~20~ Krieg

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Dain und sein Heer haben sich wie abgesprochen nördlich des Rabenberges positioniert. Thorin und Co standen mit mir vor dem Thor Erebors. Alles war totenstill. Keiner wagte es ein Wort zu sagen. Ja gar zu atmen. Nicht mal ein Windhauch war zu spüren. Eine gespenstische Stille herrschte.
,,Sie kommen." hauchte ich und wie gerufen tauchten die Elben vor uns am Horizont auf.
In Reih und Glied stellten sie sich auf und dann kam er. Thranduil! Dieses arrogant Spitzohr schritt auf seinem Hirsch heran. ,,Geht, Thorin. Überlasst ihn mir." murmelte ich. Der König nickte stumm und zog mit seinem Gefolge ab. Nur noch ich stand nun dort. Thranduil gegenüber.

,,Na sieh mal einer an. Da bist du ja. Hab dich vermisst." spottete der König der Elben und grinste mich fies an. ,,Na sieh mal einer an. Da bist du ja. Hab dich nicht vermisst!" spie ich zurück. Auch in meinem Gesicht bildete sich ein fieses Lachen.
,,Alleine gegen ein ganzes Heer. Und du bist dir sicher, dass du keine Hilfe brauchst?" grinste er weiter. Dem Sieg gewiss. Mein Grinsen wurde nur noch breiter. Mit einem einzigen Schlag verwandelte ich mich in Smaug, in der Größe von Blade. ,,Bist du dir sicher, dass du keine Hilfe brauchst?" äffte ich ihn brummend nach. Seine Augen weiteten sich für eine Millisekunden, doch sein Ausdruck wurde ganz schnell wieder ganz kalt.

Plötzlich erzitterte die Erde. Alle Blicke glitten gen Osten. Wehrwürmer brachen durch die Erde, verschwanden wieder und dann kamen sie. Die Orcs. ,,Die Horden der Finsternis greifen an. Los! Los, vernichten wir sie!" rief Dain und stürmte mit allen anderen Zwergen los. Auch Thorin, Fili, Kili die anderen Zwerge der Gemeinschaft und sogar der Hobbit stürzten sich in den Kampf.

Ich wandte mich wieder den Elben zu. Vertraute den Zwergin, dass sie diese Situation meistern würden.
Gierig schaute ich auf die vielen Elben hinab. Stellte mir schon die schönsten Dinge vor, die ich mit ihnen anstellen könnte. Doch plötzlich blitzten Bilder vor meinem inneren Auge auf. Bilder aus meiner grausamen... Nein! So wollte ich nicht sein! Nicht so brutal! Nicht auf diese Art und Weise!
,,Los, greift sie an!" gab Thranduil den Befehl und schon flogen hunderte Pfeile auf mich zu. Doch eine bewirken taten sie gar nicht. ,,Glaubt du ehrlich, Thranduil, dass deine Krieger mich besiegen könnten?! Oh, wie leichtgläubig du doch bist!" lachte ich hämisch. ,,Du hast immer gedacht, ich sei ein unberechenbares Monster!
Sieh an, du hattest wohl Recht! Ich bin um einiges größer und viel stärker als du! Aber du bist derjenige von uns beiden, der brutal ist!"
knurrte ich bedrohlich und machte einen für mich kleinen, für ihn riesigen Schritt auf ihn zu. Das Kampfgeschrei der Zwerge drang ununterbrochen an meine Ohren. Doch ich blendete es aus. Das hier, das zwischen Thranduil und mir, musste endgültig geklärt werden.

,,Was bei Valar?!" stieß eine Stimme hervor. Ich musste nicht mal gucken, um Legolas zu erkenne, der an die Seite seines Vaters hechtete.
Unbeirrt sprach ich weiter. ,,Ich bin nicht so wie du! Ich quäle niemanden ohne triftigen Grund. Ich versuche nicht, eine Person, die kein Feind ist, um zu bringen!" ,,Und was willst du jetzt machen? Wenn du nicht kämpfen willst? Wenn du keine Verletzten sehen willst?" unterbrach der König mich. ,,Von nicht verletzten war nie die Rede!" grinste ich frech, mein Blick glitt zu Legolas. Dieser schien zu verstehen. Genau wie sein Vater. Doch bevor das Spitzohr überhaupt reagieren konnte, bohrte sich schon meine spitze Klaue durch Legolas Körper. Gequält schrie er auf und verlor dann sein Bewusstsein. Schlaff hing er an meiner Klaue.

Natürlich habe ich ihn nicht umgebracht! Nur verletzt. ,,Nein! Sohn!" schrie Thranduil und kniete sich zu seinem Sohn, nachdem ich von ihm abgelassen hatte. ,,Egal wie, aber bringt sie um!" zischte der König durch zusammengepresste Zähne.
Erneut ergoss sich ein Pfeilhagel über mich. Jedoch achtete ich nicht darauf, denn ein Flattergeräusch ließ mich inne halten. Verdammt! Flughunde!
Ich musste etwas unternehmen! Ich musste die Elben von dem Krieg fernhalten und ich musste die Flughunde abwehren!

Mit einem einzigen, gewaltigen Flügelschlag erhob ich mich in die Lüfte und verschaffte mir einen Überblick.
Die Zwerge kämpften tapfer gegen die Orcs, waren jedoch nicht sehr überlegen. Die Flughunde machten das alles nicht besser.
Was mich jedoch am meisten beunruhigte: Thorin stand ganz alleine Azog gegenüber! Unbewaffnet!!

Das Geheimnis um FennaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt