42

2.6K 40 0
                                    

Eigentlich dauerte die OP nicht so lange und Emir kam auch schon raus. Er war am liegen und er sieht auch mit geschlossenen Augen sehr heiß aus. Ich wollte schon zu Emir in sein Zimmer gehen, aber der Arzt meinte erst wenn er aufsteht können wir ihn sehen. Wir warteten schon wieder und konnten endlich nach einer Stunde ihn sehen. Meine Brüder ließen mich als erstes rein und blieben draußen, damit wir alles klären konnten.
Ich ging in das Zimmer rein und sah ihn dort. Er war wach und schaute aus dem Fenster. Als er mich bemerkte, schaute er mich an und sein nachdenkliches Gesicht wurde wieder fröhlich.

Emir: Ela.
Ich: Ja Emir?
Emir: Du kannst ja wieder gehen.
Ich: Ja das habe ich euch zu verdanken, aber ich möchte auch nicht mehr darüber reden.
Emir: Erzählst du es mir denn irgendwann mal?
Ich: Ja kann ich machen.
Emir: Ela darf ich dich umarmen?
Ich: Nein.
Emir: Ok. Wann darf ich dich denn wieder berühren?
Ich: Wenn wir wieder verheiratet sein sollten.
Emir: Ok. Damit komm ich auch klar. Ach und Ela?
Ich: Ja?
Emir: Ich liebe dich.
Ich: Emir ich liebe dich auch.
Emir: Ok Ela, wo du jetzt über alles Bescheid weißt, musst du mir deine Entscheidung mitteilen. Willst du mich noch oder willst du ohne mich weiter leben?
Ich: Emir was ist das für eine Frage. Wir beide wissen, dass wir einfach nicht ohne einander können. Wir lieben uns zu sehr, aber jetzt denke nicht, dass ich dir alles verzeihe. Das sollte das erste und das letzte mal sein, dass wir uns trennen.
Emir: Danke Ela, danke das du mir verziehen hast. Ich bin so froh, wenn du endlich wieder mein bist. Ich lass dich nie wieder los und falls du nicht mehr kannst, helfe ich dir hoch. Du weißt nicht wie sehr ich dich liebe Ela. Ich kann ohne dich kein Tag mehr aushalten.
Ich: Emir du bist der tollste Mann den ich je kennengelernt habe und geliebt habe. Übrigens auch der einzige. Ich kann zwar meine Gefühle nicht so wie bei dir ausdrücken, aber ich versuche es. Ich bin so froh, dass du der Vater meiner Kinder bist, ich bin so froh, dass du der erste bist der mich je berührt hat und ich bin so froh, dass du in meinem Leben eingetreten bist. Ohne dich kann ich mir einfach mehr kein Leben mehr vorstellen, du bist mein Lebenssinn, genauso wie Demir und Devran. Ihr seid die besten Dinge, die mir je passiert sind.
Emir: Ich muss korrigieren ich bin der heißeste Kerl/ Ding den du je kennen lernen durftest.
Ich: Du bist eher der hässlichste den ich je kennen gelernt habe.
Emir: Wen hast du denn noch alles kennen gelernt?
Ich: Ach ich habe schon die Namen vergessen, weil sie mit dir gar nicht mithalten konnten.
Emir: Hoffe ich mal für dich.
Ich: Emir jetzt sei nicht so eifersüchtig.
Emir: Bin ich doch gar nicht.
Ich: Nein du doch nicht.
Emir: Ich habe dich einfach so sehr vermisst und möchte dich auch nicht mehr mit jemandem teilen.
Ich: Dann gib zu, dass du eifersüchtig warst.
Emir: Muss ich nicht, denn wir beide wissen wie eifersüchtig ich sein kann und wir beide wissen auch wie eifersüchtig sein kannst.
Ich: Da haben sich zwei eifersüchtige Menschen gefunden.

Wir beide fingen an zu lachen und hörten nicht mehr auf, bis Emir mich nach Sinan fragte und ich wieder in die Realität zurück geschleudert wurde.

Ich: Er ist vor meinen Brüdern gesprungen und er wurde von den Kugeln getroffen.
Emir: Und wie geht es ihm jetzt?
Ich: Er ist... tot.
Emir: Was du lügst. Sinan ist nicht tot. Er darf nicht tot sein, mein bester Freund kann nicht tot sein.
Ich: Was? Er war dein bester Freund?
Emir: Ja ich habe extra ihn gebeten dein Psychologe zu werden, damit ich immer von allem Bescheid wusste. Keine Sorge er hat auch von dem Seitensprung erzählt, aber ich nehme es ihm nicht übel. Es hätte mich sogar gewundert, wenn er sich nicht in dich verliebt hätte. Mann muss sich einfach in dich verlieben.
Ich: Emir!
Emir: Stimmt du hast Recht. Mein bester Freund, mein Bruder, meine andere Hälfte, meine Jugend ist gestorben und ich lache hier noch. Ich muss sofort zu ihm.
Ich: Du bleibst wo du bist. Hast du mich verstanden.
Emir: Nein.
Ich: Doch.
Emir: Dann sag mir wenigstens wann... wann... wann seine Beerdigung ist.
Ich: In vier Tagen, aber er hat mir mal erzählt, dass er in Deutschland beerdigt werden will, neben IHR.
Emir: Ich weiß. Für meinen besten Homie mache ich alles.
Ich: Wie fühlst du dich gerade?
Emir: Wie soll ich mich fühlen Ela? Mein Bruder ist einfach tot. Ich habe mit ihm einfach alles durchgemacht. Mit ihm konnte ich als du weg warst wieder an etwas anderes denken. Er hat jede scheiße mit mir gemacht und jetzt ist er einfach weg. Ich werde nie wieder ihn sehen können Ela. Er hat mir geholfen nicht an meine leiblichen Eltern zu denken. Was soll ich jetzt machen?

Danach sagte keine mehr von uns etwas und ich sah Emirs Tränen. Ich sehe ihn das erste mal weinen und das tut mir so weh. Nicht nur er hat seinen besten Freund verloren. Ich habe zweimal meinen besten Freund verloren. Einmal Mert und jetzt Sinan.
Ich konnte es mir nicht ansehen, wie Emir weint und ging ihn deshalb umarmen.

Ich: Emir ich liebe dich.
Emir: Ich dich auch Ela.
Ich: Wein dich aus, wein bis du nicht mehr kannst und hör erst auf, wenn die Schmerzen aufhören.
Emir: Ich bin so froh, dass du hier bist, dass du meins bist.
Ich: Ich auch Emir, ich auch. Jetzt gehe schlafen und Ruhe dich aus, damit du auch in diesen vier Tagen entlassen werden kannst.

Emir nickte und ich ging raus. Nach mir gingen meine Brüder rein und wir fuhren dann auch wieder nach Hause. Emirs Mutter wollte heute bei Emir übernachten und deswegen bin ich auch mit zum Hotel gefahren.
Im Hotel legte ich mich schlafen und ich konnte es irgendwie nicht beschreiben wie dieser Schlaf war. Irgendwie ruhig und schön, aber irgendwie auch unruhig und traurig.

____________________________________

BEARBEITET: 19.04.2018

Zwangsheirat Ela&EmirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt