Kapitel 9

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 Verwirrt blinzele ich und gucke erneut.

 „Was ist?", fragt Erik nervös. 

„Da sind diese Anabolikatypen und Jonas, der aussieht als würde er gleich anfangen zu weinen", wispere ich. 

„Was?", sagt er und schubst mich weg. „Lass mich mal gucken."  

Er kneift ein Auge zu und späht durch den Spion, weicht bei dem Bild was sich im bietet aber erschrocken zurück. 

„Scheiße", flüstert er. „Was machen wir denn jetzt? Was macht Jonas denn da?" 

„Ihr wisst schon das wir euch hören können", dröhnt eine Stimme von draußen. „Ihr macht jetzt sofort die Tür auf." 

 „Bitte!", ruft Jonas weinerlich.  

Ich schlucke und schiebe die Tür vorsichtig einen Spaltbreit auf. 

"Ja?", sage ich mit dünner Stimme. 

Einer von ihnen packt die Tür und reißt sie ganz offen und sie schubsen Jonas herein. 

„Der wollte auch zu euch, hat sich fast in die Hose gemacht, als wir ihm im Flur getroffen haben."  „Ihr hättet ihn ruhig behalten können", sage ich. „Was wollt ihr hier?" 

Ich richte mich auf und versuche so selbstbewusst wie möglich zu wirken.  

„Wo ist Wladimir D'Loretto?", knurrt Muskelfuzzi Nr. 1. 

 Was für ein Wladimir D'Loretto?

 „Äh.", sage ich wenig einfallsreich. „Keine Ahnung. Ihr müsst euch wohl vertan haben an der Tür, ich kenne keinen Wladimir." 

 Muskelfuzzi Nr. 2 packt mich am Shirt und zieht mich nah an sich heran. 

Er hat wirklich widerlichen Mundgeruch. 

„Stell dich doch nicht so doof. Du kennst doch deinen Mitbewohner oder?" 

„Ja", piepse ich. „Aber..."  

Der Typ schüttelt mich auf einmal so kräftig,  dass mein Kopf gegen seine steinharte Brust knallt. Autsch. 

„Lasst sie sofort los!", ruft Erik wütend dazwischen und gibt Muskelfuzzi 2 einen kräftigen Schubs, sodass er mich loslässt. 

Beschützend stellt er sich vor mich. 

„Was will der Milchbubi denn?" höhnt Muskelfuzzi Nr. 3 .  

„Nenn mich nicht Milchbubi", knurrt er und seine Wangen werden rot. „Sie hat euch doch gesagt, sie kennt keinen Wladimir. Sucht ihn woanders." 

„Sie lügt", zischt einer von ihnen. 

Ich kann sie beim besten Willen nicht auseinander halten, sie  sehen für mich alle aus wie durchgeknallte Bulldoggen.

  „Wahrscheinlich steckt sie mit ihm unter einer Decke", knurrt Muskelfuzzi Nr.1 oder 2., keine Ahnung.  

Grob schubst er uns alle zur Seite.

 „Bestimmt hat Wladimir sich schon aus dem Staub gemacht." 

 Jonas drückt sich sofort an die Wand und Erik will sie schon aufhalten, aber ich halte ihn am Ärmel fest. 

„Ist doch egal", flüstere ich. „Dann sehen sie wenigstens, dass sie diesen Wladimir hier nicht finden werden." 

Zielstrebig gehen sie auf die Zimmertür von meinem ominösen WG Bewohner zu, den ich fast nie sehe und dessen Namen ich immer noch nicht kenne. 

Und im nächsten Moment wird mir klar, was sie hier wollen.  

Attraction | Erik DurmWhere stories live. Discover now