~31~ Abschied

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,,Aber Elben sind auch unsterblich. Dennoch sterben sie, wenn sie ein Schwert im Herzen stecken haben." kam es bessewisserisch von Bilbo.
,,Elben denken nur, dass sie unsterblich seien. Wenn man ewig lebt und dennoch sterben kann ist, man halt sterblich. Wenn man durchbohrt wird und weiter lebt, dann ist man unsterblich! Kampiert?!" knurrte ich den Hobbit gereizt an. ,,Bei Valar! Ich sag doch, Hobbits sind dumme Wesen!"
,,Hey, nichts aufregen, Fenna! Ich kannte den Unterschied auch nicht." brachte Thorin mich wieder runter.
,,Ja, aber du bist nun mal ein Zwerg. Das ist was anderes." grummelte ich und Thorin musste grinsen.

,,Ich bin einfach nur froh, dass du wirklich unsterblich bist, Fenna. Ohne dich..." Er sprach nicht weiter sondern schloss mich ein weiteres Mal in seine Arme. Ich erwiderte es. ,,Und dir macht das nichts aus? Ich meine, dass ich es bis jetzt verheimlicht habe?" wollte ich bitter wissen. ,,Nein. Warum auch? Die Hauptsache ist, dass du lebst und es dir gut geht." Ich hörte sein Lächeln und musste ebenfalls grinsen.
,,Ich will ja nichts sagen, aber dieser Ort ist mir nach wie vor suspekt. Können wir dann mal los?" meinte der Hobbit und der Moment zwischen Thorin und mir was zerstört.

,,In den du das fragst, hast du schon was gesagt, Bilbo!" zischte ich fuchsig und löste mich aus Thorins Umarmung. ,,Danke dafür." fügte ich knurrend hinzu und verwandelte mich trotzig in einen Adler.
Thorin musste leise über mich lachen, was ich mit einem Schmunzeln abtat.
So stiegen die Beiden auf und ich hob ab. Bloß weg von hier!
Wir flogen wieder über Cirith Uncol hinweg und Erleichterumg machte sich in mir breit. Denn wir hatten es geschafft! Wir habe Mittelerde vor einem weiteren Krieg bewahrt!
,,Also Bilbo, eines kann ich dir sagen: Ich kann Hobbits einfach nicht ausstehen, vor allem aber dich nicht.
Du bist unnütz, kannst nicht kämpfen und hättest meinetwegen ruhig zuhause bleiben können, denn auf der Reise hast du nicht sonderlich viel geleistet. Du bist dumm wie Stroh und weißt nichts über diese Welt. Und von deinem Feingefühl fange ich jetzt gar nicht erst an. Aber eines muss man dir lassen, Bilbo Beutlin: Du hast ein treues Herz und einen starken Willen. Dir haben wir es zwar zu verdanken, dass wir nun hier sind. Doch du warst es auch, der das alles beendet hat. Gut gemacht, kleiner Hobbit."

Jedes einzelne Wort davon meinte ich ehrlich. Wirklich ehrlich. Und es war auch das erste mal, dass ich einem Hobbit ein Lob ausgesprochen habe. Jedenfalls so halbwegs.
,,Siehst du Bilbo. Sie kann auch anders." lächelte Thorin den Hobbit aufmuntern an.
,,Wir bringen dich erst mal nach Hause, Bilbo. Danach fliegen wir beide, Thorin, nach Bruchtal. Elrond muss von unserem Erfolg erfahren. Ja?"
,,In Ordnung. Lass es uns so machen."
stimmte der König mir zu und ich steuerte auf Hobbingen zu.

,,Eines Tages werden wir uns wiedersehen, Bilbo Beutlin. Machs gut." verabschiedete sich Thorin von seinem Freund und umarmte den kleinen Hobbit.
,,Das werden wir. Machs gut, Thorin."
verabschiedete sich auch Bilbo, winkte ein letztes Man und verschwand dann im Haus.
,,Ich weiß, du kannst ihn nicht leiden. Aber er ist ein guter Freund und ein Teil der Gemeinschaft geworden.
Ab und an werde ich ihn also besuchen." meinte der Zwerg an mich gewandt und lächelte. ,,Ich weiß. Solange ich nicht dabei sein muss, habe ich kein Problem damit." erwiderte ich monoton, musste dann aber auch lachen.

,,Dann wollen wir mal zu Elrond.
Aber bitte sei dieses mal nicht so grummelig, ja? Er ist mein Freund und ich möchte nicht, dass du die Stimmung runterzihst." meinte ich bittend, mit einem warnenden Unterton. ,,Okay, okay. Versprochen." gab er nach und hob beschwichtigend die Hände. Zufrieden nickte ich und wurde wieder zum Adler.
,,Wie seid ihr Beiden eigentlich Freunde geworden?" wollte Thorin interessiert wissen.
,,Ich war ganz alleine und er war der einzige in ganz Mittelerde, der mich nicht beleidigt und vertrieben hat. Er hat mich akzeptiert, so wie ich bin, und bot mir an, bei ihm zu leben.
So wurden wir Freunde." erklärte ich und Trauer kam in mir hoch. Trauer über meine ach so tolle Vergangenheit.

Schnell schüttelte ich diese Gedanken ab. Denn meine Gegenwart sah nun anders aus. Ich hatte einen neuen, guten Freund gewonnen. Und zwölf weitere Personen, die ich nun meine Freunde nennen konnte.

Das Geheimnis um FennaWhere stories live. Discover now