Kapitel 12

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Inzwischen waren einpaar Tage vergangen und ich hatte immer noch dieses mulmige Gefühl im Magen. Ich hatte auch nicht das Gefühl, dass es besser wurde. Im Gegenteil, eher schlimmer. Ich hatte mich auch schon in der Botique eingearbeitet und gerade war ich auf dem Weg ins Hotel, weil ich Feierabend hatte. Als ich an einem kleinen Restaurant vorbeilief, entschied ich mich ganz spontan etwas essen zu gehen. Ich ging also ins Restaurant und bestellte mir einen Teller Nudeln und eine Cola zum mitnehmen. Ich wartete gefühlt eine Stunde bis mein Essen endlich fertig war. "Das macht dann Acht Euro und Fünfzig Cent, bitte.", sagte die Frau an der Kasse freundlich. Ich war gerade dabei mein Portmonee aus der Tasche zunehmen, als eine altbekannte Stimme anfing zu sprechen. "Ich zahle.", leicht aggressiv knallte er den Geldschein auf den Tresen. Ich schluckte. Schonwieder hatte mein Gefühl mich nicht getäuscht. "Passt so.", sagte er zu der Frau, die sich dann bedankte und nahm das Essen in die Hand. Mit der anderen Hand zog er mich mit festem Griff aus dem Laden. Draußen angekommen sagte niemand was und ich ließ mich wortlos von ihm in den Wagen schleifen. Im Auto vergrub ich mein Gesicht in meinen Händen. Warum hasste mich das Schicksal so? Warum? Was hatte ich getan? Womit hatte ich sowas verdient? Ich wurde aus den Gedanken gerissen, als Amir sich auf die Fahrerseite setzte und die Tür mit Schwung zuknallte. Ich sah ihn an. Er war formell gekleidet, sah müde aus und sein sonst so rasiertes Gesicht zierte ein drei Tage Bart. Hatte er mich gesucht oder war er aus geschäftlichen Gründen hier? Ich hätte auswandern sollen. Nach Amerika oder so. Ich bereute es, mich einfach nur in eine andere Stadt begeben zu haben. "Verdammt!" Ich zuckte zusammen, als Amir mit geballter Faust gegen das Lenkrad schlug. "Verdammt. Verdammt. Verdammt!", fluchte er und raufte sich seine Haare. "Was hast du dir dabei gedacht huh?!", brüllte er und packte mich an den Schultern. "Was?!", wiederholte er laut und schüttelte mich aggressiv. Ich kniff meine Augen zusammen bei seinem festen Griff. Das würde bestimmt blaue Flecken geben. Er ließ mich los, als er bemerkte, dass er mir wehtat. "Sag mir Nour.. Was hast du dir dabei gedacht?! Antworte doch!", rief er aufgebracht. Ich war wie gelehmt. Ich konnte immernoch nicht realisieren, dass er mich fand. Ich wollte es nicht wahrhaben, dass mein Glück so schnell endete. Warum wendet sich das Leben nur gegen mich? Ich drehte mich von Amir weg und sah aus dem Fenster. "Nour guck mich an, wenn ich mit dir rede!", aggressiv drehte er mein Gesicht in seine Richtung. "Lass mich.", sagte ich leise. Ich wollte eigentlich nicht so leise klingen, aber der Schock saß einfach zu tief. "Dann antworte gefälligst, wenn ich mit dir rede!" Ich sah ihn an. "Willst du wissen was ich mir dabei gedacht habe? Dann frag dich doch erstmal was du dir dabei gedacht hast mich einfach zu heiraten ohne, dass ich es eigentlich will?!", wütend verschränkte ich die Arme vor meiner Brust. Seine Blau/Grauen Augen verdunkelten sich. "DU gehörst mir, DU bist meine Frau und ICH wollte es so!", bedrohlich sah er mich an. Er versuchte mich einzuschüchtern was er auch schaffte, aber ich würde es niemals zugeben oder gar zeigen. "Ich habe dir doch gesagt ich unterschreibe die Papiere nicht. Dachtest du ernsthaft ich würde es machen, wenn du weg bist?", spöttisch lachte er auf. Ich schluckte. Plötzlich legte er seine große Hand auf meine Wange und strich langsam mit seinem Daumen drüber. "Du warst, bist und bleibst meins, egal wo und wann ich würde dich immer und überall finden. Du kannst mir nicht entkommen akzeptier das!", zischte er. Wütend schlug ich seine Hand aus meinem Gesicht. "Ich gehöre dir nicht! Du kannst mich nicht einfach behalten, als währe ich ein Gegenstand!", schrie ich auf. "Wie hast du mich überhaupt gefunden hm?!", stellte ich ihm die Frage die mir die ganze Zeit auf der Zunge brannte. Er lachte auf. "Du hast alles wirklich gut durch dacht schatz...", er machte eine kurze Pause. "Nur hast du vergessen wer ich bin. Ich helfe dir mal auf die Sprünge. Ich bin einer der erfolgreichsten Geschäftsmänner und neben meiner Firma die ich bald übernehmen werde, wenn ich das Studium beendet habe, gehören unmengen an Hotelketten mir und dreimal darfst du raten wo du eingecheckt hast!", arrogant sah er mich an. Der Schock war mir sichtlich ins Gesicht geschrieben. Mir wurde in dem Moment bewusst mit wem ich es eigentlich zutun hatte und wie wenig ich ihn doch kannte. Wie konnte ich nur so naiv sein und glauben ihm entkommen zu können? "Woher wusstest du, dass ich genau in dieses Hotel eingecheckt habe?!", fragte ich trotzdem Selbstbewusst. "Schatz normalerweise gebe ich den jeweiligen Hotels Bescheid, wenn Familienmitglieder einchecken, damit sie nichts zahlen müssen. Glaubst du ernsthaft sie würden mich nicht darüber in Auskunft setzten, wenn plötzlich eine Frau mit dem gleichen Nachnamen wie ich in einer meiner Hotels eincheckt?", durchdringlich sah er mich an. "Warum kamst du dann erst jetzt und nicht vorher?", sprach ich spottend. "Ganz einfach, weil ich nicht alles links und liegen lassen kann in den Firmen und Hotels nur, weil meine Frau es für nötig hält abzuhauen!", sauer blickte er mich an. "Außerdem wusste ich, dass du dort bleiben würdest, weil du dachtest du könntest mir entkommen und wenn nicht hätte mich eh einer meiner Mitarbeiter darüber informiert!", fuhr er fort. "Lass mich doch einfach gehen? Merkst du nicht das ich nichts von dir will?!", rief ich verzweifelt und fuhr mir gestresst über meine Wangen. "Nein!", sagte er knapp und startete den Wagen. "Hättest du mich nicht normal ansprechen können wie ein normaler Mann es tun würde! Musstest du mich direkt heiraten!", schrie ich. Dieser Junge brachte mich an meine Grenzen. "Früher oder später hätten wie eh geheiratet und du kannst mich immernoch kennlernen.", am Ende seines satzes grinste er. Ich schrie auf! "Wie arrogant kann man nur sein!", bockig wendete ich mein Blick von ihm ab. Aus dem Augenwinkel sah ich noch wie er mit den Schultern zuckte ohne, dass er sein Blick von der Straße nahm. Ich kniff meine Augen zusammen und versuchte die aufkommenden Tränen zu stoppen, was mir auch nach Minuten gelang. Diesen Triumph würde ich ihm sicherlich nicht gönnen.

I'm back mit einem neuen Kapitel, friends.

Wie findet ihr mein neues Cover?  -F

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