Kapitel #35

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Müde taumelte ich aus meinem Zimmer und ins Bad, nachdem mein Wecker geklingelt hatte und ich schwang mich bei laut gedrehtem Radio unter die Dusche. Das Wasser schien mir aufgrund der frühen Zeit zu kalt, aber der Situation angemessen. Es würde mich ein bisschen aufwecken.
Die Musik gab mir ein wenig Enthusiasmus für den Rest des Tages und meine Haare wurden erstmal ordentlich eingeschäumt. Dann auch mein Körper und das Wasser spülte alles ab. Ich stieg aus der Dusche und trocknete mich ordentlich ab, band mir erstmal ein Handtuch um den Kopf, zog mich an und ging hinunter in die Küche, um etwas zum Frühstück zu essen. Mit einem schwachen Lächeln ließ ich ein Guten Morgen in den Raum los und meine Eltern begannen es zu erwidern.

Ich aß etwas Müsli und föhnte meine Haare, bevor ich mit meinem Rucksack das Haus verließ, um zur Schule zu kommen.
Der Schultag verstrich und es wurde ein Test angesagt. Mein Weg zurück verlief reibungslos und keiner stellte dumme Fragen. Nur Brandon behielt mich ganz genau im Auge und lächelte währenddessen kein einziges Mal.
Zuhause ließ ich mich auf mein Bett fallen und erhielt umgehend eine Nachricht:
~ Eine Stunde, stand dort auf dem Display und ich traf jegliche Vorbereitungen.

Als alles getan war, begann ich schon ein bisschen für den Test zu lernen. Meine Eltern waren noch nicht zu Hause und es klopfte pünktlich an der Tür. Meine Hand betätigte den Henkel und Cameron stand mit Rucksack und leicht verschwitzt vor mir.
"Ich dachte, es wäre besser, wenn ich ohne Auto komme. Wo ist das Badezimmer?", hakte er nach und drückte sich nahe an mir vorbei ins Haus. Ich wies ihn dahin und nach etwa zehn Minuten kam er auch schon wieder hinaus. Das Bad sah genauso aus wie zuvor außer, dass eine höhere Luftfeuchtigkeit herrschte und der Spiegel, sowie die Fliesenwände leicht beschlagen waren.

In frischen Sachen kam er auf mich zu und zog mich zu sich heran. Ein kleiner Kuss landete auf meiner Wange und dann einer auf meinen Lippen. "So", entgegnete er voller Vorfreude, "Was ist der Plan?" Sein Mundwinkel hob sich, als er einen leicht enttäuschten Gesichtsausdruck auf meinem Gesicht sah. Ich deutete in Richtung der Küche und er ging vor.
"Bitte, Lucy...", sagte er, "Ich hasse Schach." Er blieb mit verschränkten Armen stehen und sah mich mit verzogenem Mund an. "Eine Partie?", bat ich ihn, "Und du suchst dir die Farbe aus." Seufzend setzte er sich an den Tisch, auf dem das Brett mit den Figuren stand. Vor schwarz sitzend sagte er: "Weiß beginnt, schwarz gewinnt.", und ich nahm es als Kampfansage.
"Aber wenn ich gewinne, organisiere ich das nächste Date."

Unter dem Wolfsmond [ABGESCHLOSSEN] (Fortsetzung folgt) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt