Kapitel 11

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"Wir 'aben leider nur noch deux Doppelzimmer, Monsieur", sagt die Frau hinter der Rezeption in der lila Uniform entschuldigend und hebt ihre Schultern. Mats, den offensichtlich nicht so schnell aus der Ruhe bringt ( noch nicht mal eine verrückte, blutrünstige Mafia die nach unserem Leben trachtet) , beruhigt sie:" Merci. Das ist kein Problem, geht schon irgendwie." Die Frau reicht ihm die Plastikkarten und verabschiedet sich mit einem fröhlichen:" Au revoir!" von uns.

"Kein Problem?", zische ich ihm zu, während wir zu den Aufzügen durch die geschmacklos eingerichtete Eingangshalle gehen. "Ich will mir aber nicht mit Jonas Doofmann ein Zimmer teilen!"

Mats verdreht die Augen, während Jonas empört den Kopf schüttelt, sodass die kleinen Schweineöhrchen auf seinem Kopf auf und ab wackeln.

"Sei nicht so gemein", weist Mats mich zurecht und legt Jonas tröstend einen Arm um die Schulter. "Dann gehst du halt mit Erik auf ein Zimmer." 

Das klingt doch gleich schon viel besser.  Die Aufzugtüren öffnen sich mit einem Zischen und Erik lächelt mir flüchtig zu, während er auf den Knopf für das fünfte Stockwerk drückt.

Unwillkürlich muss ich daran denken, wie  ich vor ein paar Wochen betrunken in einem Aufzug mit ihm rumgemacht habe. Jesus.

Jonas und Mats zerstören diesen Moment allerdings ziemlich, denn Mats ist immer noch damit beschäftigt Jonas empfindliches Selbstbewusstsein wieder aufzurichten.

Armes Schwein. (Haha Wortwitz)

"Du siehst ganz toll in dem Schweinchenkostüm aus und sooo sehr sabberst du gar nicht im Schlaf", versichert er ihm und klopft ihm aufmunternd auf die rosafarbene, plüschige Schulter. 

"Mats hat Recht", sage ich und nicke. "Nein, wirklich. Gäbe es einen sexiest-Pig-Price dann würdest du ihn mit Sicherheit gewinnen." Ich kichere.

Mats und Jonas werfen mir böse Blicke zu.

Es stellt sich heraus, dass das Doppelzimmer, welches noch übrig war, die "Honeymoon- Wildlove- Suite" ist. (Was zum Himmel.)

Ein kleines Zimmer größtenteils in pink gehalten, mit kleinen blinkenden Herzchen als Lampen und einem Nachttischchen voller Kondome.

"Oh", sage ich peinlich berührt und lasse meine pinke Reisetasche sinken, die hier perfekt ins Farbschema passt.

Auch Erik sieht etwas verlegen aus.

"Ich würde ja auf dem Sofa schlafen, wenn es eins gäbe", murmelt er. "Vielleicht..."

"Nein ist schon okay", sage ich schnell. "Du musst nicht auf dem Boden schlafen, das Bett ist ja breit genug."

Erik sieht ungemein erleichtert aus die Nacht nicht auf dem harten Linoleumboden, der über und über mit kleinen Herzen in denen lila Delfine springen bemalt ist, verbringen zu müssen.

Ich bin gerade dabei meine Zähne zu putzen, als es an der Tür klopft.

Zaghaft stecke ich meinen Kopf aus dem Badezimmer und gucke zu Erik der auf dem Bett liegt und mich genauso erschrocken anguckt.

"Was ist wenn das die durchgeknallten Anabolikatypen sind?" wispere ich. "Was machen wir dann?"

Zusammen schleichen wir zu der lila gestrichenen Tür und werfen einen Blick durch den Spion.

Leider gleichzeitig, sodass wir mit unseren Köpfen zusammenstossen.

Ich reibe mir die Stirn.

Alles was ich erhascht habe war irgendetwas pinkes und ich bezweifele stark, dass die Mafia pink trägt.(Vielleicht bringen mich diese Vorurteile irgendwann noch um) 

Attraction | Erik DurmWhere stories live. Discover now