Kapitel 7

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Zugegeben, ein dickes, gelb schwarzes Bienenkostüm ist vielleicht nicht unbedingt mein bestes Outfit.  

Aber was tut man nicht alles für das liebe Geld.

 Das Beste an der Sache ist, dass ich sogar noch einen Lohn dafür kriege Erik stalken zu können. „Okay“, sagt der Typ der gegenüber von mir sitzt zu mir. „Du musst einfach nur auf das Spielfeld rennen sobald das Spiel vorbei ist und winken und ein paar von den Spielern umarmen oder so. Kriegst du das hin?“

 Ich nicke, was ein bisschen schwer fällt mit dem gigantischen schweren Bienenkopf auf meinen Schultern.  

Der Typ gibt mir einen Klaps auf die Schulter. „Super, dann viel Spaß als Emma.“  

Das Spiel zieht sich wahnsinnig in die Länge und mir ist ziemlich warm unter dem Kostüm.  Wieso fand ich, dass es eine gute Idee war sich als Maskottchen zu bewerben? 

Irgendwann pfeift der Schiri das Spiel Dortmund gegen Schalke schließlich ab und ich bin mir noch nicht mal sicher wer gewonnen hat, weil mir total schwindelig ist. 

Es sind 37° Grad und ich trage ein fünf Zentner schweres Kostüm, mein Gott, eindeutig die schlechteste Idee von allen bisher.  

Irgendjemand packt mich an den Schultern und schubst mich in den langen Tunnel Richtung Spielfeld.  

Ich reiße mich zusammen und marschiere auf den weichen Rasen, fröhlich winkend. Offensichtlich hat BVB gewonnen, denn alle stehen gut gelaunt mit Flaggen in der Gegend rum. Ich halte Ausschau nach Erik, während ich weiter stolpere. Auf dem Feld ist es noch heißer, weil die Sonne direkt drauf scheint und ich habe das Gefühl zu schmelzen. 

Irgendein nach Schweiß stinkender Spieler klopft mir auf den Rücken, jemand wirft mir einen Arm um die Schulter. Mir egal. 

Ich bin froh, wenn ich runter vom Feld bin und Erik irgendwie abpassen kann, um mit ihm zu reden. 

Es ist echt komisch auf einem Feld stehen, während tausende von Fans um einen rum sind und wäre ich nicht kurz vorm dehydrieren, könnte ich es vielleicht mehr genießen. 

Stattdessen schleppe ich mich eine Runde lang übers Feld und winke und springe ein paar Mal auf und ab, bevor ich rasch wieder den Weg Richtung Ausgang einschlage. 

 Sobald ich im kühlen Tunnel bin, reiße ich mir den verdammten Plüschkopf ab und nehme mir eine Wasserflasche von einem Tischen, der wahrscheinlich für die Spieler gedacht ist. 

Ich bin total verschwitzt und Haarsträhnen kleben an meiner Stirn, ich muss unglaublich attraktiv aussehen.  

„Vienna? Bist du das?“, fragt jemand hinter mir ungläubig.

 Ich fahre herum. Es ist nicht Erik. Gott sei dank.

 „Oh hi Max“, sage ich.

 „Mats“, verbessert er mich. „Was machst du denn hier?“

 Gute Frage.

 „Ein bisschen mein Taschengeld aufbessern“, sage ich und lächele verkrampft. „Was ein Zufall dich hier zu treffen!“

 Naja nicht wirklich.

 „Bist du hier um mit Jonas zu sprechen?“, fragt Mats mich und kratzt sich am Hinterkopf. 

 Mit Jonas? Was soll ich denn mit dem? 

„Häh? Was? Nein“, erwiedere ich verwirrt. „Eigentlich…“ 

„Ist doch kein Problem“, unterbricht er mich. „Ich weiß doch, dass da was zwischen euch war. Ich glaube er ist da hinten.“ 

Energisch packt er mich an den Schultern und schiebt mich in die Ecke wo Jonas steht ,eine Banane isst und gleichzeitig auf seinem Handy rumtippt.

Attraction | Erik DurmWhere stories live. Discover now