DIENSTAG

5. Kapitel

Mein erster Wecker ging um 7.43Uhr. Ich schreckte kurz hoch und schaltete ihn im Halbschlaf aus. Lisas erster Wecker ging 2 Minuten später. Da sie aber noch schlief und ich zu faul war um aufzustehen und ihn auszuschalten, klingelte er munter weiter bis er kein Bock mehr hatte und sich in den Schlummer-Modus versetzte. 7.57 ging dann mein zweiter Wecker und um 8Uhr brüllte ihr Wecker wieder los. Ich stand also auf, machte ihren Wecker aus und beschloss, mich für die Reise schon mal fertig zu machen. Ich duschte mich kurz und checkte, während ich meine Haare in der Frankfurter Morgensonne trocknen lies, die Posts der Jungs auf Instagram. Sie waren wohl wieder im Studio. Nächstes Album würde wohl bald kommen. Ich ging, als ich alle likes und kommis gegeben, stories gedownloaded und eine meme gepostet hatte, wieder vom Balkon ins Zimmer. Lisa war inzwischen wach und checkte wohl auch grad ab, was die Jungs am werkeln waren. Als sie merkte, dass ich da war, meinte sie
- Die sind im Studio, oder?
- Sieht so aus...
- DANN GIBTS VIELLEICHT NÄCHSTES JAHR EIN NEUES ALBUM!
- ODER SOOOOON NE NEUE SINGLE!
-SOON
- Soon.
- Dienstag.
--FOREVER!
- Wann hast du vor, dich fertig zu machen? Ich will ja nicht hetzen, aber der Flug geht um 10.30Uhr, in zwei Stunden.
- Ach Scheiße!
Ohne ein weiteres Wort legte sie ihr Handy beiseite und rannte mit ihrem Zeug ins Bad. Keine 10 Minuten später kam sie fertig raus.
- Frühstück?
- Jap.
Wir gingen runter in den Speisesaal, frühstückten ein bisschen (ich frühstückte wegen dem Flug so gut wie gar nix) und gingen dann wieder hoch.
- Wir müssen uns jetzt beeilen.
- Ja aber der Flughafen ist ja ne Straßenecke weiter, das geht schon.
Nach 5 Minuten standen wir am Eingang und suchten den richtigen Check-In.
- Welchen müssen wir denn?
- Hier steht 406...
- Ach du Scheiße...
- Können wir da nicht fragen?
- Die wissen das bestimmt nicht...
- Fragen kostet nix!
Ich ging zu dem Typen am InfoPoint.
- Entschuldigung? Könnten Sie mir bitte sagen, wo das CheckIn 406 ist?
Verwirrt sah er mich an, schaute dann aber halbwegs widerwillig auf seinem Computer nach.
- Das ist am andern Ende des Flughafens...am schnellsten gehts, wenn Sie hier, dort vorne - sehen Sie? - wenn Sie da lang gehen, ganz gerade aus durch, bis ans Ende, und dann rechts. Da ist es.
- Oh...Okay, danke. Wiedersehn.
Ich drehte mich zu Lisa und gab ihr zu verstehen, dass ich wusste, wolang es ging. Sofort setzten wir uns in Bewegung. Wir waren uns wohl sicher, dass die Zeit knapp werden würde. Als wir ankamen, schauten wir auf die Uhr. Wow. Noch ein bisschen mehr als eine Stunde. Die Zeit fliegt. Nach weiteren Minuten Wartezeit kamen wir endlich dran. Ich gab der Dame am CheckIn meinen Pass.
- Gepäck? Wie viel?
- Ich glaub 3 Koffer... ich zeigte auf mein Gepäck.
- Ja, das sind 3. Dann müssen Sie einen nachzahlen.
Verunsichert schaute ich zu Lisa. Ob ich das Geld noch aufbringen konnte? Sie hatte nur einen großen Koffer.
- Haben wir jeder 2? Fragte ich sie.
- Ja. Weshalb?
- Nimmst du meine Gitarre dann noch? Muss ich nicht noch nachzahlen...
- Mach ich.
Ich drehte mich wieder zur CheckIn Dame.
- Sie nimmt den 3. Ich hab also nur diese zwei.
- Dann stellen Sie den ersten bitte aufs Band.
Ich stellte ihn aufs Band. 23.5kg.
- Zwar 0.5kg zu viel aber passt schon. Dann bappte sie diese Klebedinger dran. Der nächste Koffer bitte.
Selbes Procedere. 9.7kg.
- Passt. Hier Ihr Pass und die BoardingCard.
- Danke.
Dann passierte das selbe mit Lisas Gepäck. Koffer: 23.00kg. Perfekt. Gitarre: 2.5kg. Alles im grünen Bereich.
- Das Gate ist nur noch eine Halbe Stunde offen. Sie müssen sich beeilen.
- Wo ist das Gate?
Die Erklärung war soooo lang, dass ich nach der Hälfte aufhörte zuzuhören und Lisa mich hoffnungsvoll anschaute, ob ich das verstehen könnte, denn ihr kam das spanisch vor und ich konnte diese Sprache ja schließlich. Ich winkte nach 2min Erklärung also ab, sagte ein hastiges Danke und ging dahin, wo "Zu den Gates" stand. Wir fanden ziemlich schnell einen Plan vom Flughafen. Der Blick auf die Uhr verriet uns 20 Minuten. Wir mussten wieder gefühlt ans andere Ende des Flughafens. Scheiße. Die Zeit würde knapp werden. Ich erklärte Lisa also den Plan, den ich hatte, um da in 20 Minuten hinzukommen. Nach einer kurzen Diskussion einigten wir uns auf einen Weg und rannten los. 15minuten.