~28~ Aufbruch

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Der Hobbit hielt in seiner Bewegung inne und schluckte hart. ,,Von was für einem Ring redest du, Fenna?" fragte er gepresst.
,,Von dem Ring, den du von Gollum hast, welchem du in den Orcstollen begegnet bist, und mit dessen Hilfe du entkommen konntest. Den Ring meine ich." klärte ich ihn genervt auf und verdrehe innerlich die Augen.
,,Ja also... den hab ich in der Schlacht verloren. Hehe..." lachte er bitter und drehte sich wieder zu mir um.
,,Bilbo." knurrte ich ihn warnend an.
,,Ist ja gut. Hier ist er." gab der Hobbit nach, zog diesen einenRing aus seiner Jacketasche und hielt ihn mir vor die Nase.

,,Gut. Du, Thorin und ich fliegen jetzt sofort nach Mordor und zerstören den Ring dort im Schicksalsberg. Kapiert?!"
,,Bitte was? Warum denn?" wollte Bilbo verwirrt wissen.
,,Weil Saurons Seele nach wie vor am Leben ist und wie ihn auf der Stelle vernichten müssen, um die Welt zu retten. Grund genug?" grummelte ich besserwisserisch.
,,Okay, das ist Grund genug." nickte er verständlich.
Und so flogen wir noch am selben Abend los. Auf dem Weg erklärte ich Bilbo, warum genau er mitkommen musste und was uns bevorstehen würde.

Selbst in der Nacht flog ich. Denn ich wollte diesen unheilbringenden Ring so schnell wie möglich vernichten.
Thorin und der kleine Hobbit schliefen auf meinem Adlerrücken ein und ich fühlte wie sie es sich bequem machten.
Als die Sonne ihre ersten wärmenden Strahlen am Horizont aufgingen ließ, wachten die beiden Schlafmützen recht schnell auf.
,,Wir machen eine Rast. Ich brauch ne Pause um meine Energie wieder aufzuladen." begrüßte ich sie am Morgen und setzte zum Landeflug an.

,,Du sagtest, Sauron habe neun Unsterbliche an seiner Seite. Wie sollen wir bitte an denen vorbei, wenn die nicht sterben können?"
fragte Thorin mit vollem Mund.
,,Das last meine Sorge sein. Bilbo, du musst einfach immer Richtung Vulkan. Du darfst dich unter keinen Umständen ablenken, gar in einen Kampf verwickeln lassen.
Und Thorin, deine Aufgabe ist es, den Hobbit zu beschützen. Niemand darf an ihn heran kommen. Du musst das verhindern.
Ich werde auf euch beide aufpassen und die Blicke der Nazgul auf mich lenken." teilte ich ihnen Aufgaben zu.
,,Du willst alleine gegen neun unsterbliche Menschenkönige kämpfen?! Das kommt gar nicht in frage! Ich lasse dich doch nicht blindlings in den Tod laufen! Dafür bedeutest du mir zu viel! Äh, ich meine dafür bist du viel zu wichtig. Ach, du weißt, was ich meine." funkte der König direkt dazwischen und ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Echt süß von ihm...

,,Keine Sorge, Thorin. Ich schaffe das schon. Du weißt doch, was ich alles drauf habe." lachte ich verschmitzt und erhob mich. ,,So, aber jetzt weiter im Text." So verwandelte ich mich, mit neuer Energie erneut in einen Adler und ließ die Beiden wieder aufsteigen.

Wir kamen gut und schnell voran. In der Luft gab es nun auch mal keine Hindernisse. Auch der Flug über das sonst sehr stürmische Nebelgebige verlief reibungslos.
,,Was ist das dort unten für ein Wald?" wollte Bilbo wissen und deutete mit seinem Finger hinab.
,,Das, du ungebildeter Hobbit, ist Loth Lorien. Die Heimat Galadriels und Celeborns. Und der Wald dort vorn ist der Fangornwald. Das Zuhause von vielen, vielen Ents." erklärte ich leicht gereizt. Dieser Hobbit war mir immer noch nicht geheuer. Er war einfach nur dumm.
,,Von Loth Lorien hörte ich schon viel. Aber sag, Fenna, was sind Ents?"
fragte nun Thorin interessiert.
,,Ents sind lebendige Bäume. Auch Baumhirten genannt. Baumbart ist der älteste aller Bäume. Ein sehr netter, aber auch leicht seniler Baum." lachte ich schmunzelnd. Die Erinnerungen, welche ich mir Baumbart verband, waren schöne Erinnerungen.

,,Toll... Mich meckerst du wieder an und Thorin erklärst du alles, ohne ihn an zu schnauzen." grummelte Bilbo leise vor sich hin, in der Hoffnung, dass ich ihn nicht hören würde.
Aber ich hörte es.
,,Warum sollte ich ihn auch anschnauzen, er ist kein unwissender Hobbit wie du."

,,Ach, lass sie reden, Bilbo. Fenna hat es eben nicht so mit Hobbits. Du darfst es ihr nicht verübeln. Nicht, Fenna?" munterte der König den Hobbit auf und ich stimmt ihn brummend zu. Aber nur, weil er es war.

Ja, in letzter Zeit dachte ich schon oft an diesen Thorin. Nicht, weil er der König war, sondern einfach so. Ich mochte ihn. Er war mir ans Herz gewachsen. Er ist mir ein Freund geworden. Ein sehr guter Freund.
Vielleicht ja auch mehr als das.
Ach, ich wusste es einfach nicht!

Das Geheimnis um FennaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt