#75 "Moon, sag mir..."

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Moon tappte durch über den eiskalten Steinboden des von Fackeln beleuchteten Ganges. In Gedanken versuchte sie ihren Plan zu verschieben. Zu versuchen, ohne die Hilfe jeglicher Freunde auszukommen, welche sie seit ihrer Reise durch den Wald kennengelernt hatte. Ohne Cuervo, Akira, Alpha, Mars, Elya und ohne Flaska. Sie wusste irgendwie die Hilfe der Heilerin Samira und des Magiers Estedosius zu benötigen. Damals hatte es eine ganze Gruppe von Mondwölfen gebraucht. Doch jetzt war sie alleine und da wo sie sonst andere Mondwölfe gehabt hätte, mussten nun Samira und Estedosius sein! Es durfte aber keinen Kampf geben.... Waskönnten denn eine Heilerin, Ein Magier und ein Mondwolf schon gegen eine ganze Armee von Wölfen und Drachen tun?

Und dann fielen Moon wieder Estedosius Wörter ein. Du musst das alleine machen... Musste sie also doch auf Samira und Estedosius verzichten? Wie sollte das gehen?! Du hast doch immer noch mich! Ach Saturn... Was bringst du mir? Du kannst mit mir reden, aber nur physisch. Soetwas wie eine psychische Gestalt gibt es von dir nicht mehr. Ja, Moon. Ich kann mit dir reden. Aber ich werde es im Gegensatz zu Samira und Estedoius auch im Kampf können, falls es soweit kommen wird. Ich kann dir beistehen, wenn du deinen großen Auftritt hast und kann dir somit immer helfen, denn du bist die einzige, die mich hören kann! Moon seufzte, Obwohl Saturn recht hatte, war er doch kein bisschen hilfreich gewesen. Sie brauchte Ideen. Ideen, wie sie sich gegen all die anderen stellen konnte um ihnen klarzumachen, dass es sowas wie einen Kampf nie geben darf. Sie brauchte keinen, der ihr die Wörter diktierte um diese an die anderen weiterzugeben.

Gut! Vielleicht wirst du mich ja irgendwann mal als hilfreich anerkennen! Denk dran Moon, du steckst hier genauso drinne wie ich! Jaja, Saturn... Lass mich doch bitte jetzt einfach! Ich möchte jetzt gerne erst einmal wissen, wer außer dir noch helfen kann! Mimimi, dann überleg doch! Also Saturn, du klingst jetzt wirklich alles andere als weise und erwachsen! Moon, ich war jetzt über ein Jahrtausend gezwungen auf deine Geburt zu warten! Dann darf ich doch jetzt wohl reden wie ich will! Mach doch was du willst... Moon schüttelte genervt ihren Kopf. Mehr als sie vom denken abbringen tat dieser schwarze Wolf aber auch nicht! Also, das ist ja wohl- Sei Still!

Verärgert versuchte Moon weiter nachzudenken... Vielleicht würde Estedosius ihr ja irgendwie helfen können... Sie hoffte darauf. Es dauerte nicht lange, da war Moon auch schon an der großen weißen Tür angekommen, welche sie zu dem Magier bringen sollte. Doch da war ein klitzekleines Problem. Sie war zu. Nicht abgeschlossen, das wäre ja noch dümmer, aber zu. Und der Türgriff...Moon schaute nach oben und fand ihn. Der Türgriff war so hoch oben! Missmutig brummte Moon und sprang an der Tür hoch, so dass sie sich nun mit den Vorderpfoten gegen die Tür stemmte, die Hinterpfoten fest au dem Boden. Es brauchte nicht mehr viel und sie wäre tatsächlich an den Griff herangekommen, doch sie war zu klein! Sie jaulte auf, in der Hoffnung Estedosius würde sie hören und ihr öffnen, doch es kam nichts.

Demotiviert ließ sie sich wieder auf den Boden fallen. Sie könnte sich jetzt in einen Menschen verwandeln um den Griff herunterzudrücken.... Moon schaute auf. Ja, das wäre eine Idee! Und es dauerte auch nicht lange, da hatte sie sich auch schon verwandelt. Keine Schmerzen und keine Komplikationen was die Verwandlung anging, und doch holte sie der Muskelkater von gestern wieder ein. Moon keuchte von diesem Schmerz in den Seiten, als sie sich hinstellte. Sie drückte sich ihre rechte Hand in die Seite, die mehr schmerzte und hoffte darauf, der Schmerz würde verschwinden! Doch es tat sich nichts! Im Gegenteil! Ihre Hand brannte wie Feuer. Erschrocken hob sie diese und schaute sich ihre Hand an. Ein Schnitt zog sich vom Ansatz ihres Ringfingers bis zu ihrem Handgelenk. Bluten tat er nicht mehr, doch die dreckige Kruste bewies, dass die Wunde dies mal getan hatte. Der Riss in der Kruste sprach wieder dafür, dass die Verwandlung in einen Menschen die fast verheilte Wunde wieder aufgerissen hatte.

Wolf und DracheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt