Kapitel 28

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Richard

Ich hatte Percy und Laura zwar geraten zu schlafen, aber jetzt, wo wir meine Gang getroffen hatte, konnte davon keine Rede mehr sein. Ich musste Tracker, Bridger und Croc ganz genau erklären, was nach dem Unfall alles passiert war und wieso ich jetzt wieder auf den Gleisen war.

Als ich ihnen erzählte, dass ich sie gesucht hatte und ihnen sagte, auf welcher Route ich gereist war, wurden sie ziemlich sauer, weil sie auf der Gleichen Route unterwegs waren wie ich. Aber eine Woche später, was bedeutete, dass ich von ihnen weggefahren bin. Ich wurde stutzig und stellte ihnen deshalb eine Frage.

"Seid ihr Guitar-Johnny denn nie begegnet? Ich habe ihm eine Nachricht gegeben, die er euch geben soll, wenn er euch trifft." Sie sahen sich alle traurig an. "Guitar-Johnny wurde am Bahnhof in Phoenix tot von einen Waggon gezogen.", sagte Tracker mit trauriger Stimme. "War es die FTRA?", fragte ich, während ich versuchte, Tränen zurückzuhalten. Guitar-Johnny war ein Trainrider gewesen, den wir immer wieder angetroffen hatten und der auch ab und zu mit uns gereist war.

Er war in der Nacht dabeigewesen, als ich meinen Spitznamen bekommen habe. "Keine Ahnung.", sagte Bridger. "Man hat nie irgendwelche Zeugen oder hinweise gefunden." "Was ist die FTRA?", fragte Laura. "Die FTRA sind die Typen, mit denen man sich auf den Gleisen auf keinen Fall anlegen sollte, wenn man nicht sterben will.", erklärte Croc. "Man sollte, wenn man einen von ihnen sieht, auf der stelle vom Zug springen, sofern das möglich ist. FTRA ist die Abkürzung von 'Freight Train Riders of America'. Diese Typen schlitzen dir die Kehle auf und nehmen dir alle Wertsachen. Der Serienmörder Robert Silveria gehörte zur FTRA und tötete 9 oder noch mehr Menschen. Tracker ist einmal über ihn drüber gestolpert und hat nur knapp überlebt."

"Ich habe ihn mit einem Rohr KO geschlagen und bin abgehauen. Wenn ich damals klug gehandelt hätte, hätte ich ihn fesseln und zur nächsten Polizeistation bringen können.", sagte Tracker. "Er wurde zwei Tage später verhaftet, Tracker. Ich glaube nicht, dass er in dieser Zeitspanne noch Jemanden getötet hat.", beruhigte ich ihn. "Ausserdem haben wir dafür diesen Typen vor acht Jahren ziemlich zusammengeschlagen und bei der Polizeistation abgesetzt, wo wir herausfanden, dass er mindestens drei Leute ermordet hat."

"Und diesen Typen haben wir nur deinetwegen verprügelt.", sagte nun Bridger. "Du hast ihn schliesslich gesehen als du Wache gehalten hast." "Jeder hätte ihn auch gesehen.", erwiderte ich. "Ganz egal wer gerade Wache gehalten hat." "Aber nur du wärst auf einen anderen fahrenden Zug gesprungen, um zwei Teenager zu retten.", fügte Bridger hinzu.

"Ich bin immer noch darüber enttäuscht, dass ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht in der Gang gewesen bin.", sagte Croc resigniert. "Musst du nicht. Mir wurde ein Finger gebrochen und fast ein Messer ins Auge gerammt.", sagte ich.

"Was ist da genau passiert?", wollte Percy wissen. "Ich war sechs Jahre alt und wir fuhren mit einem Güterzug in der Nacht durch die Berglandschaft. Es war mitten in der Nacht und ich hielt Wache, damit sich uns Niemand im Schlaf angreifen konnte. Die Waggontür war offen und es befand sich ein zweites Gleis neben unserem. Als wir eine Weiche passierten, fuhr ein Zug auf das andere Gleis. Es war gleich schnell und die Waggontür des Waggons, der sich genau gegenüber befand war ebenfalls offen. Ich sah im anderen Waggon zwei Teenager, die von einem Mann mit dem Messer angegriffen wurden. In panik weckte ich Tracker und die anderen sechs Mitglieder der Gang. Ich und Bridger waren die Jüngsten und beide sechs Jahre alt. Die Anderen waren alle über 15 Jahre alt. Da sie noch aufwachen mussten, war ich der einzige der schnell reagieren konnte und ich wusste, dass ich deshalb etwas tun musste. Ich sah zum anderen Waggon und sah, dass der eine Teenager KO war und dass der andere verzweifelt versuchte sich zu verteidigen. Ich sprang also auf den anderen Zug." Während beide Züge mit über hundert km/h unterwegs waren. Ich kam gut auf den anderen Zug und warf mich gegen die Kniekehle des Mannes, der mir den Rücken zuwandte. Er fiel hin und der Teenager warf sich auf ihn. Dieser konnte ihn aber nicht lange zu Boden halten und wurde von ihm beinahe aus dem Zug geworfen. Er verfehlte die Waggontür nur um einige Zentimeter. Der Mann ging auf mich los und packte mich an der Hand, wobei er meinen Finger brach. Er hob sein Messer vom Boden auf und wollte es in mein Auge rammen, als der Rest der Gang auf den Zug sprang und ihm ordentlich einheizte. Ich glaube wir haben fünf Minuten lang auf ihn eingeschlagen, bis Tracker bemerkte, dass mein Finger gebrochen war und ihn wieder richtete und schiente. Den Typen haben wir wie ein Paket verschnürt und beim nächsten Bahnhof sind wir mit den beiden Teenagern abgesprungen. Wir schleppten ihn zu einer Polizeistation gebracht und haben Anzeige erstattet."

Die Heroen des Feindes: Eine Percy Jackson Fan-Fiction (alte Version)Where stories live. Discover now