Blind I

2.6K 139 2
                                    

HARRY

"Harry!"
Schrie mein bester Freund Niall und rennt auf mich zu. Seine Arme schlingen sich augenblicklich um meinen Körper und lassen mich erschrocken einen Schritt zurück gehen.
"Niall erschrecke mich nicht so."
Er nimmt sofort seine Arme von mir und scheint mich anzusehen.
"Ich vergesse es manchmal."
Sagt er nun leiser.
"Du bist so normal für mich, weißt du."
Und das schätze ich an Niall. Er war die Person, welcher ich mein Leben anvertrauen würde. Er behandelt mich wie einen normalen Jungen, doch beschützt er mich auch. Er hilft mir in der Schule, denn ich ging auf eine normale Schule, hilft mir in die Schule und wieder nach Hause, erklärt mir Sachen, welche ich nicht sofort verstehe und ist einfach für mich da.
"Hey was ist nun?"
"Was?"
"Wollen wir nicht los?"
Stimmt, wir müssen heute noch in die Schule, leider.
"Deine Jacke...deine Schuhe stehen genau vor dir und deine Brille."
Er hilft mir als erstes in die Jacke, ehe ich mir die Schuhe anziehe und dann die Brille nehme. Niall hat mir eine simple Sonnenbrille geschenkt, da meine Augen nicht normal aussahen. Sie waren normal bis auf die Iris, denn diese war hell grün, fast weiß. Zudem beginnt langsam aber sicher der Sommer, sodass es auch nicht komisch ist, wenn ich die Brille trage.

"Harry ich weiß echt nicht, wie du es hinbekommst besser auszusehen als ich, obwohl du blind bist

Deze afbeelding leeft onze inhoudsrichtlijnen niet na. Verwijder de afbeelding of upload een andere om verder te gaan met publiceren.

