~18~ Die Frage

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Mit einem einzigen Satz hiefte ich Smaug über den Wall und stapfte hinter ihm her. Thorin erschien auf dem Wall und schaute mich aufmerksam an. Ich warf ihm einen vielsagenden Blick zu und verwandelte mich dann in den riesigen, schwarzen Blade.
,,Wow... Und nun?" staunte der König verblüfft. Verschmitzt grinste ich ihn an. ,,Sollen sich die Elben um Den hier
kümmern." sprach ich und stupste Smaugs Kadaver an. Thorin grinste breit. ,,Gute Idee. Ich warte hier auf dich."

Ich flog, mit Smaug zwischen meinen Krallen, über die Ebenen Mittelerdes.
Und dann sah ich ihn. Thranduil! Mit seinem Heer im Rücken. All diese Spitzohren blieben stehen, als sie mich sahen. Doch ich beachtete sie nicht weiter und flog über sie hinweg. Kurz darauf kam ich endlich an meinem Ziel an. Dem Palast des Waldlandreiches. Die paar Elben die dort noch standen versuchten gar nicht erst, mich zu attackieren. So ließ ich Smaugs Leichnam einfach vor dem Haupteingang fallen. Laut krachend prallte er auf den Boden und versperrte den ganzen Eingang.
Zufrieden betrachtete ich mein Werk und flog wieder davon.

Wieder bei Thorin angekommen wurde ich wieder zu mir und stelle mich neben den König unter dem Berge auf den Wall. ,,Thranduil ist in vier Tagen hier. Ich habe ihn und sein Heer gesehen. Sie umqueren gerade den See." berichtete ich kühl. Thorin grummelte nur irgend etwas unverständlich. Aber es hörte sich so an, als würde er meine Abneigung gegen den König der Spitzohren teilen. Und das tat er auch, das wusste ich. ,,Fenna?" sprach er mich mit einer überraschenden Nervosität an. So was kannte ich bis jetzt nicht von ihm. ,,Ja?" fragte ich neugierig. Ich war gespannt, was er nun von mir wollte. ,,Ich weiß nicht, was zwischen dir und Thranduil passiert ist. Ich weiß auch nicht, woher du diese beeindruckenden Kräfte hast. Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht sehr viel über dich. Aber weißt du was? Das macht mir nichts. Auch was andere über dich sagen, was du schon getan haben sollst, ist mir ebenfalls egal. Ich sehe dich als eine geheimnisvolle, aber dennoch unglaublich herzliche Zwergin. Eine Zwergin, die keine Heimat und keine Familie hat. Deswegen wollte ich dich fragen, ob du nicht nach dem Krieg hier bei uns, bei mir im einsamen Berg leben möchtest?"

Erstaunt sah ich ihm in seine blauen Augen. Brachte kein Wort raus. ,,Und, was sagst du?" fragte er noch einmal. ,,Thorin... ich weiß nicht, was ich sagen soll. Es ehrt und freut mich, dass du mich das fragst. Aber weißt du, ich habe mein Leben lang keine Heimat gehabt. Klar, da war Elrond, aber ich war nie länger als zwei Wochen bei ihm. Ich war mein Leben lang unterwegs, habe die Welt entdeckt, war Einzelgängerin. Mit euch zu gehen war schon eine große Veränderung..." begann ich und sah, dass Thorin enttäuscht weg schaute. ,,Doch wenn ich genauer darüber nachdenke..." griff ich das Wort wieder auf und Thorin schaute mich wieder mit neuer Hoffnung an. ,,Ihr habt mich verändert. Du hast mich verändert. Und das nicht zum Negativen. Ich fühlte mich bessert, seid dem ich bei euch bin. Und um ganz ehrlich zu sein, könnte ich mir schon vorstellen, hier zu bleiben. Hier zu leben, bei euch allen. Ich glaube, das wäre schon was für mich. Aber ich möchte mich auf nichts festset..."

Plötzlich ergriff mich Schwindel und ich wankte nach hinten. Ich lief Gefahr um zu fallen, doch zwei starke Arme bewahrten mich davor. Behutsam richtete Thorin mich wieder auf. ,,Alles in Ordnung?" Besorgt musterte er mich. ,,Geht schon wieder... Ist nur die Erschöpfung." Ich fasste mir an meinen schmerzenden Kopf und rieb mir die Schläfen. ,,Du hast dich ziemlich verausgabt in letzter Zeit.
Du hast Smaug getötet, mich gerettet und jetzt noch dieser riesige Drache... Das war wohl zu viel für dich." meinte er ruhig, dennoch hörte ich leichte Sorge aus seiner Stimme. ,,Das kann wohl so sein." gab ich zu, auch, wenn ich das nicht gerne machte. Ich hasste es eigentlich meine Schwäche zuzugeben. ,,Versprich mir Fenna, dass du dich im Krieg nicht in diesen Blade verwandelst. Pass auf dich auf und überanstrenge dich bitte nicht. Ich möchte nicht, dass du unbeschützt und bewusstlos da liegst und ein Orc die Chance ergreifen sollte... Ach, sprechen wir nicht darüber. Ich hab es satt, nur negativ zu denken."

Das Geheimnis um FennaWhere stories live. Discover now