Du bist nur mein

Kapitel 21

Geschockt saß ich einige Sekunden regungslos da, als ich jedoch wieder zu mir kam drückte ich ihn vorsichtig von mir weg. Nervös sah ich ihn an. Das ging mir alles zu schnell. Ich war doch garnicht bereit. "Ich- Es tut mir leid, ich kann das nicht." Verzweifelt stand ich schnell von seinem Schoß auf. Ohne ihn ein weiteres mal anzusehen, kehrte ich ihm den Rücken zu und lief mit zügigen Schritten davon. In dem Moment dachte ich garnicht daran, wie falsch man diese Aussage aufnehmen konnte. Wie verletzend es sein konnte. "Hey, nour! Bleib stehen!", rief er mir besorgt hinterher. Ich verschnellerte mein Tempo, als ich seine Schritte hinter mir wahrnahm. Ich wollte einfach nur allein sein und darüber nachdenken, wie so oft, wenn mir etwas unangenehm war. "Nour", sagte er ein weiteres mal vorsichtig, als er meine Hand packte und mich zu sich zog. "Es tut mir leid.", flüsterte er leicht gekränkt. Oh Gott, er verstand das komplett falsch. Es lag nicht an ihm. Es lag ganz allein an mir. Ich war noch nicht bereit für einen Kuss, vorallem, weil wir uns doch erst vor kurzem wirklich näher kamen. "Es liegt nicht an dir.", japste ich Luft schnappend und fuhr mir über meine warmen Wangen. "Woran dann?", fragte er und kam mir ein Schritt näher, ohne mein Handgelenk loszulassen. "Ich- Also", fing ich an, doch brach ab. "Können wir ein anders mal darüber reden. Ich möchte allein sein. Bitte.", flehend sah ich ihn an. Verständnislos blickte er zurück. Ich glaubte leichte Anzeichen von Wut in seinen Augen gesehen zu haben. "Es tut mir leid.", flüsterte ich und drehte mich schnell um, um seinem Blick auszuweichen. Erneute lief ich mit zügigen Schritten, tiefer in den Park rein. Nach einigen stummen Minuten, die ich mit dem laufen verbrachte, setze ich mich auf eine leere Bank. Diesmal lag der Blick nicht auf dem See, sondern auf der großen Wiese und dem kleinen Spielplatz. Es waren nur einige Eltern mit ihren Kindern hier. Nicht viele.  Verständlich, es herschte frisches Wetter, zwar keine Minusgrade, jedoch etwas zu kalt um als Kind nicht von der Kälte gestört zu werden. Ich seufzte. "Wieso bin ich so!" Verzweifelt fuhr ich mir durch meine Haare. Wieso hatte ich es nicht einfach zu gelassen? Ich fands doch schön? Aber es kam so plötzlich. Ich hatte nicht damit gerechnet, außerdem war ich solche Art von Berührungen nicht gewohnt. Ich wusste nicht wie man küsste, ich hatte es nie zuvor getan. Was war nur los mit mir? Wieso benahm ich mich plötzlich so in seiner Gegenwart. Kann das Liebe sein? Nein, bestimmt nicht, wir kamen uns doch erst näher. Erneut seufzte ich. Ich wusste doch garnicht wie Liebe sich anfühlte, woher sollte ich wissen, ob ich ihn liebte oder nicht, dass er mich liebt stellte ich nicht in Frage. Keines Wegs. Das war offensichtlich, sonst hätte er mich nicht geheiratet. Er sah so verletzt aus, als ich aufstand und weglief. Er tat mir leid. Ich meine von der Person weggestoßen zu werden, die man doch so sehr liebte, war bestimmt nicht einfach zu verarbeiten. Aber in dem Moment erschien es mir so richtig, jetzt jedoch bereute ich es. Es hat sich gut angefühlt um ehrlich zu sein, nur hatte ich mich so überrumpelt gefühlt. Ich wusste selbst nicht, was mich in dem Moment dazu trieb. Oh man. Wie konnte ich das bloß wieder gut machen? Sollte ich auf ihn zu gehen? Ihn küssen? Einfach so? Oder will er jetzt nicht mehr? Ich wusste es nicht. Könnte ich das überhaupt? Könnte ich soviel Mut auftreiben Vielleicht sollte ich es einfach wagen. Entschlossen stand ich auf. Schnell lief ich den steinigen Weg entlang, nachhause. Ich beeilte mich, um mich nicht wieder umentscheiden zu können, denn das tat ich sehr oft und schnell. Ich schloss, an unserem Haus angekommen, die Tür auf und betrat den Flur. Ich dachte garnicht darüber nach, was als nächstes passieren würde, ich lief einfach ins Wohnzimmer, wo Amir direkt aufstand, als er mich erblickte. "Nour", hauchte er. Ich meine Erleichterung in seinen Augen gesehen zu haben. Ohne zu zögern lief ich auf ihn zu. Bei ihm angekommen, zog ich ihn an seinem T-Shirt zu mir runter und presste meine Lippen auf seine. Im ersten Moment tat er nichts. Er stand einfach regungslos da, im zweiten drückte er mich von sich weg. Autsch. Jetzt wusste ich wie er sich gefühlt haben musste. Wie sagte man so schön? Jeder bekommt das, was er verdient. Verletzt und peinlich berührt, sah ich nach unten. Meine Füße schienen plötzlich so Interessant. Seine intensiven Blicke, konnte man nur zu gut spüren und sie machten mich, von Sekunde, zu Sekunde unsicherer. "Du musst das nicht tun, nur weil du ein schlechtes Gewissen hast. Nour, ich kenne dich langsam.", sagte er monoton und fuhr sich über seine Stirn. Was? So war das doch garnicht. Ich wollte es, weil es sich gut anfühlt, weil ich seine nähe spüren wollte. Vielleicht drängte mich mein schlechtes Gewissen auch einwenig dazu, aber meine Gefühle sind der ausschlaggebende Punkt gewesen. "Ich will es, nicht weil ich ein schlechtes Gewissen habe, sondern weil ich es will. Vorhin war ich nur überrumpelt. Es ging mir einfach zu schnell. Jetzt hatte ich aber darüber nachgedacht und bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich mir nicht vorstellen könnte jemand anderen zu küssen. Ich fühle mich wohl bei dir und vielleicht mag ich dich auch ein bisschen zu viel.", meinte ich und spürte wie mir die Hitze in die Wangen stieg. Ich hatte immernoch nicht hoch gesehen und Amir hatte immernoch nichts von sich gegeben. Einige Sekunden, der Qual verstrichen, bis Amir mein Kinn anhob und seine Lippen zum dritten mal heute, meine trafen, und ich dachte garnicht daran mich als erstes zu lösen. Wie verweilten also in der Stellung und ich musste mir eingestehen, dass es sich besser anfühlte, als ich es vermutet hatte. Vielleicht ist er doch der Richtige und vielleicht würden wir auch ein richtige Ehe führen, so wie ich es mir immer vorgestellt hatte.

An alle 23 Personen, die dieses Kapitel schon mal gelesen hatten. I'm so sorry. Ich hatte es versehentlich hochgeladen und erst etwas später bemerkt. Als ob ich so kurze Kapitel hochlade, es waren nicht einmal 200 Wörter. Was denkt ihr von mir. Btw ich habe jetzt Klausurphase, also könnte es einwenig dauern mit dem neuen Kapitel.🤧