Kapitel 44

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Zwei Wochen später

Mit leichten Kopfschmerzen werde ich wach. Diliyan schlummert noch neben mir. Verträumt lächelnd drücke ich ihm einen Kuss auf die Wange, seine Mundwinkeln zucken. Dieser Gauner, er ist wach. Er wollte nur mit Küssen verwöhnt werden.

Doch diesen Gefallen tue ich ihm nicht. Ich stehe auf, um ins Badezimmer zu laufen, wobei Diliyans Arm mich daran hindert. Er zieht mich zurück zu sich und drückt mir einen fetten Schmatzer auf den Nacken. Ich kreische belustigt auf, wo nur Diliyan rau auflachen kann.

Eine Weile blieben wir so liegen, bis Diliyan, „So möchte ich jeden Morgen aufstehen.", sagte. Angenehm schloss ich meine Augen. Diese Atmosphäre ist nahe zu gerade perfekt.

Zu guter letzt entschied ich mich von ihm zu lösen, wenn auch irgendwie ungewollt. Ich watschelte dann doch zum Bad um meine morgendliche Routine durchzuführen, was aus Zähneputzen, Gesicht waschen und eincremen besteht. Etwas frischer als zuvor verließ ich das Bad und ging die Treppen runter, zur Küche.

Da wir heute Samstag haben, vorbereitete ich das Frühstück vor. Heute will ich etwas deftiges essen, deshalb hole ich Sucuk mit Eiern aus dem Kühlschrank raus.

Ich fischte mein Handy aus meiner Jogginghose und schaltete das Lied X von Nicky Jam ft. J Balvin an. Im Takt schwinge ich meine Haare hin und her.

Wieder öffne ich den Kühlschrank um nach einer Gurke zu greifen. Mit meiner Hüfte schlug ich den Kühlschrank wieder zu und lief lächelnd zurück zu meiner Arbeitsfläche.

Dort wusch ich erst die Gurke und schnitt sie anschließend in Scheiben. Diese Stückchen teilte ich auf einem Teller hin, wo sich auch grüne Oliven befanden und streute sie mit Salz an.

Ich machte die Musik aus, rührte das Sucuk etwas damit es nicht anbrennt und stellte den Teller auf dem Esstisch. Dort stellte ich meinen geliebten Orangensaft, Brot und etwas Aufstrich hin.

Als ich die Pfanne auch hinstellen wollte, kam Diliyan auch in die Küche rein. Als ob er es spüren kann, kommt er immer zur perfekten Zeit.

Langsam kam er auch mich zu und drückte mir einen Guten-Morgen-Kuss auf die Lippen. Wie ich diese Geste von ihm liebe. Ich könnte Stunden damit verbringen aufzuzählen was ich an diesem Mann liebe, aber wie gesagt, dann wären es Stunden.

Er lächelt mich an und streicht mir durch mein Haar. Wohlig schmiege ich meine Gesichtshälfte an seine weiche Hand.

„Ich habe Sucuk mit Heg gemacht.", sagte ich stolz. [Ei]

„Das riecht man durch die ganze Wohnung.", bestätigte er mit einem Grinsen. Schockiert öffnete ich meinen Mund.

„Wie!? Riecht das ganze Haus nach Sucuk? Wie soll dieser Geruch denn bitte verschwinden?", sagte ich hysterisch. Ich kann kein stinkendes Haus ab haben.

Nachdem ich mich etwas beruhigt habe, aßen wir zusammen auf. „Um wie viel Uhr gehen wir auf Nuri's Geburtstagparty?", fragte ich Diliyan, nachdem ich mir ein Stückchen Brot ins Mund geschoben habe.

„Er möchte rein feiern, wir werden um zehn schon dort sein und ihm helfen.", antwortet er mir und streicht Butter auf sein Brötchen.

„Er hat einfach an Silvester Geburtstag. Wie krass ist das denn?", bewunderte ich.

Morgen ist es drei Monate her, dass wir geheiratet haben. Die Zeit vergeht so langsam, ich fühl mich seitdem ich mit Diliyan zusammen lebe mindestens zehn Jahre älter.

„Und ich dachte immer, dass nur Kurden am 01.01 Geburtstag haben.", nuschelte ich mit vollem Mund. Das stimmt sogar. Ich habe mindestens vier Familienmitglieder, die genau an diesem Tag 'geboren' sind. Dabei weiß ich, dass sie nicht wissen wann sie Geburtstag haben und deshalb behaupten, an dem Tag geboren zu sein.

CHANCEWhere stories live. Discover now