#79 Einen Schritt näher am großen Kampf

1K 66 5
                                    

"Akira? Samira? Habt ihr kurz Zeit? Bitte? Es ist wichtig!",hörte Akira eine Stimme hinter sich und fast zeitgleich drehten sie sich um und schauten fragend die zwei Raben vor ihren Füßen an. "Natürlich Cuervo.". "Cuervo? Alles gut? Altura?", Samira sah misstrauisch aus und ahnte bereits, dass irgendwas nicht stimmen konnte. "Es werden nicht alle Rudel kommen...",platzte Altura gleich mit der Tür ins Haus. Überrascht machte Akira einen Schritt zurück. "Wie? Es werden nicht alle Rudel kommen?". Sie verstand nicht ganz was die Raben ihr gerade versuchten zu sagen. "Eh... Was Altura sagen wollte, war eh...",Cuervo schaute wütend rüber zu seiner Freundin, bevor er wieder die Drachin und die Wölfin anschaute,"war, dass eh... also... ". Samira wurde ungeduldig. "Was Cuervo? Rüch raus mit der Sprache!". Cuervo schaute nun mitleidig zu Akira.

"Akira dein Rudel... Also... Wir waren gerade auf dem Weg dorthin, als..." "Als uns zwei Drachen entgegenkamen! Sie haben mit deinem Rudel geredet und sie in dem Glauben gelassen, wir würden einen Komplott gegen sie schmieden.!" "Ja... Sie ließen nicht mit sich reden und haben uns einfach verjagt. Es tut uns Leid, Akira...". Cuervo senkte den Kopf und auch Altura senkte den ihren. Die weiße Wölfin war wie erstarrt. Samira schaute kurz zu ihr runter, ehe sie die Raben zur Seite drängte. "Ihr beiden beruhigt euch jetzt erst einmal und lasst Akira das verarbeiten. Währenddessen erzählt ihr mir genau was passiert ist. Lasst nichts aus. Was haben sie zu euch gesagt?" Doch Akira nahm das gar nicht mehr war. Es war ein Schock für sie. Ihr Rudel würde nicht kommen? Das machte doch keinen Sinn. Sie konnte einfach nicht glauben, was ihnen Altura und Cuervo soeben erzählt hatten. Ihr Rudel hatte sie verjagt? Weil es zwei... Akira musste schlucken. Drachen mehr Glauben schenkten als acht ganzen Rudeln? So kannte sie ihr Rudel gar nicht. Sie waren immer friedliebend gewesen... Akira jaulte. Ihre Familie würde doch so den morgigen Abend nicht überleben! Es würde zu Grunde gehen. Attackiert von 49 Wolfsrudeln und was weiß denn sie wie vielen Drachen...

Akira realisierte den Sinn dieses Gedankens erst jetzt: Sie würde ihre Familie nicht wiedersehen. Keinen einzelnden...

Cuervo hatte gerade geendet, als Akira mit neuem Mut wieder zu ihnen getrottet kam. Wenn sie nicht auf andere Rudel hörten, dann vielleicht auf einen aus ihrem eigenen. "Komm her, Akira...",flüsterte Samira und öffnete einen ihrer Flügel um die weiße Wölfin willkommen zu heißen. Doch Akira schüttelte bloß mit dem Kopf. "Nein... Ich kann nicht... Ich werde mein Rudel suchen gehen und sie vom Gegenteil überzeugen!". Samira weitete ihre Augen. Sie war erschrücken über diesen leichtsinnigen Gedankengang. Sie hatte von ihrer Schülerin doch mehr erwartet als eine so unüberlegte Tat. "Akira!",pustete sie entrüstet, "Das ist unmöglich! Morgen ist es doch schon soweit! Du kannst unmöglich innerhalb eines Tages dein Rudel finden, es überzeugen und zurückkehren. Das McDuncan Rudel ist jetzt auf sich alleine gestellt. Es braucht die Zeit bis morgen Nacht um sich auf den Kampf vorzubereiten. Sie müssen dazu in der Lage sein zu kämpfen, wenn Moon es nicht zu verhindern weiß. Es wird an ihr liegen wie viele Tote es morgen geben wird. Doch wir brauchen dich jetzt und hier als Heilerin. Lass die letzten paar Tage nicht umsonst gewesen sein."

Akiras Mut verschwand wieder. Sie atmete schwer und ließ sich niedergeschlagen fallen. Sie wusste, dass ihre Mentorin Recht hatte. Und doch wehrte sich alles in ihr ihrem Rudel morgen als Feind gegenüberstehen zu müssen. Doch sie würde nichts machen können. Nur auf Moon hoffen. Darauf hoffen, dass ihre Freundin es irgendwie schaffte diesen verdammten Kampf zu verhindern. Akira legte ihre Pfoten über ihre Ohren. Wie sollte Moon das überhaupt schaffen? Sie war schließlich bei den Drachen! Wer weiß wie es ihr jetzt in diesem Moment ging? Vielleicht war sie ja schon längst tot? Dann wäre all ihre Hoffnung umsonst. Sie würden kämpfen müssen...

Moon saß derweil wieder in ihrer Wolfsgestalt vor dem Thron von der Hydra. Tarma streckte sich und schaute dann müde runter zu Moon. Diese sah in seinen Augen die Missgunst aufblitzen, doch ließ sich davon keines Wegs einschüchtern. Sie hatte ihren Entschluss gefasst. Sie würde diesen Saal gemeinsam mit ihren Eltern verlassen. Oder sie würde hier und jetzt ihren Pakt mit den Drachen auflösen. "Moon...", seufzte Tarma und blinzelte verschlafen. "Du wolltest mich sprechen?". Moon nickte. Ja, das wollte sie. "Tarma. Ich denke dieses Gespräch wird um einiges bedeutsamer sein, als du dir jetzt vielleicht denken magst...", fing Moon an. Tarma lächelte. "Ist das so?", sein Tonfall klang alles andere als würde er sie ernst nehmen. Es schien, als belächele die Ernsthaftigkeit der Wölfin.Doch wueder ließ sich die Mondwölfin nichts entmutigen. "Ja. Es geht um unseren Deal.".

Wolf und DracheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt