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Heute ist die Hochzeit von Emir und ich kann nichts tun. Er soll glücklich werden. Er hat diese Wörter gestern gesagt, weil er Angst hatte, dass Canan nein sagt. Ich hoffe sie werden glücklich. Ich werde es zwar nie werden, aber immerhin ist einer von uns beiden glücklich. Ich stand vom Bett auf und ging mal nach langer Zeit duschen. Nach der Dusche zog ich mir Klamotten von Leyla an, welche sie mir eben auf das Bett gelegt hatte. Ich zog mich an und ging runter. Mert und Leyla waren schon am Frühstücken und ich gesellte mich zu ihnen, aber ich hatte keinen Hunger.

Mert: Guten Morgen kleines.
Ich: Guten Morgen.
Mert: Wieso so scheiße gelaunt?
Ich: Du kannst es dir wohl ausschließen oder?
Mert: Oh stimmt, aber sei nicht so schlecht drauf. Vielleicht passiert ja noch ein Wunder und Emir heiratet doch nicht.
Ich: Mert weißt du etwas?
Mert: Nein, aber ich hoffe, dass sie nicht heiraten, denn ich konnte diese Canan nicht leiden. Du passt halt einfach zu Emir. Neben einem ernsten Typen, braucht man eine durchgedrehte Frau.
Ich: Ich bin schon lange nicht mehr durchgedreht. Schon seit fünf Jahren habe ich nicht mehr Sachen für Kinder gemacht. Ich habe mit 18 Jahren Kinder bekommen und sie alleine aufgezogen. Denkst du da kann ich noch durchgedreht sein?
Mert: Bitte Ela sprich nicht so. Du bist doch immer so stark gewesen.
Ich: Ich war Mert, ich war.
Mert: Jetzt bist du sogar viel stärker.
Ich: Das denkst auch nur du. Ich habe in den letzten Jahren so oft versucht mich selbst umzubringen, aber ich habe es nie geschafft. Nur ein einziges mal wäre es geschehen, aber ich konnte meine Prinzen nicht alleine lassen.
Mert: Du du hattest Selbstmord Gedanken?
Ich: Ja und sie hören auch nicht auf.
Mert: Brauchst du Hilfe?
Ich: Nein. Ich schaffe das schon. Irgendwie.
Mert: Ok, aber wenn etwas ist, dann rufst du mich an. Haben wir uns verstanden?
Ich: Aye aye captain, aber ich muss dann auch mal los.
Leyla: Wohin?
Ich: Ach ich will die Stadt mal wieder erkunden, aber alleine.
Leyla: Ok.
Ich: Tamam bis später.
Mert: Falls du überhaupt den Weg bis nach hier hin findest.
Ich: Wie bitte? Was meinst du damit?
Mert: Ela du und deine Orientierungsschwäche.
Ich: Phh. Ich schaffe das schon.
Mert: Jaja werden wir sehen.
Ich: Ok ich gehe dann mal los.
Mert: Ok bis keine Ahnung wann.
Ich: Jaja halt die Klappe.

Ich zog mir meine Schuhe an und kämmte mir noch einmal meine Haare und ging dann auch los. Ich nahm eine Abkürzung und wie ihr natürlich wisst sind Abkürzungen vom Wald oder Friedhof aus, aber ich musste von einem Friedhof aus gehen. Egal dafür bin ich jetzt in zehn Minuten da, statt in zwanzig. Als ich das Ende erreicht hatte, wurde mir ein Tuch gegen meine Nase gehalten und ich fiel in Ohnmacht.
Als ich wieder aufstand, war ich nicht in so einem schimmligen Zimmer, sondern ein luxuriöses. Ich stand naja wollte aufstehen, aber ich wurde mit einer Handschelle gefesselt. Wer hat mich entführt? Ich schrie ganz laut:,, Ist jemand da?" Und wie auf Kommando wurde die Türe aufgerissen. Es war Emir. Wieso hat der mich entführt? Oder hat der mich gar nicht entführt?

