24 ›› by your side

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"Wo ist sie?"

Die Situation war nicht gerade angenehm, mir hatte das Gespräch durch die Tür tatsächlich mehr gefallen, da mir gerade beinahe schlecht werden könnte, weil mein Herz gefühlt Achterbahn fuhr.

"Sie ist im Krankenhaus, Jimin. Und wir wissen noch nicht wie lange."

Erschrocken hob ich meinen Kopf und krallte die Finger mehr in meine Oberschenkel. "W-was?", brachte ich ungläubig hervor. "Was erzählst du da? Warum? Und warum... sagst du mir das und-" Er unterbrach meinen aufgebrachten Redeschwall, indem er plötzlich näher zu mir rutschte und einen Arm um meine Schultern legte.

"Hey, beruhig dich. Sie wollte, dass ich es dir sage. Sie hat mich darum gebeten, wirklich. Sie wollte doch nur, dass du nicht alleine bist und jemanden hast."

Bei seinen Worten bildeten sich wieder Tränen in meinen Augen. "Ich bin hier, du musst nichts zurückhalten, okay? Wir können sie jeder Zeit besuchen, aber bitte fress das nicht alles wieder in dich herein." Berührt merkte ich wieder, was ich so an diesem Mann fand, warum ich ihm so schnell mein Vertrauen geschenkt hatte.

"S-sie war so schwach in letzter Zeit", wisperte ich, "und trotzdem sorgt sie sich immer um mich. U-und ich? Ich mache garnichts!" Ich vergrub meinen Kopf in meinen Händen, doch spürte dabei, wie Yoongi seine Hand über meinen Rücken fahren ließ und diese Berührungen von ihm nahm ich viel zu intensiv wahr.

"Ich bin da, okay? Du hast es nicht wissen können, du bist genug mit deinem Leben beschäftigt. Und was mich- uns angeht... ich sollte dir vielleicht eine Erklärung liefern...", er seufzte auf, ich lauschte nur, während ich leise vor mich hin wimmerte und seine Berührung genoss.

"Ich wollte dich nie, niemals so ignorieren und verletzten, wie ich es getan hatte. Und es tut mir so unfassbar Leid und du weißt nicht, wie sehr ich selbst darunter gelitten habe [...] "

Flashback
Yoongi

"Pass' auf dich auf auf dem Weg nach Hause." Er schnalzte schmunzelnd mit der Zunge und wusste wahrscheinlich gar nicht, dass diese Worte nicht nur so dahin gesagt waren. "Ich meine das ernst", seufzte ich, als ich dem braunhaarigen Jungen hinterher sah, welcher nun mit seinem Rucksack und dem Stock den Raum verließ.

Seine Haltung wie immer etwas in sich zusammengesackt, der Kopf gesenkt, doch trotzdem kam sein schöner Körper zur Geltung, obwohl er nicht ansatzweise etwas dafür tun wollen zu schien. Ein Lächeln bildete sich auf meinem Gesicht, als ich an die vergangene Stunde dachte.

Er hatte auf einem Stift herumgekaut, wie so oft, doch bestritt jedes mal, es getan zu haben, da er ja selten einen brauchte. Trotzdem tat er es und ihn damit aufzuziehen und seine aufgeplusterten, roten Wangen zu sehen, war es komplett wert.

"Min."

Erschrocken fuhr ich hoch und blickte direkt in zwei blass-graue Augen. "Sie schauen dem Jungen ein wenig lange hinterher, finden Sie nicht?", fragte sie spielerisch interessiert und setzte sich provokant auf die Tischplatte vor mich, beäugte mich abschätzend von oben herab. Finster erwiderte ich Mrs. Choi's Blick, doch antworten tat ich nichts.

"Glauben Sie nicht, ich wüsste nicht Bescheid, das geht mir deutlich zu weit. Nächste Woche fahren wir weg und glauben Sie mir, ich kann feuern wen und wann ich will." Fast schlich sich ein Grinsen auf mein Gesicht, doch dann dämmerte es mir. Vor wenigen Tagen noch war mir das alles nicht wirklich wichtig gewesen, doch nun hatte ich ein neues Ziel. Ich hatte viel mit Mrs. Park gesprochen, wusste mehr oder weniger von ihrer aktuellen Lebenslage Bescheid, da Jimin es nicht verstand, warum er selbstständiger werden solle.

Don't Be Blind | Yoonmin | abgeschl. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt