Kapitel 30

6.1K 164 82
                                    

Diliyan

Ich drücke Noras Hand fester zu. Alle sollen wissen, dass Nora mir gehört! Am Anfang wollte ich nicht, dass es jemand weiß - ich wollte meinen Ruf behalten. Ich dachte, wenn jemand es erfährt, wird keiner mich mehr ernstnehmen, worüber ich nur noch heute Lachen kann. Ich habe so ein wunderschönes Mädchen, wie Nora an meiner Seite.

Wir laufen zusammen auf die Jungs zu. Nacheinander schlage ich bei ihnen ein, Nora nickt ihnen zu.

"Du machst es also öffentlich?", stellte Hamit mir die Frage. Ich bejahte, es hörte sich aber wie eine Frage an, er versteht dass ich hinterfragen will.

"Naja, du meintest doch, hier gibt es einpaar Leute-", er stoppte von selbst. Ich verstehe es jetzt. Er meint die ganzen Schlampen auf dieser Schule, die ich flachgelegt habe.

Ich nicke ihm zu und deute ihm mit einem Finger vor meinem Mund, dass er es nicht vor Nora ansprechen soll. Doch Nora hat ein Hirn wie ein Fuchs und schaut deshalb zu mir hoch. Sie erwischt mich, wie ich den Finger vor dem Mund halte und dann verstohlen grinsend zu ihr runter schiele. Empört schaut sie mich an und stohst ihren Ellenbogen in meinem Bauch, was die anderen auflachen lässt.

"Mn sauqe ta namay.", meint sie beleidigt, worauf sie von uns weglaufen will. Ich halte sie im richtigen Moment noch fest und lege von hinten meine Arme um sie, mein Kopf auf ihre Schulter abliegend. [Ich habe keine Lust mehr auf dich.]

"Xo levshin naka, on de mal qona ta shin u sor kam.", flüsterte ich hörbar grinsend in ihr Ohr, sie verharrt kurz ihn ihrer Position bevor sie anfängt zu meckern.  [Mach deine Lippen nicht blau, oder ich mach wenn wir Zuhause sind dein Hintern blau und rot.]

Alian erklärte gackernd Nuri und Hamit, was für Beleidigungen Nora mir gerade zuwirft. Ich weiß, dass sie versuchen ihr Lachen zu verkneifen, aber wenn jemand sowie Alian neben ihnen steht - der so lacht wie ein Esel - kann man es nicht länger aushalten.

"Drsta.", sagte ich beleidigt. Ich war nicht beleidigt, ich will nur, dass sie Mitleid für mich bekommt. [Stimmt so/ist Okey.]

Sie dreht sich sofort wieder zu mir um, als sie mit den Jungs gelacht hat und schaut überpfrüfend zu mir. Ich ziehe eine traurige Maske auf und warte, bis ihr Mitgefühl sich anschaltet.

"Dilo.", sagt sie schmunzelnd.

"Tu dli, dl.", ergänzte sie. [Du bist ein Herz, Herz.]

Ich zeigte immer noch keine Reaktion. Monoton schaute ich sie an. On ihrem Gesicht zeichnet sich Unsicherheit ab. Bevor sie ihren Blick von mir wendet, hebe ich ihr Kinn an. Erst schaute sie mich erschrocken an, doch dann beruhigte sie sich und schloss ihre Augen.

"Az dle ki ma?", fragte ich sie schelmisch. [Wessens Herz bin ich?]

"Dle mni, Dilo.", ihre Wangen färben sich rosa. [Mein Herz, Dilo.]

"Ja Okey, ihr könnt jetzt damit aufhören.", Alian verzog sein Gesicht. Hamit und Nuri lachten.

Derzeitig bei Anonym

Nora und Diliyan steigen aus dem Auto. Sie wollen also ihre Beziehung veröffentlichen. Ach, Nora. Ach, Diliyan.

Ich weiß schon lange, dass sie verheiratet sind. Ich wollte die Hochzeit ruinieren, doch nichts lief am jenem Abend.

Wieso tut ihr mir das an? Es ist eine Qual euch so glücklich zu sehen.

Aber ich bin nicht ich, wenn ich es nicht hinkriege, die Ehe der Beiden zu zerstören.

CHANCEWhere stories live. Discover now