Ich: Was suche ich hier?
Emir: Ich habe das, was mir gehört zu mir geholt.
Ich: Emir ok es reicht mit deinen Späßen, du liebst mich nicht und das wissen wir beide.
Emir: Ela hör auf. Ich liebe dich und du liebst mich. Wieso kannst du uns nicht noch eine Chance geben?
Ich: Bei mir kriegt nicht jeder eine zweite Chance. Weißt du wie gerne ich jetzt dich berühren würde, mit dir sein würde und dich umarmen würde, aber ich kann nicht. Nicht nachdem du mich verarscht hast. Du hast mein Vertrauen zu dir gebrochen. Das schlimmste ist, ich habe dir blind vertraut und du hast es einfach nur ausgenutzt. Ich liebe dich und du  weißt das ich das tue, aber ich kann leider nicht vergessen, was wir in der Vergangenheit erlebt haben. Ich habe dir noch nichtmal verziehen, dass du mich damals geschlagen hast.
Emir: Solange du mir nicht verzeihst, kommst du auch nicht mehr hier raus.
Ich: Emir du machst jetzt diese blöden Handschellen ab und gehst zu deiner beschissenen Hochzeit.
Emir: Ela du wirst mir noch eine zweite Chance geben und wenn du mir die zweite Chance gibst, dann darfst du auch die Kinder wieder sehen.
Ich: Meinst du das ernst?
Emir: Ja ich meine das Ernst.
Ich: Ok ich gebe dir noch eine Chance, aber ich will dann meine Kinder jetzt sehen.
Emir: Ok. Ich schreibe meinen Männern jetzt, dass sie die Kinder von zu Hause nach hierhin zubringen.
Ich: Ok.
Emir: Also bist du jetzt wieder mein Mädchen?
Ich: Ja. Sieht wohl so aus.
Emir: Darf ich dich bitte küssen?
Ich: Wieso?
Emir: Weil ich deine Lippen vermisst habe, weil ich dich vermisst habe, wo wir gekuschelt haben und wir das erste mal geschlafen haben. Ich will dich wieder haben und du sollst nur meins sein und von niemand anderem mehr.
Ich: Wieso hast du mich denn damals verarscht?
Emir: Weil ich meine Liebe zu dir noch nie einsehen konnte.
Ich: Seit wann bist du denn in mich verliebt?
Emir: Seit dem wir zu meinen leiblichen Eltern gegangen sind.
Ich: Da habe ich mir das erst neu eingestanden. Deine Mutter hat mich zum richtigen Weg gebracht und ich hoffe, dass wir auch immer auf dem richtigen Weg bleiben.
Emir: Ich hoffe wir trennen uns nie wieder.
Ich: Willst du mich denn jetzt küssen oder nicht?
Emir: Oh ja und wie.

Emir machte die Handschellen ab und kam auf mich extra langsam zu. Will er mich foltern?

Ich: Emir hadi küss mich jetzt endlich.
Emir: Oh nein Baby. Als erstes wirst du etwas gefoltert, weil du mich letztens sehr verletzt hast. Ich dachte du liebst Ali wirklich.
Ich: Emir ich halte das nicht mehr aus. Bitte.

Emir sah mich grinsend an und küsste mich überall im Gesicht, aber nicht auf die Lippen. Genau als ich dachte, wo er aufhören möchte, spürte ich auch schon seine schönen weichen Lippen. Endlich nach all den Jahren wieder vereint. Wir küssten uns sehr leidenschaftlich und lösten uns als wir nicht mehr konnten.

Emir: Seni seviyorum (Ich liebe dich).
Ich: Bende seni seviyorum (Ich liebe dich auch).

Bevor Emir mich noch einmal auf den Mund küssen konnte, klingelte es schon an der Türe.

Emir: Ich gehe aufmachen.
Ich: Ok.

Emir gab mir noch einen kleinen Kuss auf die Lippen und verschwand. Als er zurück kam, war er mit meinen Prinzen wieder da. Ich lief auf sie und sie liefen auf mich zu. Man habe ich sie vermisst. Ich schaute auf die Uhr und sah, dass es schon spät war. Die Kiddis müssen dann auch mal schlafen gehen. Ich fragte Emir, ob er mir die Zimmer für die Jungs zeigen konnte. Er zeigte sie mir und ich las ihnen bzw. erzählte ihnen eine Geschichte. Sie schliefen dann auch direkt ein. Als ich raus gehen wollte, sah ich Emir und erschrak mich. Ich ging auf ihn zu und schloss die Türe.

Ich: Wo soll ich schlafen?
Emir: Du schläfst bei mir hayatımın anlamı.
Ich: Ok hayatımın Erkeği ( Mein Traummann).

Wir gingen wieder ins Zimmer zurück und wir legten uns dort auf das Bett. Wir kuschelten uns ein und ich schlief direkt ein. So einen schönen Schlaf hatte ich noch nie. Das müsst ihr mir glauben.

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BEARBEITET: 27.03.2018

Zwangsheirat Ela&EmirWhere stories live. Discover now