~3~ Elrond

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Ich schlägelte mich weiter durch den Spalt - die schlauen Zwerge waren mir bis jetzt nicht gefolgt, sie wollten ja wissen... was wollten sie überhaupt wissen? Dumm... - als ein Horn ertönte. Das Horn der Elben. Und als es im Schall verflog, sah ich das. Das einzig wahre Zuhause, das ich je hatte. Das letzte heimelige Hause Elronds. Bruchtal!

Ohne auf die Gemeinschaft zu warten, stieg ich die Treppen hinab und den Weg entlang, der mich zum Tor brachte. ,,Haldir! Schön, dich nach so langer Zeit endlich mal wieder zu sehen." freute ich mich aufrichtig und schränkte ihm ein Lächeln. ,,Meine Herrin! Ich freue mich auch, euch wieder hier willkommen heißen zu können. Was führt euch zurück zu uns?" erwiderte er mein Lächeln mit einem strahlendem Lachen. ,,Ein komischer haufen Zwerge." knurrte ich abwertend. ,,Und wie oft soll ich es dir denn noch sagen? Ich habe einen Namen, verwende ihn!" Ich knuffte ihn und stieg die Treppen zur Terrasse hoch. ,,Sag Elrond, wenn er wieder hier ist, dass ich dazustoße, wenn das Essen aufgedeckt ist." ,,Natürlich, Herrin." Herr je, er konnte es einfach nicht lassen, mich so zu nennen...

An dem lauten Grölen erkannte ich, dass die Gemeinschaft angekommen war. Also begab ich mich wohl oder übel zu ihnen. Immerhin war ich nun ein Teil von ihr. ,,Ah, Fenna! Du bist wieder hier! Wie geht es dir?" erkundigte sich Elrond nach meinem Wohl, als er mich erblickte. Die Zwerge, die zuvor laut geredet hatten, verstummten und schauten mich voller Erkentnis an. ,,So heißt du also." meinte Fili lachend. ,,Wow, du konntest zuhören! Applaus für diese Leistung." sagte ich sarkastisch und setzte mich zu Thorin, Gandalf und Elrond an den Tisch. ,,Mir geht es gut. Danke der Nachfrage. Wie geht es dir, mein Freund?" ,,Ebenfalls sehr gut."
Wir unterhielten uns noch eine Weile, über dies und das. Und die ganze Zeit spürte ich den hasserfüllten Blick Thorins auf mir. Ich wusste, warum er das machte. Denn er hasste die Elben abgrundtief und konnte nicht verstehen, warum gerade einer von ihnen ein Freund von mir war. Doch ich ignorierte ihn gekonnt.

,,Thorin, jetzt zeige Herrn Elrond doch die Karte. Er ist jemand, der uns im dieser Beziehung helfen kann." redete Gandalf energisch auf den Prinzen ein. Genervt seufzte er, holte aber dennoch die Karte hervor. ,,Nein, Thorin..." Balin, der Alte, wollte ihn abhalten, doch Thorin ließ ihn nicht. Und so übergab er Elrond die Karte zum Einsamen Berg. Er nahm sie an und hielt sie gegen das Licht. ,,Mondrunen." murmelte ich erkennend. ,,Natürlich." nuschelte der Graue in seinen Bard. ,,Ihr habt Glück. Es scheint Schicksal, Thorin Eichenschild, dass ihr gerade heute her gekommen seid. Denn heute ist der einzige Tag, an dem man die Karte entziffern kann. Folgt mir." sprach der Elb ruhig und ging voran. Wir ihm hinterher. Zum Glück waren nur Thorin, Balin und ich von den Zwergen hier. Naja...
Mein Freund legte die Karte auf einen gewaltigen Edelstein, welcher von dem Mond bestrahlt wurde. Durch dieses Licht, kamen die Runen zum Vorschein. Ich trat neben Elrond und laß laut vor. ,,Stellt euch an den grauen Stein, wenn die Drossel schlägt und die untergehende Sonne ihren letzten Strahl hinabfallen lässt auf das Schlüsselloch."

,,Das ist es! So kommen wir ungesehen in den Berg." rief Thorin begeistert. ,,Noch haben wir Zeit. Die geheime Tür zu finden.Es dauert noch, bis der Durinstag kommt." sprach Balin aufgeregt. ,,Ihr wollt euch also eure Heimat zurück holen. Und du begleitest sie dabei? Warum?" mischte sich nun Elrond wieder ein.
,,Das haben sie vor. Und ja, ich helfe ihnen. Aber denke nicht, ich bin gesellig geworden. Ich hasse es nach wie vor, unter Leuten zu sein. Und dann noch unter solchen arroganten Zwergen. Nein, ich mache das, weil mir ein Anteil am Schatz versprochen wurde. Nur deshalb, und wegen dem Adrenalin, das mir schon so lange fehlte, helfe ich ihnen." murrte ich zu Antwort. ,,Hattest du nicht schon genug Adrenalin?" fragte er und aufrichtige Besorgnis lag in seiner Stimme. ,,Wie man es nimmt. Aber das hier, das hier lasse ich mir nicht entgehen. Vielleicht könnte ich ja ein paar gute alte Freunde wieder treffen." Zynisch grinste ich ihn an. Meine beiden Artgenossen schauten bloß die ganze Zeit irritiert zwischen Elrond und mir hin und her. ,,Freunde?!" lachte er kalt auf. ,,Fenna, willst du das wirklich machen? Ich weiß, dass du außer mir nur zwei weitere Freunde hier in Mittelerde hast. Der Rest ist... ist dir nicht sonderlich gut gesinnt. Bist du dir sicher?" hakte er nach. ,,Todsicher!"

Das Geheimnis um FennaWhere stories live. Discover now