Kapitel 18

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Als wir Zuhause ankamen, begann auch schon der ganze Stress. Er zerrte mich aus dem Auto und zog mich Richtung Tür. "Ich kann auch alleine laufen!", gab ich nun genervt von mir. Er strapazierte meine Nerven. Ich war bis gerade sehr geduldig -für meine Verhältnisse-, aber auch meine Geduld endete irgendwann. "Hör zu Nour, reiz mich nicht und lauf!", sagte er angespannt und zog mich weiter. Er schubste mich leicht, sodass ich nicht hinfallen konnte, durch die Haustür und schloss dann mit einem eleganten Tritt die Haustür. "Was fällt dir ein, mädchen?!", schrie er bedrohlich und kam mir näher. Unschlüssig und geschockt sah ich ihn an. Er nahm sich das Recht zu Fragen was mir einfiel, obwohl ich überhaupt nichts getan hatte. Er war der jenige, der sich in einer Bibliothek prügelte, nicht ich! Okay, vielleicht war meine Streiterei mit Layla auch nicht ganz angebracht, aber sie hatte mich provoziert und Burak wollte nur helfen. Da musste man nicht gleich zuschlagen. "Was labberst du!", rief ich und schubste ihn zurück, doch er bewegte sich kein Zentimeter. Wütend sah er mich an. "Erst kommst du rein, ignorierst mich, dann lässt du dich von ihm anpacken und dann lächelst du ihn auch noch schamlos an!", brüllte er. "Wer hat mit Layla gelacht und saß neben ihr. Ich oder du? Und dann bemerkst du mich erst nach Minuten, wegen einem billigen Mädchen.", beleidigt sah ich ihn an. Plötzlich fing er an zu grinsen. "Außerdem habe ich mich nicht anfassen lassen, er hat mich einfach gepackt. Er wollte nur helfen und du musstest ihn direkt angreifen!", ergänzte ich schnell. Er kam wieder auf mich zu und ich lief einpaar Schritte zurück, bis ich die Wand hinter mir spürte. Ich wollte gerade seitlich ausweichen, als er seine Hände, links und rechts neben mein Kopf, gegen die Wand stemmte. Klischee? "Warst du etwa eifersüchtig?", grinsend kam er mit seinem Gesicht näher. Geschockt sah ich ihn an. Was sollte das werden. "Stopp komm nicht näher und nein war ich nicht!", sagte ich stur und drückte sein Gesicht mit meinen Händen zurück. Schnell schnappte er sich meine Handgelenke und stemmte diese, gegen die Wand. "Bist du dumm, lass mich los.", sagte ich sichtlich angespannt. Seine Augen betrachten mich und sein fettes Grinsen war kaum zu übersehen. "Hör auf zu lachen!", nervös drehte ich meinen Kopf zur Seite. Es war plötzlich ganz schön warm hier. "Gib zu das du eifersüchtig warst, habibi.", er hinterließ federleichte Küsse auf meinem Hals. "Amir was machst du, lass mich, bitte!", benebelt kniff ich meine Augen zusammen. "Erst wenn du es zu gibst!", sagte er stur und wanderte mit seinen Lippen tiefer. "Ami-", fing ich an und unterbrach mich selber, als er anfing, an meinem Hals direkt unter meinem Ohr, zu saugen. Ich presste meine Lippen auf einander, um kein Laut von mir zu geben. Mein Herz schlug wie wild und meine Beine drohten nach zu lassen. Ich könnte mich selbst dafür gegen die Wand klatschen, weil ich nichts dagegen unternahm. Unsicherheit überkam mich, warum ließ mich das ganze nicht Kalt? Warum zum Teufel genoß ich es teilweise? Mir war noch nie ein Mann so nahe und noch nie hatte mir jemand solch eine Gänsehaut verpasst. Ich drückte meine Wange fester gegen die Wand, als er anfing stärker zu saugen. "Amir, lass das, du tust mir weh.", gab ich nicht sehr überzeugend von mir. "Gib es zu!", gab er schweratmend von sich. "D-u, I-ch...", brach ich plötzlich unsicher ab, als er seine Lippen wieder gegen mein Hals presste. "Ja, albe?", nuschelte er gegen mein Hals und machte sich wieder an sein Werk. Unentschlossen, presste ich