"Harry ich weiß echt nicht, wie du es hinbekommst besser auszusehen als ich, obwohl du blind bist."
Lachend greife ich nach seiner Hand und laufe neben ihm zur Schule.
"Niall ich bin nicht schon immer blind."
"Ja" sagt er schlicht "ich weiß."
"Kannst du mir sagen, was du gerade siehst?"
Und so beginnt mir Niall die Umgebung zu beschreiben. Es soll ein heller Tag sein, ein paar Wolken am Himmel, viele Leute auf der Straße und die Bäume sollen von Tag zu Tag grüner werden. Natürlich bemerke ich die Luft, welche immer wärmer wird, der Geruch, welcher Sommer schrie und die Geräusche von Leuten oder Autos, welche an mir vorbei laufen.
"Wow, wie gerne ich noch einmal den Himmel sehen könnte."
Ich sagte es jeden Tag aufs Neue, denn das ist mein größter Wunsch. Das normalste der Welt, schätzt man eben erst dann, wenn man es nicht mehr hat. Bei manchen ist es ein geliebter Mensch, bei mir ist es das Sehen.
"Schau da ist Liam."
Er lässt mich los und ich höre seine Schritte die leiser werden. Typisch Niall.
"Ehm Ni?"
Ich verkreuze meine Arme vor meiner Brust und sehe in die Richtung, in welche er gegangen ist. Von hinten werde ich von jemanden angerempelt und bekomme sofort einen blöden Spruch an den Kopf geworfen.
"Halt den Mund."
Knurre ich, genau wissend wer vor mir steht. Josh.
"Warum so schlecht drauf?"
"Du stehst vor mir."
Gebe ich genervt von mir und sehe in seine Gesicht. Meine Fantasie lässt ihn vor mir erscheinen. Braune kurze Haare, ein hübsches Gesicht, der typische Badboy eben. Hätte ich jedoch gewusst, dass er nicht sehr hübsch ist und er nur wegen dem Geld so beliebt ist, hätte ich anders mit ihm geredet. Immerhin war auch ich sehr beliebt, trotz meiner fehlenden Sicht. Wir waren genau das Gegenteil, doch hatte die gleiche Position in der Schule.
"Lass ihn in Ruhe."
Höre ich nun eine dritte Stimme und drehe mich sofort ein kleines Stück links. Ich muss lächeln, als Louis sein Gesicht vor meinen Augen erscheint.
"Verpiss dich Josh."
Eine Hand schlingt sich um meine Oberarm und schiebt mich zwei Schritte zurück.
"Hey Haz."
Flüstert er, legt seine Arme um meinen Nacken und vergräbt darauf sein Gesicht in meiner Halsbeuge.
"Hey."
Sage auch ich.
"Ist er weg?"
"Mhm."
Er löst sich wieder von mir, doch bleibt nah bei mir. Mit meinen Händen taste ich nach seinen Schultern. Als ich diese gefunden habe, lasse ich diese zu seinem Nacken und anschließend zu seinen Wangen fahren, ehe ich ihn zu mir ziehe und seine Stirn küsse.
"Geht es dir gut?"
Will ich wissen, denn jetzt, seitdem ich nicht mehr sehen kann, kann ich sehr gut hören und auch sehr gut mich in andere hineinversetzen.
"Ich weiß nicht..."
Ich lege meine Hände auf seine Seiten und lächel.
"Sag schon."
"Es ist nicht so wichtig."
Er schüttelt den Kopf.
"Sag."
Schnurre ich und streichel seine Hüfte.
"Man, ich habe mich verliebt."
Mein Lächeln fällt und mein Herz bleibt stehen. Ich weiß nicht wie er schaut.
"Das ist doch toll."
"Nein ich weiß auch nicht, ich muss wohl mal mit dieser Person reden."
"Es wird besser sein."
Ich lasse ihn los und gehe einen Schritt von ihm weg, sodass auch seine Arme von mir fallen.
"Kannst du mich zum Matheunterricht bringen?"
"Ja klar."
Er greift nach meiner Hand und hält mich dich bei sich. Ich genieße Momente wie solche, denn mein ganzer Körper beginnt zu kribbeln. Louis ist besonders, doch ich nicht für ihn, vielleicht als guter Freund, aber nicht mehr.
"Was trägst du heute?"
Ich höre ihn kichern. Ich kann mir nur vorstellen, wie sich seine Lippen zu einem Lächeln verziehen, wo sich kleine Fältchen bilden oder ob seine Augen dabei kleiner werden.
"Jedes mal aufs Neue, klingt es falsch."
Auch ich muss lachen. Louis kenne ich nun schon drei Jahre, sodass ich ihn nie gesehen habe. Niall kenne ich schon seit ich im Kindergarten bin, sodass ich ihn mir bildlich vorstellen kann.
"Ich trage wie immer meine Vans mit einer schwarzen engen Jeans. Ein schlichtes braunes Shirt und meine Jeansjacke, welche gefüttert ist."

Seine Haare hatte ich vorhin an meiner Nase gespürt, als ich seine Stirn geküsst habe, sodass er diese verstruppelt auf dem Kopf tragen muss

Deze afbeelding leeft onze inhoudsrichtlijnen niet na. Verwijder de afbeelding of upload een andere om verder te gaan met publiceren.

Seine Haare hatte ich vorhin an meiner Nase gespürt, als ich seine Stirn geküsst habe, sodass er diese verstruppelt auf dem Kopf tragen muss.
"Du siehst bestimmt hübsch aus."
Rutscht es mir raus.
"Danke, du auch."
"Danke."
"Du siehst erwachsen aus, du bist ein richtiger Mann."
Ich versuche in seine Augen zu schauen, indem ich einfach ein Stück höher schaue, von wo ich seine Stimme vernehme.
"Findest du? Ich habe das Gefühl, dass ich niemals ein Mann werden kann, da ich immer jemanden an meiner Seite brauche."
"Stimmt nicht."
Wir betreten das Gebäude und ich werde so näher an Louis gedrückt. Er verkreuzt unsere Finger miteinander.
"Sehen wir uns heute Mittag?"
"Ja Niall holt mich ab."
"Okay."
Er bringt mich bis zu meinem Platz, auf welchen ich meine Tasche abstelle und meine Hand so von Louis seiner löse. Hinter mir höre ich Josh pfeifen, als ich Louis einen Arm um die Taille lege und ihn so nah bei mir halte.
"Danke."
"Gerne, wir sehen uns."
So verschwindet er ganz und ich setzte mich auf meinen Platz um dort auf unseren Lehrer zu warten.
______________

