Kapitel 32

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Murrend wollte ich mich zur Seite drehen, doch zwei muskulöse Arme hinderten mich daran. Diliyan.

Ich setzte mich kerzengerade auf. Er ist von meiner plötzlichen Bewegung erschrocken aufgestanden. Ich nahm mein Kissen zur Hand und schlug es ihm aufs Gesicht.

"Habe ich dir nicht gesagt, dass du nicht bei mir schlafen sollst?!", knurrte ich verschlafen. Ich bin echt angepisst.

"Komm runter, ich wäre so oder so hier her gekommen. Ich kann von Dankbarkeit sprechen, nicht mehr mit Alian unter einem Dach zu leben.", sagt er. Das ist trotzdem keine Antwort.

"Das ist trotzdem keine Antwort.", sprach ich meinen Gedanken laut aus.

"Ich wollte in deiner Nähe sein."

"Du musst aber deine Strafe akzeptieren.", ich verdrehe meine Augen, als ich diesen Satz aus meinem Mund kommen lasse und springe aus dem Bett.

Diliyan läuft mir hinterher, nur in Jogginghose. Ich bin im Flur angelangt, als die Tür unseres Schlafzimmers aufgeht. Alian tritt ebenfalls nur in Jogginghose aus dem Zimmer, wahrscheinlich eine von Diliyan.

"Zieh' dir ein Oberteil an, Beadab", schnauzte Diliyan Alian an. [Beschämender]

"Dir auch ein wunderschönen guten Morgen, Bira.", Alian streckte sich, anschließend zog er sich ein Oberteil über. [Bruder]

Erneut verdrehe ich meine Augen. Diliyan guckt mich schmollend an, natürlich bin ich ihm nicht sauer. Aber trotzdem ist er ein Trottel

***

Wir sitzen gerade gemeinsam am Frühstückstisch und reden. Mir fällt gerade auf, dass wir nur noch am Frühstücken sind. Mittags essen wir nie zusammen und abends auch nicht. Das muss sich in naher Zukunft ändern.

"So, ich hau' dann auch mal ab. Heute ist standesamtlich und große Feier auf einmal.", sagte Alian. Er verzog sein Gesicht. Es soll gespielt gestresst aussehen, was eher wie einer Grimasse aussieht. Natürlich fange ich an zu lachen, Diliyan schaut mich grimmig an.

"Vergiss nichts.", meinte Diliyan daraufhin und räumte sein Teller in das Spülbecken.

Verwirrt schaut mich Alian an. "Habe ich irgendwas falsches gesagt?", will er von Diliyan wissen.

Diliyan dreht sich zu Alian und lehnt sich gegens Spülbecken. Er schnalzen mit seiner Zunge und schüttelt sein Kopf. Oh Gott, man sah dem so an, dass er eifersüchtig ist. Ahnend gluckse ich in seine Richtung.

"Was grinst du so blöd?", möchte er wissen. Er bekommt ein breiteres Grinsen. Ach Dilo.

***

Alian steht vor der Haustür und verabschiedet sich von uns. Ich winke ihm hinterher, bis Nurcan mit Alian davon fuhr.

Diliyan schließt laut die Tür und läuft leicht aggressiv von mir weg. Ich, wie ein Küken, laufe ihm hinterher. Er schnellt ins Ehezimmer und schlägt die Tür zu, sie springt wieder auf, da dass Schloss immer noch kaputt ist.

"Was ist los mit dir?!", rief ich direkt als ich das Zimmer betreten habe. Er sitzt auf dem Bett, sein Kopf hängt und seine Hände umgreifen seinen Kopf. Er ist am verzweifeln.

Ich setz mich zu ihm. Meine Hand legt sich auf seine Schulter. Er dreht sein Kopf zu mir und schaut mich an. Seine Augen, diese grauen Augen.

"Ach Dilo..", murmelte ich. "Alian ist dein Bruder. Da kannst du deine Eifersucht abschalten." - "Ich bin nicht eifersüchtig!"

Unbeeindruckt gucke ich ihn an. Meine Augenbraue erhebt sich von selbst. Jetzt ist er der, der sein Kopf hin und her wackelt und dabei seine Augenverdreht.

CHANCEWhere stories live. Discover now