Kapitel #3

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Ich zuckte leicht zusammen, als er seinen Arm um meine Taille legte. An der Tür, vor der wir letztendlich zum Stehen kamen, war einer dieser alten Henkel, um damit anzuklopfen, allerdings auch eine Klingel direkt neben der Tür.

Nur ein bisschen unnötig und extravagant, wenn man mal vom ganzen Haus an sich absieht., dachte ich und musste innerlich schmunzeln. Brandon entschied sich fürs Klingeln und setzte ein breites Lächeln auf.
Ich tat es ihm gleich und es dauerte nicht lange, da öffnete sich auch schon die Tür.

Eine lang gestreckte Frau erschien. Sie sah sehr elegant aus und sie lächelte Brandon freundlich zu. "Hallo, Brandon", sagte sie und umarmte ihn kurz. Als ihr Blick zu mir ging, wurde ihre Mine ernst. Sie schien mich, so genau wie sie nur konnte zu mustern. Die Frau war Mrs. Raven. Camerons Mutter.
Explosionsartig hellte sich ihr Gesicht auf. "Lucy, Süße, bist du das?", fragte sie mit enthusiastischer Stimme. Ich nickte mit einem leicht verunsichertem Lächeln. "Ja, Mrs. Raven. Schön sie wieder zu sehen.", erwiderte ich und streckte ihr die Hand entgegen.

"Ach komm schon her.", sagte sie und zog mich zu einer Umarmung zu sich heran. Sie konnte nicht mehr aufhören zu lächeln und sagte: "Sieh nur, wie groß und schön du geworden bist. Wie lange ist es her? 7 Jahre?"
"Dankeschön", murmelte ich verunsichert, "Aber es müssten schon über 8 Jahre sein, wenn ich mich nicht täusche." Sie nickte. "Stimmt.", sagte sie und trat einen Schritt zur Seite. "Tretet doch ein. Soll ich dir das abnehmen?", fragte sie Brandon. Dankend nickte er und übergab ihr das Geschenk.

Sie war bereits am Gehen, als sie noch rief: "Achso... Und Cameron ist im Garten, ihr zwei." Wir sahen uns in die Augen. "Bereit?", fragten wir beide gleichzeitig. Unwillkürlich begann ich zu lachen. "Wieso sollte ich nicht bereit sein? Es ist doch dein Kumpel.", sagte ich. Er hob eine Augenbraue und erwiderte: "Aber du hast ihn schon sehr lange nicht mehr gesehen."
Ich winkte ab und hakte mich bei ihm ein, was er mit einem zufriedenen Lächeln und einem Arm, der sich um meine Taille schloss, zur Kenntnis nahm.

Zusammen gingen wir spielerisch im Gleichschritt in die Richtung einer großen Glasfront, die schon ein bisschen etwas des Gartens Preis gab. Ich bemerkte die wuchernden und kletternden Pflanzen, die sich um die Säulen eines Dachvorsprunges rankten. Als Brandon mir die Tür aufhielt und ich hinaustrat, verschlug es mir komplett den Atem.
Der Garten war selbst in dieser geringen Beleuchtung wunderschön und jede Pflanze harmonierte mit ihrer benachbarten. "Alles gut?", fragte Brandon direkt an meinem Ohr und mir fuhr ein Schauer über den Rücken.

Ich drehte mich zu ihm und ging vorsichtig ein paar Schritte zurück. "Ja, alles super. Der Garten ist nur sehr schön...", sagte ich mit unsicherer Stimme und gerade, als ich fertig war, griff er nach meinem Handgelenk.
Er verhinderte, dass ich weiter ausweichen konnte und zog mich zu einem innigen Kuss zu sich heran, den er nur kurzzeitig unterbrach. "Dann ist ja mal gut.", flüsterte er und gewährte mir einen Moment, um aufzuatmen.

Während seine Lippen sich meinen ein weiteres Mal näherten, fuhr ich bereits mit der freien Hand in seinen Nacken. Jedoch wurden wir harsch unterbrochen.

Vom einen Moment zum nächsten war all diese Geborgenheit weg, genauso wie auch Brandon, der anscheinend gewaltsam von mir getrennt wurde.

Unter dem Wolfsmond [ABGESCHLOSSEN] (Fortsetzung folgt) Where stories live. Discover now