Caring is not an advantage... außer vielleicht während der Apokalypse...

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Die Eichhörnchen - Apokalypse, die wir in Berlin "erlebt" haben. Auch Sherlock und seine Freunde müssen sich dem stellen...

https://www.wattpad.com/story/100355103-die-eichhörnchen-apokalypse


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In schnellem Lauf rannten sie in Mycrofts großem Stadthaus die verborgene Treppe hinunter. Sie huschten durch die schwere Stahltür in den ersten der mit Beton und Stahl verstärkten, im Keller des Hauses untergebrachten Sicherheitsräume.
Mycroft war vorangeeilt. Er blieb nun hinter der Tür stehen und wartete, bis sein Bruder, dessen Mitbewohner John sowie Detektive Inspector Lestrade an ihm vorbeigehuscht waren. Er wollte gerade die Tür hinter sich zuziehen, als er weitere eilige Schritte auf der Treppe hörte. Eine Frau kam in sein Gesichtsfeld.
„Anthea! Gott sei Dank! Kommen Sie!"
Anthea, Mycrofts unschätzbare Assistentin, huschte ebenfalls durch die Tür und nun endlich wurde diese von Mycroft geschlossen. Er drehte das schwere Verschlussrad, es knarrte ein wenig und nun würde der Bunker, in dem sie sich befanden, von außen nicht mehr geöffnet werden können.

Einen Augenblick brauchten sie alle, um zur Besinnung zu kommen.
Dann sagte John Watson, schwer atmend, die Hände auf die Knie stützend:
„Mycroft, zum Teufel, warum sind wir gleich noch mal wie die Irren in Ihr Stadthaus gebraust, um uns hier im Keller zu verstecken...?"
Mycroft seufzte.
„Weil dort draußen eine Art Apokalypse ausgebrochen ist. Sie wollen mir doch nicht sagen, Dr. Watson, dass Sie von alle dem nichts mitbekommen haben? Die Fernsehstationen berichten doch seit Stunden von nichts anderem!"
„Ich weiß", sagte John, „Eichhörnchen, die sich auf Menschen stürzen, um sie abzulecken, und die sie damit in Zombies verwandeln, die jeden küssen wollen, der Rosa und Glitzer an sich trägt ... Ehrlich gesagt habe ich das alles für einen dummen Scherz gehalten."
„Nun, leider ist es alles andere als ein Scherz, und wir tun gut daran, hier Zuflucht zu suchen", sagte nun Anthea.

„Mycroft!", knurrte Sherlock. „Hast du das etwas verbockt? Du oder deine Leute?"
„Herrgott nochmal, nein"!
Der „untergeordnete Posten bei der britischen Regierung" war offensichtlich verärgert über die Verdächtigungen seines Bruders.
„Der Ursprung der ganzen Sache liegt irgendwo in Deutschland. Was nichts daran ändert, dass das ganze eine äußerst kritische Situation ist, deren ich mich annehmen muss. Wir dürften hier erst einmal sicher sein."
Er seufzte noch einmal.
„Gut. Also ... es gibt hier unten drei Schlafräume. Einen davon bekommt selbstredend Miss Anthea. Da du, Sherlock, mit Dr. Watson ohnehin sehr eng zusammen lebst, schlage ich vor, dass ihr zwei euch den zweiten Schlafraum teilt, und wenn es Ihnen, Detektive Inspektor, nichts ausmachen würde, sich mit mir den letzten zu teilen, dann wären wir alle untergebracht."
„Greg", sagte Lestrade.
„Wie bitte...?"
„Wenn ich mir mit Ihnen ein Zimmer teile, wogegen ich unter den gegebene Umständen nichts einzuwenden habe, schlage ich vor, dass wir es uns ein wenig einfacher machen, und uns beim Vornamen nennen, Mycroft."
Mycroft schluckte, aber er nickte und sagte: „Einverstanden ... Gregory."
Die anderen fanden sich ebenfalls mit den Gegebenheiten ab. Was sollte man in einer solch außergewöhnlichen Situation auch Umstände machen.

„Nun", sagte Mycroft, „Dort hinten befindet sich das Arbeitszimmer. Solange die Verbindungen noch funktionieren, werde ich von dort die Situation zu regeln versuchen. Es gibt ein paar wichtige Calls, die ich tätigen muss, Leute sind zu kontaktieren ... Anthea, ich würde Ihre Hilfe sehr zu schätzen wissen. Ich hoffe, dass man in der Forschungsstation in Baskerville ein Gegenmittel findet, es wird jedenfalls fieberhaft daran gearbeitet ... Sherlock, zeig doch John und Gregory bitte den Rest der Bunkeranlage?"

Eine halbe Stunde später hatte John in der gut bestückten Küche des Bunkers erst einmal Tee bereitet. Er saß mit Greg und Sherlock am Küchentisch. Ein Großbildschirm versorgte sie mit den aktuellsten Nachrichten. Noch schienen einige Sender zuarbeiten, aber die Lage wurde offenbar immer kritischer. Weltweit war man in höchster Panik.
„Verdammt", schimpfte John. „Ich habe damit gerechnet, eines Tages mal von einem Verbrecher niedergestreckt zu werden, aber doch nicht von Eichhörnchen außer Gefecht gesetzt zu werden! Da wäre mit ja Moriarty noch lieber!"
Greg nahm einen tiefen Schluck Tee. Dann sah er Sherlock aufmerksam an und sagte:
„Sherlock, wie es aussieht, sind Sie der einzige von uns, der keinerlei Sorge oder Angst zeigt."
Sherlock nickte.
„Es ist...", sagte er zögernd, „einfach so, dass John hier ist. John beschützt mich. Vor allem." Er sagte das mit einem solchen beinahe kindlichen Vertrauen in der Stimme, dass John ganz warm ums Herz wurde. Es schnürte ihm regelrecht die Kehle zu, und er schwor sich, alles zu tun, um dieses Vertrauen nicht zu enttäuschen.

„Und dann", sagte Sherlock, „ist Mycroft hier. Und so wenig ich meinen Bruder auch leiden mag, bin ich überzeugt, dass er eine Lösung zur Beseitigung dieser Krise finden wird."
Wieder sahen beide Männer erstaunt drein.
„Und, nun ja, Sie, Gavin, haben mich schon mehrfach vor dem Untergang gerettet, und auch Sie sind hier bei mir. Ich habe also nichts zu befürchten."
Und Sherlock erhob sich, um allen dreien erneut Tee einzuschenken.

Greg und John waren fassungslos.
So sehr hatte Sherlock sich noch nie geöffnet. So offen hatte er noch nie davon gesprochen, was er empfand.
„Da muss erst also eine Zombie- oder besser Eichhörnchen-Apokalypse ausbrechen, damit wir so etwas von Ihnen zu hören bekommen", sagte John und schüttelte verblüfft den Kopf.

„Ja", sagte Sherlock, „Sie wissen doch, John, ich habe einen Hang zur Dramatik. Im übrigen, da wir nun nicht wissen, ob die Welt nicht tatsächlich untergeht, wenngleich ich, Mycrofts Fähigkeiten zugrunde gelegt, nicht davon ausgehe, möchte ich noch etwas tun, was ich unter normalen Umständen vermutlich weiterhin nicht fertiggebracht hätte."
Er drehte sich John, zog ihn am Kragen seines Hemdes zu sich heran und legte seine Lippen auf die des kleineren Mannes, zu einem langen intensiven Kuss. Auf den John sich mit einem überraschten Einatmen, dann jedoch mit einem zufriedenen Seufzer einließ.

Greg wäre beinahe die Teetasse aus der Hand gefallen.
Dann jedoch begann er, breit zu grinsen. Wenn sie nicht mitten in einer Apokalypse stecken würden, denn würden Anderson und Donovan ihm jetzt jeweils 50 Pfund schulden.
Er räusperte sich, aber John und Sherlock waren nicht voneinander abzubringen.
Greg seufzte ein wenig sehnsüchtig.

Schließlich löste Sherlock sich doch wieder von John.
„Gerard", sagte er, „Sie sollten die Tatsache, dass Sie heute Nacht in einem Zimmer mit meinem Bruder nächtigen werden, im übrigen zu ihrem Vorteil nutzen. Glauben Sie mir, Sie würden nicht nur sich, sondern auch ihm einen Gefallen tun, wenn Sie die Initiative ergreifen, denn, wie John es ausdrücken würde, er steht auf Sie!"
Und er widmete sich wieder John Watsons Lippen.

Tja, als die Eichhörnchen- Apokalypse ein paar Tage später so schnell vorbei war, wie sie gekommen war, verließen zwei glückliche Paare den Bunker.
Nur Anthea seufzte. Es war prima, dass es Molly Hooper gut ging. Aber es war doch zu schade, dass sie nicht mit ihnen im Bunker gewesen war ...

Sherlock BBC One-shotsUnde poveștirile trăiesc. Descoperă acum