meine Lippen fester gegen einander. "Du warst eifersüchtig!", gab ich nun hauchend von mir und versuchte von mir abzulenken. "War ich auch, schatz. Du gehörst mir und ich werde niemals zu lassen, dass dich jemand anfasst oder anlächelt. Meins bleibt meins.", angespannt löste er sich von mir. "Los Nour. Gib zu, dass du auch eifersüchtig warst.", hauchte er gegen mein Gesicht. "War ich nicht!", stur drehte ich meinen Kopf, wieder weg. Hätte ich das bloß nicht getan, denn Amir fing wieder an, küsse auf meinem Hals zu hinterlassen. Diesmal wanderte er tiefer und war meinem Ausschnitt, somit gefährlich nah. Panisch riss ich meine Augen auf. "Okay ich war eifersüchtig!", schrie ich reflexartig und sofort löste sich Amir von mir. Grinsend ließ er meine Arme los. "Ich wusste es!", sagte er besserwisserich und ging einen Schritt zurück. "Bilde dir bloß nichts ein!", augenverdrehend ging ich schnell die Treppen hoch, in das Schlafzimmer. "Scheiße!", wütend auf mich selbst ging ich zum Spiegel um mich abschminken. Ich band meine Haare zu einem Zopf und bemerkte zufällig den lilanen Fleck unter meinem Ohr. Geschockt fuhr ich über das Hämatom. Plötzlich trat Amir in das Zimmer und kam auf mich zu. "Guck was du angestellt hast!", rief ich wütend. Wie sollte ich so zur Universität oder noch besser zu meinen Eltern oder seinen! "Jetzt weiß jeder, dass du vergeben bist!", sagte er schulterzuckend und schmiss sich auf das Bett. War das sein Ernst? "Nein jetzt denkt jeder das ich eine Schlampe bin!", aufgebracht fuhr ich mir durch mein Haar. Ich schloss meine Augen. Vielleicht übertreibe ich einfach nur, aber ich hatte noch nie solche Probleme und ich war es auch nicht gewohnt, dass mir ein Junge so nah kam. "Halt die Fresse!", rief er mir zu. Er war doch an allem Schuld. "Du bist keine Schlampe, sag das nie wieder Nour. Hast du mich verstanden?!", mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck setzte er sich auf. War das jetzt ein Kompliment. Ich nahm das mal einfach an. Er verstand das trotzdem falsch. Ich wusste, dass ich keine Schlampe war, aber die Leute würden es von mir denken. "Ich weiß, dass ich keine Schlampe bin, aber die Leute denken das, wegen dir!", sprach ich meine Gedanken aus. "Die Leute denken garnichts!", sagte er genervt. Woher wollte er das wissen? "Seit wann interessierst du dich dafür was die Leute von dir denken?", fragte er mit einem komischen Unterton. Überrascht sah ich ihn an. Er hatte Recht. Seit wann interessierte es mich was die Leute von mir hielten. Es sollte mir egal sein, weil sie eh immer etwas hatten, womit sie über dich reden konnten. Sollten sie doch glauben was sie wollten. "Du hast recht!", schulterzuckend schmiss ich mich auf das Bett. Amir legte sich auch wieder hin und irgendwie machte es mir nichts aus, dass er neben mir lag. Schon wieder war ich überrascht von mir selbst. Meine ganzen Taten, zu den mich Amir teilweise brachte, wenn auch unbewusst, passten so garnicht zu mir. Früher hätte ich wahrscheinlich anders gehandelt. Ob das wohl Positiv oder Negativ war? Keine Ahnung. Ich ließ es einfach auf mich zukommen. Müde gähnte ich und blickte zu Amir. "Gute Nacht.", ich schloss meine Augen und zog die Decke, bis über mein Kinn. Das letzte was ich wahrnahm war, wie Amir sich mir nährte. Ich war jedoch viel zu müde um mich, dagegen zu währen. Heute war ein anstrengender Tag. "Gute Nacht.", hörte ich ihn noch sagen, bis ich komplett in das Land der Träume abdriftete.

Vielen Dank für die ganzen lieben Kommentare! Das ist pure Motivation. Lasst doch Feedback da! Kapitelfrage: Wie heißt ihr? -F

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