"Haz ich bin da."
Ich hebe den Kopf und spüre sogleich eine Hand auf meiner Schulter. Er war, wie so oft, bestimmt zehn Minuten zu spät.
"Sorry ich..."
"Nicht schlimm."
Ich lächel und packe mein Zeug zusammen, schmeiße dabei meinen Schrift runter, welchen Niall sogleich aufhebt.
"Niall können wir reden?"
"Ist alles okay?"
Er greift, nachdem ich meine Tasche genommen habe, nach meinem Handgelenk und geht mit mir aus der Klasse.
"Ja, aber ich...ich glaube..."
Wir laufen die Treppe runter und treten in die laute Mensa.
"Was hältst du davon, wenn wir draußen reden?"
Er hatte recht. Ich höre alle Stimmen doppelt so laut und bekam schon von den paar Sekunden Kopfschmerzen. Draußen war es jedoch nicht besser, da die niedrigen Klassen jeden verdammten Tag 'Fangen' spielen mussten.
"Setz dich hin."
Er drückt mich leicht nach hinten, sodass ich die Bank in meinen Kniekehlen spüre und mich auf diese fallen lasse. Meine Tasche stelle ich neben mich auf den Boden.
"Gibst du mir eben meine Jacke."
Als er mir meine Jacke gibt, schlüpfte ich in diese und lehne mich dann zurück.
"Niall ich habe mich verliebt."
Am liebsten hätte ich sei Gesicht gesehen.
"So richtig."
"Mein kleiner Haz hat sich verliebt. Welche Dame ist denn die glückliche?"
Quietscht mein Gegenüber und dreht sich zu mir.
"Niall..."
Seufze ich und nehme die Sonnenbrille von meiner Nase.
"Ich habe mich in Louis verliebt."
Es ist still, als ich merke wie Niall aufspringt. Er reißt seine Tasche hoch und legt mir eine Hand auf die Schulter.
"Wow, viel Glück."
Und dann höre ich Schritte, welche immer leiser werden. Ich lege meine Hände über mein Gesicht. Was war hier los? Warum lässt er mich alleine?
"Stimmt das?"
Erschrocken springe ich auf und drehe mich zu Louis.
"Bist du die ganze Zeit schon hier?"
"Ja."
Sagt er unsicher.
"Hast du...?"
"Stimmt es?"
Ich versuche auszumachen, wie weit er von mir weg steht.
"Ja."
Louis antwortet nicht, was mir ein flaues Gefühl im Magen gibt. Meine Augen zucken und meine Hände strecke ich minimal aus. Meine Atmung wird schneller, doch bleibt stehen, als ich kleine Hände auf meiner Brust spüre. Meine ausgestreckten Hände finden weichen Stoff und auf meinem Hals spüre ich seinen heißen Atem.
"Du...du...?"
Ich lege meine Arme um ihn, um ihn näher zu mir zu ziehen.
"Ja. Beruht es denn auf Gegenseitigkeit?"
"Hm...ich weiß nicht."
Ich höre sein Lächeln aus den Worten und tue es ihm gleich. Er lehnt sich nun vollkommen gegen mich, sodass ich seinen Atem auf meinen Lippen spüre.
"Erschreck dich nicht."
Ich schüttel mit dem Kopf und strecke mich ihm entgegen. Sofort versteht er und presst seine Lippen auf meine, was die Schmetterling in meinem Bauch nur so fliegen lässt. Lange habe ich über meine Gefühle nachgedacht, habe gedacht es sein falsch einen Mann zu lieben, doch jetzt weiß ich, dass meine Gedanken falsch waren.
"Heißt das, dass du mich auch magst?"
"Vielleicht."
Ich kann mir vorstellen, dass er mich gerade intensiv anblick.
"Deine Augen sind wunderschön. Das wollte ich dir schon so oft sagen."
"Nein sind sie nicht."
Er schlägt auf meinen Oberarm.
"Doch sind sie...für mich."
Ich lächel ihn sanft an.
"Willst du mit mir kommen, also zu mir nach Hause."
Frage ich unsicher, was Louis kichern lässt.
"Das hört sich falsch an."
"Halt den Mund."
Grummel ich, ehe ich meine Lippen wieder auf seine drücke, jedoch nur seinen Mundwinkel treffe.
"Also?"
"Gerne."

Larry Oneshots Waar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu