Kapitel #14

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Als ich erneut in seine Augen sah, sah ich etwas, das mich schockierte. Ich konnte es nicht genau zuordnen, aber seine Pupillen waren geweitet und es schien, als würde er es wirklich nicht bei dieser Berührung belassen wollen. Um ehrlich zu sein, war ich nur mit der Hand in seinen Nacken gefahren, um ihn irgendwie zu ärgern.
Das hatte ich nicht beabsichtigt.

Vorsichtig entfernte ich sie von ihrem Standort und begann zwischen seinem und meinem Gesicht herumzuschnipsen. "Cameron?", entgegnete ich nervös.
Er schüttelte kurz den Kopf und schloss die Augen, sodass sie schließlich wieder normal waren.

"Lucy, es ist einfach so. Versuche meinen Standpunkt zu verstehen. Du gehörst mir-", begann er, aber ich unterbrach ihn, während wir immer noch in diesem Vakuum steckten. "Hallo, junger Mann... So haben wir nicht gewettet. Ich bin kein Gegenstand. Ich gehöre niemandem.", erwiderte ich.
Nun rollte er mit den Augen. "Wenn du das denkst.", murmelte er fast unverständlich vor sich hin. Ich rollte abermals die Augen.
"Jedenfalls", riss er mich erneut aus meinen Gedanken, "wirst du nicht mehr so herumlaufen." Er deute auf mein Outfit und ich verschränkte die Arme vor der Brust. Ich machte mich so groß, wie ich konnte, ohne mich auf Zehenspitzen zu stellen.

"Was ist daran falsch?", fragte ich abwertend und er musterte mich eindringlich. "Ich teile nicht gerne.", sagte er und kam mir aufs Neue gefährlich nahe.
"Soll heißen?", hakte ich mit gehobener Augenbraue nach. "Auch nicht deine Haut.", sagte er und fasste am unteren Rand meines Rockes hinten ans Bein. Ich erschauderte und hätte ihm am liebsten eine gewischt.
Gerade ließ er los und ich hob nochmals warnend den Finger. "Cameron, tu das nie wieder.", entgegnete ich. Lachend erwiderte er: "Das ist ein langer Zeitraum, Mond meines Lebens."
Mein Herz machte einen Sprung, da es mich an meine neue Lieblingsserie erinnerte. "Meine Sonne, meine Sterne.", brabbelte ich unverständlich und fasste mich wieder.

"Also... Und was soll ich jetzt deiner Meinung nach gegen meine Kleidung tun? Ich meine, es ist immerhin sehr warm draußen, falls du es vergessen haben solltest und ich habe keine Wechselsachen mit.", sagte ich.
"Selbst mein T-Shirt wäre länger als dein Rock, wenn du es tragen würdest.", erklärte er und sah mich mit einem schelmischen Grinsen an.

Sein Kommentar ließ mich nicht wirklich kalt, aber ich versuchte ihn zu überspielen und reagierte nicht auf ihn.
Plötzlich klarte alles wieder auf und ich drehte mich orientierungslos im Kreis herum. Es dauerte einen kurzen Moment, bis ich realisiert, dass er verschwunden beziehungsweise unsichtbar und ich wieder sichtbar war. Komischerweise verspürte ich jedoch ein kurzes Streifen an meinen Schultern. Erneut verschwamm für einen Moment meine Sicht. "Behalt es an!", flüsterte Cameron von hinten an mein Ohr und ich erschauderte. Dann wurde es erneut scharf, aber sein Erscheinen blieb aus.

Als ich an mir heruntersah, trug ich über meinen vorherigen Klamotten ein einfaches, weißes T-Shirt. Das T-Shirt, welches er zuvor getragen hatte.

Unter dem Wolfsmond [ABGESCHLOSSEN] (Fortsetzung folgt) Where stories live. Discover now