Kapitel 5

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Michael



Hätte ich gewusst, was Schattenreise war, hätte ich vermutlich dankend abgelehnt und mich zu Fuss auf den Weg gemacht. Es war stockfinster, kalt und es ertönten gruselige Geräusche überall um uns herum. Um es kurz zu machen, es war eigentlich meine grösste Angst auf einmal in der Realität. Mir war in der Dunkelheit immer etwas mulmig gewesen und ich hatte, als ich jung war, Angst davor, dass sich irgendwelche Kreaturen darin verstecken und dass ich lediglich ihre Geräusche höre oder ihre Umrisse sehe.

Ich schloss einfach meine Augen und hoffte, dass es so bald wie möglich aufhören würde. Auf einmal wurde es wieder hell und ich öffnete meine Augen wieder. Nur um festzustellen, dass wir zwei Meter über dem Boden waren. Es blieb gerade genug Zeit für einen überraschten Ausruf und schon lag ich auf dem Boden. Glücklicherweise war es Rasen und kein Asphalt. Ich sah mich verwirrt um. Wir waren definitiv nicht mehr in Washington, wie auch immer dies möglich war. Mittlerweile verstand ich die Welt nicht mehr. Ich konnte nicht wirklich verstehen, was da gerade los war und es gefiel mir überhaupt nicht. Laura lag neben mir und setze sich mit einem schmerzhaften Stöhnen auf. Richard war bereits aufgestanden und sah zu Nico, der gerade aufstand.

"Also, jetzt kannst du uns die ganze Sache erklären.", meinte er, wobei sein Tonfall klar machte, dass er weitere Verzögerungen nicht gutheissen würde. "Nico, ich habe dir doch gesagt, dass du sie nicht so herbringen solltest.", ertönte auf einmal eine Stimme hinter uns und ich bemerkte, dass wir vor einem mehrstöckigen Haus gelandet waren. "Tut mir leid Chiron, aber wir wurden angegriffen und ich hatte keine andere Wahl. Das Abholteam habe ich nirgendwo gesehen.", erwiderte Nico und ich entdeckte die Person, die gesprochen hatte. Es war ein Mann im Rollstuhl, der auf der Veranda sass, während mit einem anderen Mann Karten spielte und anscheinend überhaupt nicht überrascht wirkte, dass vier Jugendliche vor seinem Haus aus dem nichts gefallen waren.

"Hey Nico, ist bei euch alles in Ordnung?", fragte eine Stimme von der Seite, wo ein Mädchen mit einem orangen T-Shirt auf uns zukam. Und hinter ihr befand sich ein ziemlich grosser Adler. Und mit gross meine ich gross genug, dass er vermutlich mehrere Personen tragen könnte. Neben dem Adler stand ein anderes Mädchen mit blauen Haaren und einem lila T-Shirt und klopfte ihm gegen die Flanke.

"Ich denke schon, Piper. Ich denke, wir sind einfach gerade aus dem Schatten des Adlers aufgetaucht. Zum Glück wart ihr bereits sehr tief, sonst hätte es ins Auge gehen können.", sagte Nico, der sich abklopfte. "Schattenreisen wird seit einer Weile ein bisschen unberechenbar und ich komme nicht dort heraus, wo ich will. Ich habe das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren" "Das ist nicht gut Nico. Du solltest in Zukunft auf das Schattenreisen verzichten.", sagte der Mann auf der Veranda, dessen Name ich bereits wieder vergessen hatte. "Aber...", wollte Nico schon protestieren, wurde aber unterbrochen. "Nico, das war ein Befehl. Geh am besten zu Will und lass dich durchchecken." "Von mir aus.", murmelte Nico, nachdem es für mich zuerst so aussah, als ob er sich weigern würde und lief auf eine Ansammlung Häuser zu.

"Was ist hier los und wo sind wir hier?", fragte Richard den Mann und verschränkte seine Arme. Der Mann sah zurück zu uns. "Piper, kannst du dich bitte um unsere Neuankömmlinge kümmern?", fragte er das Mädchen, dass zur Antwort nickte "Kein Problem Chiron. Kommt mit, ich zeige euch alles und werde euch alles erklären."

Piper führte uns im Camp herum, während sie uns erklärte, dass die meisten hier im Sommer herkamen, während einige das gesamte Jahr blieben. Sie zeigte uns die Hütten, die Hufeisenförmig angeordnet waren, als ein anderes Mädchen zu uns herüberkam und Piper umarmte "Hallo Piper, wie geht's dir?", fragte diese und Piper erwiderte: "Hallo Annabeth. Schön dich wieder zu sehen. Mir geht es gut. Beim Camp alles in Ordnung?", antwortete diese. Naja, es steht noch.", meinte Annabeth und zuckte mit den Schultern.

Die Heroen des Feindes: Eine Percy Jackson Fan-Fiction (alte Version)Där berättelser lever. Upptäck nu