34. Kapitel

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*Suzies Sicht*

Chris bedankte sich, gab mir den Schlüssel zurück und dann einen Kuss auf die Stirn. Was geht mit dem ab? Weshalb küsst er mich? Aber oh mein Gott er hat mich geküsst! Ich wollte wissen, was mit Joel los war. Erst ist er okay, dann verhält es sich komisch und dann muss er mit Chris über eine Stunde was klären. Das ist doch nicht normal! Ich würde das gerne wissen, aber aus Respekt vor Joel und seiner Privatsphäre frage ich nicht nach. Chris nahm sich ein Steak vom Grill und aß es so, weil keine Burger mehr da waren. Zabdi stand auf und holte den Nachtisch, den anscheinend auch die Jungs mitgebracht haben. Erick und Joel saßen noch Arm um Arm da, wie zwei Fußballspieler nach einem anstrengenden Spiel. Es fehlte nur das Bier. Lisa saß daneben und ich weiß nicht, ob ich die letzte Stunde zu abgelenkt war, oder ob auch bei ihr irgendwas passiert war. Oder ob ich mal wieder halluzinierte, weil mal wieder alles zu viel war und das weder meine Sinne aufnehmen, noch mein Hirn verarbeiten konnte. Ich stand auf, bat Chris mir etwas Nachtisch zurückzuhalten (ja ich weiß er war vielleicht die falsche Person für sowas) und ging rein in mein Zimmer. Es war heute genug passiert. Ich musste aufpassen, nicht ganz durchzudrehen. Ich schloss die Tür. Dann setzte ich mich aufs Bett. Ich nahm mein Handy und machte eine Sprachmemo, in der ich einfach alles rausließ. Vom Morgen mit der Ankunft der Jungs über das Auto und das Putzen zu den Bildern, das Grillen und Joels komischen Verhalten. Das mit Lisa wollte ich jetzt vorerst mal nicht glauben. Das war sicher wieder mein Hirn, beziehungsweise eben der nicht vorhandene Teil von Hirn. Wie immer schicke ich die Sprachmemo an Alvi. Das ist für mich sowas wie ein Tagebuch, was er dann sozusagen speichert und verwaltet und aufbewahrt und whatever. Wenn ich darin Probleme aufgenommen hatte, hatte er auch schonmal Lösungsvorschläge gebracht und mir geholfen. Das bedeutet natürlich aber nicht, dass er sich allen Scheiß, den ich ihm da schickte, anhörte. Es kam drauf an, was ich dazuschrieb. Wenn der Text depri oder so war, hörte er sich das an. Wenn nicht meistens nicht. Er speicherte sie einfach ab, falls ich die irgendwann nochmal haben wollte. Als er sie sah, erschrak ich irgendwie. Es war doch schon Mitternacht dort!? Kurz darauf blinkte sein Name auf meinem Bildschirm auf. Videocall. Ich nahm an. Wir redeten ein bisschen und er beruhigte mich, als ich wieder anfing durchzudrehen. Dann kam Lisa rein und ich legte auf.
- Ist was?
- Kann ich Alvi auch mal sprechen? Er ist zwar dein Bruder aber auch mein bester Freund!
- Sorry. Ja. Er ist noch wach.
Ich wählte seine Nummer und er ging sofort dran. Ich gab das Handy meiner besten Freundin, die sich daraufhin in ihr Zimmer zurückzog und ging wieder zu den Jungs. Okay Suzie! Nicht durchdrehen!
C: Alles in Ordnung?
I: Ja.
R: Ich hab dir Nachtisch vor Chris gerettet!
C: Quatsch! Ich hätte den für dich aufgehoben.
E: Wäre halt blos nur noch ein Löffel übrig geblieben.
C:NEIN!
E: Überhaupt nicht!
C: Echt nicht.
I: Danke.
Ich setzte mich zu Chris und nahm den Nachtisch von Richard entgegen. Schokomousse! Wie lecker! Nachdem ich gegessen hatte, fragte ich in die Runde:
I: Wer hat den gemacht?
C: Ich. Hihi.
E: Ja klaaaar!
J: Meine Mom.
I: Sag ihr bitte der ist echt gut. Gibt sie Kochstunden oder so?
Alle lachten.
J: Ne sonst könnte ich ja auch kochen.
I: Schade...
E: Was ist mit Lisa los? Sie wollte nur nach dir gucken...
I: Sie redet grad mit nem guten Freund.
E: Und alles gut?
I: Denk schon. Weshalb nicht?
E: Ich weiß nicht...
Z: Geh doch zu ihr! Dann wirst dus wissen.

DIENSTAGWhere stories live. Discover now