordernd an. Ich tat es ihm also gleich. "Das bleibt mein Gehemniss.", sagte er plötzlich grinsend und streckte seinen Arm aus, um ihn auf meiner Schulter abzulegen. Verwirrt sah ich in seine Augen, die dieses mal Grau glänzten und nicht Blau. Faszinieret konnte ich meinen Blick einfach nicht abwenden. "Was?", hauchte ich. "Es bleibt mein Geheimniss, wie ich diesen Ort gefunden habe.", wiederholte er sich und mir ging plötzlich ein Licht auf. "Oh.", brachte ich nur herraus. Ich schloss meine Augen und legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab. Die zwitschernden Vögel und die Strahlen der untergehenden Sonne, ließen mich beruhigt aufseufzen. Wir verweilten eine lang Zeit so. Jeder ging seinen Gedanken nach und versuchte sich von seinen Problemen zu befreien. Ich konnte eine Sache, die ich als Problem ansah, jedoch nicht frei lassen und mir schien jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen zu sein. Langsam öffente ich meine Augen. Amir schien es nicht zu bemerken, wie hätte er auch. Es war ein einziger Wimpernschlag. "Wer war dieses Mädchen und was war das, in dieser komischen Firma?", brachte ich es direkt zum Punkt. Amir sah mich direkt an und er schien etwas überrascht, anscheind hatte er mit dieser Konfrontation nicht gerechnet. Zumindest nicht jetzt und nicht hier, aber ich wollte und konnte einfach nicht mehr im unwissenden stehen, ich wusste zwar das er anscheinend einer Mafia angehörte oder sie führte, wie auch immer, jedoch kannte ich die Hintergründe nicht für derartiges. Ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit. Er stöhnte gestresst auf, fuhr sich durch die Haare und schien nach den richtigen Worten zusuchen. "Ich führe eine Mafia, wie du es sicherlich mitbekommen hast. Dieses Mädchen an diesem Tag, war mei-, meine Schwester.", sagte er zögernd. Ich zog meine Augenbrauen zusammen und wusste nicht was genau ich dazu sagen sollte. "Deine Schwester, aber du hast doch gar keine?", hakte ich dümmlich nach. Er sah mich an. Seine Augen schien verschlossen, als würde er seine Gefühle verbergen wollen und ich wusste er tat dies nur, weil er mir diesen Schmerz den er in sich trug nicht antun wollte. Ich setzte gerade an etwas zu sagen, aber es kam nicht dazu, denn Amir unterbrach mich direkt. "Hör mir einfach zu und, wenn du dann immernoch Fragen stellen willst, nur zu.", wies er mich hin, ihn nicht zu unterbrechen. Ich nickte betrübt, blickte ihn trotzdessen neugierig und abwartend zu gleich an. "Es fing an, als ich sechzehn war. Meine Schwester lernte einen Jungen kennen. Ich wusste anfangs nichts davon, sie verheimlichte es mir, uns. Als ich dann durch einen Freund erfuhr das sie zusammen wahren konnte und wollte ich es nicht wahrhaben. Ich meine er war definitiv kein anständiger Typ, den man sich seiner Schwester wünschte. Er war in kriminelle Dinge verwickelt. In große Dinge. Das war jedoch nicht das größte Problem. Es war eigentlich die Tatsache das er ihre Ehre beschmutzte, sie dazu brachte sich gegen ihre Familie zu stellen und mit ihm zu kommen und das nur, um an mich ranzukommen. Ich war schon damals bekannt, als einer der besten Kämpfer. Sie nannten mich furchtlos und bisher hatte ich kein einzigen Kampf verloren. Er wollte mich, für seine dreckigen Geschäfte." Er machte eine kurze Pause und schluckte. "Ich schwöre Nour hätte ich diese Sachen nicht erledigt, hätte er sie getötet." Eine Träne verließ sein Gesicht. Mitleidend sah ich ihn an. Ich wischte ihm die Tränen von den Wangen und forderte ihn auf weiter zusprechen. "Ich sollte Morden. Alle Töten die sein Geschäft gefährdeten oder ihre Schulden nicht beglichen. Er schickte mich zu seinen größten Deals. Jeder fürchtete sich plötzlich vor mir." Er hielt inne. Aggresiv schlug er mit seiner geballten Faust gegen die Erde. Ich beobachte ihn stumm. Ich hatte nichts zusagen und in diesen Moment währe es mir auch falsch vorgekommen. "Meine Eltern verstießen meine Schwester, sie hatte ihre Ehre beschmutzt, unsere Ehre. Sie wollten nichts mehr von ihr wissen. Als ich meine Schwester zurück hatte, weil ich jetzt zu ihnen gehörte und seine Drecksarbeit machte, wollte ich aussteigen. Ich tat es auch." Er sah mich ausdruckslos an. Ich blickte zurück und konnte nicht fassen was er da von sich gab, vorallem war dies nichtmals das Ende. Ich hörte ihm also zu,  unwissend was mich als nächstes erwartete und schwor mir ihn nicht zu verurteilen. Ich konnte es auch nicht beziehungsweise mein Herz konnte es nicht. Denn mein Herz wurde verurteilt ihn zu lieben, bedingungslos ohne Hintergedanken und Verurteilungen.

Es tut mir wirklich Leid das kein Kapitel kam, vorallem weil jetzt Ferien sind und es welche hätten kommen können, jedoch kam es ganz unerwartet zu einem Todesfall in der Familie. Ich denke das kann man nachvollziehen und ich brauche nicht mehr dazu zusagen. Kommentiert fleißig, damit das nächste Kapitel kommt. -F

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