#24 Verzweiflung

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Moon lief gerade aus. Immer der imaginären Linie nach. Nach wenigen Minuten lichtete sich der Wald, bis fast keine Bäume mehr dastanden. Stattdessen stand sie jetzt an dem von Cuervo angedeuteten Fluss. Sie blieb kurz stehen und atmete die Luft ein, um sich erneut zu orientieren. Sie roch den frischen Geruch des Wassers und weiter entfernt ein Reh. Außerdem roch sie das viele andere Tiere in der Nähe waren. Aber den noch vorhin so  starken Geruch von Alpha konnte sie nicht mehr wieder finden. Sie war ein wenig enttäuscht Alphas Fährte verloren zu haben, wollte aber dennoch nicht aufgeben. Cuervo meinte das sie dem Fluss stromaufwärts folgen sollte.... oder stromabwärts? Mist! Sie hatte es vergessen! Niedergeschlagen setzte sie sich hin. So konnte sie Alpha doch niemals finden! Außerdem waren sie so weit in den Wald gewandert, das sie die Orientierung verloren hatte. Nun war sie wieder allein. Aber als ob das nicht schlimm genug wäre, sie wusste ebenfalls nicht wo sie war, geschweige denn nach Hause kommen sollte. Aber was am schlimmsten war: Sie wusste auch nicht wer sie war. Wolf oder Mensch? Killer oder Monster?

Sie setzte sich hin. Warum war ihr innerer Wolf nicht da wenn man ihn brauchte? Okay Moon.... Beruhige dich! Panik bringt dich auch nicht weiter! Sie schaute Richtung Sonne, welche fast über ihr stand. Sie schätzte also das es kurz vor Mittag war. Sie legte sich hin und legte ihren Kopf auf ihre Pfoten. Was mache ich jetzt? Ich bin alleine im Wald. Ich habe keine Ahnung wo ich hin muss, geschweige denn wo ich bin. Sie beobachtete ihre Umgebung ganz genau. Sie saß an einem Fluss. Umgeben von einem mittlerweile nur noch Tannenwald. Weiter stromaufwärts war noch immer die Stelle zu sehen, wo sie durchs Gebüsch kam. Plötzlich fiel ihr etwas ein. Sie stand auf und ging wieder zurück um noch einmal Alphas Geruch zu finden. Sie schnüffelte mit ihrer Schnauze am Boden entlang, in der Hoffnung etwas zu finden. Als dies nicht klappte, versuchte sie es noch einmal mit geöffneter Schnauze und geschlossenen Augen. Leider machte ihr das Schicksal einen Strich durch die Rechnung. Immer noch nichts!

Sie entschloss einfach dem Strom aufwärts zu folgen. Verloren war sie eh schon. Vielleicht hatte sie ja das Glück, das Cuervo sie wiederfindet. Oder vielleicht war stromaufwärts auch die richtige Richtung? Vielleicht findet sie ja wirklich ohne Hilfe Alpha wieder?

Sie trank einen Schluck Wasser aus dem Fluss, ehe sie mit neuer Hoffnung weiter flussaufwärts lief. Zwischendurch musste sie wieder durchs Unterholz oder durch Büsche, da der Fluss plötzlich eine Kurve schlug, oder der Untergrund zu matschig war. Immer wieder versuchte sie Alphas Fährte wieder aufzunehmen. Leider blieben ihre Versuche erfolgslos. Moon ging jedoch weiter. Sie ließ sich nicht abbringen. Sie musste ihn finden! Nach einer ganzen Weile laufen,  blieb sie erschöpft mit schmerzenden Pfoten, verfiltzten Fell und knurrenden Magen stehen. Das macht doch so keinen Sinn! Nicht aufgeben! Sprach ihr ihr innerer Wolf Mut zu. Ach, JETZT meldest du dich wieder? Willst du mir jetzt Vorwürfe machen? Fragte ihr Wolf sie auffordernd. Moon nickte nur und legte trotzig sich hin. Es dämmerte bereits. Außerdem wurde es kälter und die Luft frischer. Die Nadeln der Tannen stachen in Moons Bauchfell.

Es wird bald Regnen... Stellte ihr Wolf fest. Auch das noch! Jetzt jammer nicht so rum wie ein Mensch! Du bist jetzt ein Wolf, also benimmst du dich jetzt auch wie einer! Ihr Wolf wurde wieder wütend. Ist ja gut! Was soll ich tun? Was du tun sollst? Bin ich denn dein Lehrer? Nein, aber... Also! Wie geht es dir?  Moon war sichtlich verwirrt. Hatte er nicht erst behauptet ihr die sachen beizubringen, die sie zum überlegen brauchte? Und jetzt behauptet er das Gegenteil, nur um jetzt zu wissen wie es ihr ging? Dennoch antwortete sie, um ihren Wolf nicht weiter zu provuzieren mit: Mir ist kalt, ich habe Hunger.. Was macht man gegen Hunger?  Er hatte sie unterbrochen, aber Moon verstand die Anspielung ihres Wolfes. Sie sträubte sich gegen das, was er von ihr wollte. Sie wollte nicht schon wieder ein Lebewesen töten! Nicht schon wieder! Das erste Mal war schon schlimm genug! Dennoch schnüffelte sie mit erhobenen Kopf in der Gegend rum. Tatsächlich fand sie die Spur eines Rehs. Na also! Nein! Was nein?! ich will nicht töten! Musst du aber! Außerdem ist es kein töten, sondern jagen!  Jetzt stell dich hin und finde raus wo sich dein Opfer befindet!  Widerwillig tat Moon wie ihr geheißen und stellte sich wieder hin...

"Hey Leute,

Ja, ich lebe noch! Hier wieder ein neues Kapitel, nicht das längste, aber es sollte reichen, nicht? XD Ich freue mich immer über Kommentare und auch über ein Sternchen! Wie auch beim letzten und vorletzten Kapitel, werde ich versuchen alle kommentare zu beantworten! Bis dahin noch:

Viel Spaß bem Lesen,

Eure Wolfsmond132!"

Wolf und DracheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt