Kapitel #15

4.9K 186 5
                                    

Mit meiner Tasche verließ ich total verwirrt und durch den Wind den Laden und stellte mich vor den Eingang, um dort auf Hanna zu warten. Schließlich brauchte ich eine simple Erklärung, woher das Shirt kam und zu sagen, ich hätte es gekauft, erschien mir am sinnvollsten und überzeugendsten.

Lächelnd kam sie heraus. Sie war vollbepackt mit Tüten und ich wusste immer noch nicht, wie ihre Eltern das alles noch finanzieren konnten. Ich nahm ihr direkt zwei ab und wie immer hakte sie ihren Arm spielerisch bei mir ein, während wir zum nächsten Laden gingen.
Ich dachte bereits nicht mehr an Cameron, als Hanna plötzlich fragte: "Hast du dir das Shirt eben gekauft und trägst es schon? Ich meine, ist ja alles in Ordnung und so, aber es ist doch auch ganz schön warm draußen."

"Richtig", sagte ich und achtete auf unsere Füße, während wir den nächsten Laden betraten, "Draußen. Hier drinnen fand ich es ein bisschen kalt. Ich hatte schon fast ein wenig gefröstelt." Sie schien es zu schlucken und nickte nur zufrieden mit dem Kopf. "Du hast Recht. Es ist schon recht kühl hier im Vergleich zu draußen. Besser du ziehst hier etwas über, bevor du noch krank wirst. Wir wissen schließlich beide, wie anfällig du für Krankheiten bist.", erwiderte sie.
Ich nickte amüsiert über die Tatsache, wie häufig ich früher krank geworden war, auch wenn es mittlerweile abgenommen hatte.
Ich blieb an einem Kleiderständer mit wunderschönen Blusen hängen und suchte mir drei heraus, die mir wirklich sehr gut gefielen. Außerdem fand ich noch ein Kleid, das ich mit in die Umkleide nahm.

Ich kaufte in dem Laden eine der Blusen und sogar das Kleid. "Kaum zu glauben, wie spät es bereits ist.", sagte ich, als ich einen Blick auf die Uhr warf.
"Wir können gleich gehen, aber vorher...", entgegnete sie und zog mich mit so viel Kraft hinter sich her, dass ich mich nicht wehren konnte. Ich fand mich nur kurze Zeit später in einem Wäscheladen wieder und spürte, wie mein Gesicht rot anlief.
"Hanna", ich zog ihren nahmen lang, "Was wird das?" Am liebsten wäre ich im Erdboden versunken, aber dieser ließ es leider nicht zu. Wie bedauernswert.

"Du wirst Brandon jetzt zeigen, was er verpasst. Also nicht, dass er dich noch zu Gesicht bekommen wird...", entgegnete sie und fing an leise und böse zu lachen.
Sie ging zwischen die Reihen und unwillkürlich folgte ich ihr, um nicht doof im Eingang herumzustehen. "Wie findest du den?", fragte sie und schlug mir einen BH, der auf einem dieser komischen Plastikbügel war, fast ins Gesicht, jedoch wusste sie trotz ihrer Konzentration gerade genau, was sie tat. "Er ist okay.", erwiderte ich und zuckte mit den Schultern, während ich spürte, dass mein Gesicht immer wärmer wurde.

"Okay reicht nicht.", sagte sie und aufgrund ihres Verhaltens hätte ich fast laut losgelacht. "Geh einfach in eine Umkleide. Ich mach das schon.", entgegnete sie und ich gehorchte, da ich wusste, was sonst passieren würde.

~

Unglaublich...
Ich verließ den Laden wirklich mit 3 neuen Sets, die mir wirklich gefielen und widerwillig dankte und umarmte ich Hanna.
Mir war bewusst, dass sie es auch getan hatte, um mich aufzumuntern, da alle davon ausgingen, ich hätte mich von Brandon getrennt, da er mich betrogen hatte.

Irgendwann würde ich es ihr erzählen.
Wenn die Zeit reif war, aber ich wusste schließlich selbst noch nicht, was daraus werden würde.

Unter dem Wolfsmond [ABGESCHLOSSEN] (Fortsetzung folgt) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt