Kapitel #42

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Erneut gehorchte ich ihm ohne Widerworte und wechselte mein Handtuch gegen die Hose, die allerdings noch größer an mir wirkte als der Pullover. Die Hosenbeine waren viel zu lang und ich war dankbar für den Gummizug, der sie davon abhielt, mich zum stolpern zu bringen, als ich ihm doch aus dem Raum folgte. Ich warf einen kleinen Blick nach links und einen nach rechts, um einzuordnen, wo er langgegangen war und entdeckte, dass die Badezimmertür offen stand. Aus dem Zimmer wurde ich auf den dunklen Flur geworfen und mit kleinen Schritten ging ich ihm nach.
Als ich im Türrahmen stand legte er kurzzeitig den Kopf in den Nacken, während er mit dem Rücken zu mir stand und sich eigentlich an einem kleinen Hängeschrank zu schaffen gemacht hatte. "Ich hatte doch gesagt, du sollst in meinem Zimmer warten.", sagte er. Kraftlos rollte ich mit den Augen, als er etwas in die Hand nahm, die Schranktüren schloss und sich zu mir umdrehte. Erwidernd gab ich von mir: "Und ich habe einen eigenen Willen Cameron..." Meine Augen versuchten zu erfassen, was er mit sich trug, während er auf mich zu kam, aber ich musste unwillkürlich die Augen zusammenkneifen. Meine Nase kribbelte zu stark und ich nahm die Arme hoch. Letztendlich nieste ich die Ärmel des Pullis an, den ich trug. Angeekelt beäugte ich die nassen Flächen und entgegnete ein leises: "Tut mir Leid." Als ich zu Cameron aufsah, schüttelte er, besorgt und mit hochgezogenen Augenbrauen, den Kopf.

"Lucy, du bist krank. Entschuldige dich nicht dafür.", sagte er, strich mir vorsichtig über die Haare und zog mich an seine Brust. "Aber ich hab deinen Pulli vollgerotzt. Außerdem solltest du mich nicht anfassen, wenn ich krank bin.", murmelte ich in sein T-Shirt und gab mir Mühe, ihn wegzuschieben. "Meine kleine und törichte Mate... Mein Immunsystem ist mit deinem nichtmal in Ansätzen zu vergleichen.", sagte er und legte sein Kinn auf meinen Kopf. "Um es dir zu veranschaulichen: Ich könnte dich küssen. So oft, wie ich will und so intensiv, wie ich will und würde nicht krank werden.", ergänzte er und ich konnte sein Grinsen praktisch heraushören.

"Ich werde dir jetzt ein paar Medikamente geben, die dir helfen sollten, und dich nach Hause bringen, auch wenn es keinen guten Eindruck bei deinen Eltern hinterlassen wird, wenn du mit einem seltsam starken Schnupfen zurückkommst.", erklärte er und stützte mich, während wir zurück in sein Zimmer gingen.

Unter dem Wolfsmond [ABGESCHLOSSEN] (Fortsetzung folgt) Where stories live. Discover now